Ein verhängnisvolles Angebot
wunderschön.“
„Dein Bruder hat einen ausgezeichneten Geschmack.“ Erleichtert stellte Lauryn fest, dass ihre Stimme fast normal klang.
Brooke sah sie zweifelnd an. „Adam? Seit wann kennt ihr euch denn?“
Lauryns Herz setzte einen Schlag aus. Über diesen Punkt hatten sie noch nicht geredet. „Äh … nicht lange. Wir haben uns beim Vorstellungsgespräch kennengelernt, das war vor über sieben Monaten. Aber wir sind erst … Wir sind uns erst vor Kurzem nähergekommen, weil er doch mein Chef ist.“
„Was ist nur los mit euch?“, erklang plötzlich eine barsche, ein wenig nuschelnde Frauenstimme. Alle drehten sich um und machten den Weg frei für eine Frau mit kurzem, grau meliertem Haar. Sie betrachtete Lauryn aus kühlen blauen Augen. „Warum besitzt eigentlich keins meiner Kinder den Anstand, in einer Kirche zu heiraten?“
„Hallo, Mutter“, sagte Adam ernst.
Ihr Blick glitt in aller Ruhe über Lauryn, bevor sie sich Adam zuwandte. Er gab seiner Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Das ist Lauryn. Meine Frau.“
„Das wurde mir berichtet.“
Bei dem beißenden Tonfall der älteren Frau zuckte Lauryn zusammen. Adam ließ sich nichts anmerken und fuhr unbeirrt fort: „Lauryn, Bonita Garrison, meine Mutter.“
„Es freut mich, Sie …“
„Sind Sie schwanger?“, unterbrach Mrs. Garrison sie.
Völlig überrumpelt, senkte Lauryn die Hand, die sie ihrer Schwiegermutter gereicht hatte. „Nein.“
„Gut. Ich brauche noch einen Drink. Lisette!“ Adams Mutter wirbelte auf dem Absatz herum. Lisette eilte ihr hinterher.
„Ich hätte wohl damit rechnen sollen“, sagte Adam trocken.
„Ja …“, erwiderte Brittany. „Ich kann es nicht fassen, dass du Lauryn keine anständigen Flitterwochen gegönnt hast. Drei mickrige Tage auf den Bahamas? Wirklich, Adam. Ich hätte dich nie für einen solchen Knauser gehalten.“
Äußerlich völlig gelassen, zuckte Adam nur mit den Achseln. „Wir haben zu viel Arbeit. Morgen ziehen wir in das Haus auf den Sunset Islands. Aber natürlich werde ich Lauryn dafür später entschädigen.“
„Du gibst deine Junggesellenbude auf?“, fragte Stephen sichtlich überrascht.
„Nein. Dazu ist sie zu viel wert. Die Wohnung werden wir genauso vermieten wie früher das Haus auf der Insel. Wisst ihr, Lauryn und ich brauchen ein Zuhause. Ein Zuhause, in dem man Kinder großziehen kann.“ Damit zitierte er Lauryn. Sie hatte fast dieselben Worte benutzt, als er ihr das Haus gezeigt hatte.
Gemeinsam durchquerten sie das Wohnzimmer und gingen zur Verandatür. Zuerst fiel Lauryn der großzügig angelegte Swimmingpool auf. Hohe Bäume umgaben den Garten und wiegten sich leicht in der Abendbrise. Lauryn bemühte sich, gelassen zu bleiben. Auch wenn so viel Luxus sicher jedem die Sprache verschlagen hätte.
„Möchtest du etwas trinken?“ Schon hatte Adam sich von ihr gelöst und ging auf eine Bar zu.
Während Lauryn überlegte, warf er ihr einen unruhigen Blick zu. Natürlich, dachte sie erschrocken, er weiß ja nicht, was ich gern mag. „Könnte ich heute einen trockenen Weißwein bekommen?“
„Kommt sofort“, antwortete er erleichtert.
„Das Abendessen beginnt viel zu spät“, murmelte Mrs. Garrison, die es sich auf einer Gartenliege bequem gemacht hatte.
Ungerührt schenkte Adam ein Glas Wein ein. „Geh ruhig schon voraus, Mutter. Lauryn und ich werden uns gleich zu dir gesellen. Lisette, erinnerst du die Köchin bitte daran, dass Champagner zum Dessert serviert werden soll?“
Die Haushälterin nickte lächelnd. „Sehr gern, Adam.“
„Und bleib dann bitte bei uns und stoß mit uns an, ja?“
Wieder nickte sie und folgte Bonita Garrison ins Haus, die keinen Hehl aus ihrem Unmut machte. Als Adam Lauryn das Glas reichte, war ihr danach zumute, den Wein in einem Zug hinunterzustürzen.
„Ihr braucht nicht auf uns zu warten“, sagte er zu seinen Geschwistern. Daraufhin lächelten sie verständnisvoll und gingen ebenfalls ins Haus.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Lauryn, als sie fort waren.
„Ich tue nur, was von uns erwartet wird.“ Im nächsten Moment zog er sie an sich und küsste sie. Als sie vor Überraschung den Mund öffnete, vertiefte Adam den Kuss. Lauryn schmeckte den Wein auf seiner Zunge, aber es war ihr nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil. Genauso wie die Wärme seines Körpers, die Lauryn mit allen Sinnen genoss.
Die Knie wurden ihr weich, sodass sie sich an ihm festhalten musste. Es hatte keinen Zweck, die
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