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Ein verhängnisvolles Angebot

Titel: Ein verhängnisvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Rose
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Lauryns neues Schlafzimmer.
    Sie betraten den anderen Raum, in den man vom Bad aus gelangen konnte – ein sonnenhelles, halbkreisförmiges Schlafzimmer, das in hellen Sandfarben, Aprikose und Grün gehalten war. Auf einem niedrigen Podest – wohl, um es besser zur Geltung zu bringen, dachte Lauryn trocken – stand das massive Holzbett, dessen Kopfende so geformt und bemalt worden war, dass es dem schillernden Inneren einer Muschel glich. Die Außenwände bestanden wie der Wintergarten im Erdgeschoss ausschließlich aus Fenstern und gaben ebenfalls den Blick auf den Pool, den Bootssteg und die Tennisplätze frei.
    „Es ist wunderschön, und die Aussicht ist umwerfend, aber sehr privat kann man es nicht nennen, oder? Jeder, der sich auf der Rückseite des Hauses befindet, kann durch die Fenster hereinschauen.“
    „Ein Knopfdruck und die Vorhänge schließen sich.“ Adam ließ seinen Worten Taten folgen. Ein Mechanismus zog die Vorhänge zu, sodass der Raum fast völlig im Dunkeln lag. Bevor Lauryns Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, drückte Adam noch einmal auf den Knopf, und die Vorhänge glitten zurück.
    Die Suite war so viel intimer als Adams Apartment. Konnte Lauryn diese Räume dauerhaft mit ihm teilen, ohne seiner Anziehungskraft zu erliegen?
    Wieder stieg die Erinnerung vor Lauryn auf, die sie schon den ganzen Tag lang verfolgt hatte. Heute Morgen war sie vor Adam aufgewacht, zum Geländer gestolpert und hatte nach unten geblickt, wo er auf dem Sofa ausgestreckt gelegen hatte. Sie sah genug, um zu erkennen, dass er nackt schlief. Fasziniert von seinem Anblick, war Lauryn sekundenlang dort stehen geblieben und hatte ihn betrachtet. Währenddessen hatte sie insgeheim gehofft, dass das Laken tiefer rutschen und ihn ganz enthüllen würde.
    Sie stöhnte insgeheim. Ohne dass sie es gemerkt hatte, waren die Gefühle wieder in ihr erwacht, die sie bei der ersten Begegnung mit ihm entwickelt hatte. Je näher Lauryn ihn kennenlernte, desto mehr bedeutete er ihr. Sie hatte es so sympathisch gefunden, dass er sich beim Scrabble-Spielen als guter Verlierer herausgestellt hatte. Und sie wusste es zu schätzen, wie er ihr immer galant die Tür aufhielt oder den Stuhl zurechtrückte. Er behandelte sie immer respektvoll, dabei hatte sie sich im Grunde an ihn verkauft.
    Sie bewunderte ihn auch dafür, wie er sich um seine Schwester und seine Mutter sorgte. Im Gegensatz zu anderen hatte er nicht über Lauryns Flugangst gespottet. Stattdessen hatte er ihr erklärt, wie ein Flugzeug funktionierte, und ihr beim Rückflug sogar erlaubt, ein paar Minuten lang das Steuer zu übernehmen. Nachdem sie zugegeben hatte, wie viel Spaß es ihr machte, bot er an, ihr Flugstunden zu geben. Und heute war er den Möbelpackern zur Hand gegangen, statt ihnen die Arbeit zu überlassen – wie die meisten Männer es getan hätten, die Lauryn kannte.
    Seinen Kampf um die Anerkennung seines Vaters konnte Lauryn gut verstehen. Das hatten sie genauso gemeinsam wie den Wunsch, eine Vergangenheit hinter sich zu lassen, auf die sie nicht besonders stolz waren.
    Plötzlich war Adam mit zwei Schritten bei ihr. Er legte die Hand auf den Fensterrahmen und kam noch näher. „Das Bett ist groß genug für uns beide.“
    Sie schluckte mühsam. „Adam. Dieses Thema hatten wir schon einmal.“
    „Lauryn“, erwiderte er im gleichen Tonfall wie sie, lächelte jedoch amüsiert und sah sie herausfordernd an.
    Ihr fiel es immer schwerer, ihn zurückzuweisen. „Du machst es mir nicht leicht.“
    „Nein.“ Sanft legte er eine Hand an ihre Wange.
    Mit einem Mal sehnte sie sich mehr als nach allem anderen danach, sich an ihn zu schmiegen. Seine Ehrlichkeit war auch eine der vielen Eigenschaften, die sie an ihm bewunderte. Adam war ein grundehrlicher Mann, trotz seiner verrückten Idee mit der Scheinehe. Er war ein Mann, der sie begehrte und keinen Hehl daraus machte.
    Das schlechte Gewissen quälte Lauryn, weil sie ihm gegenüber nicht hundertprozentig offen war. Sie wollte gerade vor ihm zurückweichen, dann fiel ihr ein, dass er sie vielleicht küssen wollte, weil sie jemand vom Personal beobachtete.
    Bevor sie ihn danach fragen konnte, küsste er sie schon. Im ersten Moment berührte er zärtlich ihre Lippen, als wollte er sie kosten, bevor er sich weiter vorwagte. Kurz darauf saugte er plötzlich an ihrer Unterlippe und vertiefte den Kuss. Lauryn liebte seine Art zu küssen. Alles an ihm war aufregend. Bevor sie wusste, wie ihr geschah,

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