Ein verhängnisvolles Angebot
Dadurch würde sie Adam kaum verzeihen oder ihren Ex vergessen. „Nein, nichts. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Ace.“
„Ich habe nur meinen Job erledigt. War zur Abwechslung mal angenehm, herauszufinden, dass jemand unschuldig ist.“
Unschuldig. Und doch hatte Adam sie angeklagt. Er hatte sich zum Richter, Geschworenen und Henker gemacht. Lauryn musste ihn verabscheuen, weil er ihr nicht vertraut hatte. Er war sogar zu stolz gewesen, um ihr zu sagen, dass er sie liebte.
Vielleicht war es jetzt zu spät. Dennoch, er musste es wenigstens versuchen. Eilig kehrte er in den Roten Saal zurück. Dort entdeckte er als Erstes Jordan und Emilio Jefferies, die sich mit geballten Fäusten gegenüberstanden, offenbar bereit, sich in einen Kampf zu stürzen.
Normalerweise überließ Adam es einem seiner Rausschmeißer, derlei Problem aus der Welt zu schaffen. Aber da Emilio bald zur Familie gehören würde, wollte Adam selbst den Streit schlichten.
„Ich erinnere mich nicht, deinen Namen auf der Gästeliste gesehen zu haben, Jordan“, sagte er ruhig, als er vor den Brüdern stand. „Was willst du hier?“
Jordan sah sich mit dunklen blauen Augen suchend um, schien jedoch nicht zu entdecken, was oder wen er suchte. „Nichts“, antwortete er leise. „Nicht das Geringste.“ Er warf einen letzten verächtlichen Blick in den Saal, bevor er auf dem Absatz kehrtmachte und hinausstürmte.
„Weißt du, was das zu bedeuten hatte?“, fragte Adam seinen zukünftigen Schwager.
Emilio zögerte. „Nein“, antwortete er schließlich.
Garantiert wusste er, warum sein Bruder gekommen war. Doch Adam interessierte es nicht länger, als er auf der anderen Seite des Raums eine wunderschöne Blondine neben seiner Mutter und Brooke stehen sah.
Lauryn war nach Hause gekommen.
„Lauryn.“
Mit klopfendem Herzen drehte Lauryn sich zu Adam um, und sein Anblick nahm ihr den Atem. Ihr wurde gleichzeitig heiß und kalt. Würde er sie hinauswerfen?
„Tommy hat gelogen“, sagte sie schnell.
„Ich weiß.“
„Adam, dein Barkeeper weigert sich, mir Gin zu geben“, warf Bonita mürrisch ein.
„Tut mir leid, Mutter. Alle haben Anweisung erhalten, dich heute Abend nüchtern zu halten“, antwortete er, ohne den Blick von Lauryn zu wenden.
„Na, das nenn ich einen verdammt schönen Geburtstag“, sagte Bonita sarkastisch und ging. Brooke folgte ihr pflichtbewusst.
Plötzlich wurde Adam bewusst, wie unhöflich er sich benahm. Er reichte der älteren Frau, die neben Lauryn stand, die Hand. „Entschuldigen Sie das Benehmen meiner Mutter. Ich bin Adam Garrison.“
„Susan Lowes, Lauryns Mutter.“
Sein Lächeln konnte nicht verbergen, wie aufgeregt er war. „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Mrs. Lowes.“
Susan lächelte. „Wenn Sie mich einen Moment entschuldigen wollen? Lauryn, zeigst du mir bitte die Damentoilette?“
„Dort entlang“, kam Adam ihr zuvor und wies auf eine breite Flügeltür.
„Danke.“ Susan drückte ein letztes Mal ermutigend Lauryns Hand und ließ sie mit Adam allein.
Nervös rang Lauryn die Hände. „Ich weiß, dass ich viel falsch gemacht habe, Adam“, kam sie sofort zum Thema. „Mein Plan war vollkommen unausgereift und egoistisch. Ich habe zu vielen Menschen wehgetan und zu oft gelogen.“
„Du hast nicht gelogen, Lauryn“, widersprach er. „Du hast einige Dinge ausgelassen, die du nicht für wichtig gehalten hast. Und sie wären ja auch nicht wichtig gewesen, hätte Saunders nicht beschlossen, die Tatsachen zu verdrehen. Deine Vergangenheit, genau wie meine, ist ein Teil von uns. Wir haben Fehler gemacht, aber aus ihnen gelernt. Und genauso wie ich mich geändert habe, hast du es auch.“
Er hasste sie also nicht mehr? Eine leise Hoffnung keimte in ihr auf. „Trotzdem hätte ich dir alles sagen müssen. Schließlich hattest du das meiste zu verlieren. Die Wahl …“
„Vergiss die Wahl. Wenn die Leute im Ausschuss so engstirnig sind, dass sie meine Qualitäten nicht erkennen, dann ist es mir auch egal.“
„Und was ist mit dem Anteil an der Garrison Incorporated ?“
„Das bedeutet mir auch nicht mehr so viel. Laruyn, du hattest recht. Ich habe einen Job, der mich ausfüllt. Ich war schon immer besser als Solospieler, darum sollte ich jetzt nicht versuchen, einen Mannschaftssport zu beginnen.“
„Bist du sicher?“
„Ganz sicher. Und ich bin schließlich genauso verantwortlich für unseren Deal gewesen. Meine Gründe, dich zu heiraten, waren nicht weniger … wie sagtest
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