Ein verhängnisvolles Angebot
einen Notizblock hin. „Schreib alles auf, was du über deinen Freund weißt – Name, Aussehen, Adresse. Ich werde ihn wegen Erpressung anzeigen und festnehmen lassen.“
Sie zögerte. Und dieser kurze Moment zerstörte, was noch von seinen Gefühlen für sie übrig geblieben war. Plötzlich kam Adam ein schrecklicher Gedanke. „Hast du deinen Liebhaber gleich nach meinem Antrag angerufen und einen Plan mit ihm ausgeheckt, wie ihr noch mehr Geld aus mir herausbekommt?“
„Nein! Tommy ist nicht mein Liebhaber.“
„Du musst mir schon vergeben, wenn es mir schwerfällt, dir Glauben zu schenken.“ Er knallte den Koffer zu. „Du und der Kerl, ihr verdient euch.“
„Adam, du irrst dich“, rief sie flehend.
„Vergiss deine großen Pläne. Du bekommst keinen Penny mehr aus mir heraus … Liebling“, fügte er sarkastisch hinzu.
Sie zuckte zusammen. Als er am Fuß der Treppe ankam, beugte Lauryn sich über das Geländer. „Adam, es tut mir so leid! Ich wollte dich nicht verletzen.“
„Es tut dir leid? Du hast alles zerstört … alles, was mir etwas bedeutet. Mit einer lauwarmen Entschuldigung ist es sicher nicht getan.“
Mit festen Schritten eilte er aus dem Haus und ließ die Tür laut hinter sich ins Schloss fallen.
„Ich will keine Überraschungen mehr erleben“, sagte Adam zu Brandon. „Ich muss jede Einzelheit wissen, die Lauryn meinte, nicht zu erwähnen zu brauchen.“
„Ich kenne einen Privatdetektiv. Ace Martin ist dafür der beste Mann. Er ist diskret und sehr zuverlässig.“ Brandon nahm eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche.
Adam leerte sein Whiskeyglas.
„Es kann genauso gut sein, dass Lauryn der Spion ist, nach dem Parker sucht. Auch wenn ich es wirklich nicht hoffe.“ Denn wenn sie es war, dann musste die Garrison Incorporated gerichtlich gegen sie vorgehen. Und so wütend er auch auf sie war, so wenig wollte er sie im Gefängnis sehen.
Brandon sah ihn nachdenklich an. „Du hast dich in sie verliebt.“
Adam zuckte zusammen. „Quatsch.“
„Du bist früher auch schon angelogen worden, aber es hat dir noch nie so viel ausgemacht.“
Adam schenkte sich nach. „Ach was, ich bin einfach stinksauer, mehr ist es nicht. Alles, worauf ich mich so sorgfältig vorbereitet hatte, geht jetzt den Bach runter. Ausgerechnet Bigamie, Herrgott noch mal!“
„Sie wäre jedenfalls die Schuldige, wenn ihr Ex die Wahrheit sagt, nicht du.“
„Ich hoffe, er lügt. Und du irrst dich, so sehr hat mich noch keine Frau hinters Licht geführt.“
„Das ist jetzt dein dritter Drink, Adam. Ich habe dich immer dafür bewundert, dass du beim Alkohol sehr zurückhaltend bist. Hast du vor, das heute zu ändern?“
Als hätte er ihm nicht zugehört, nippte Adam ungerührt an dem Whiskey. „Ich nehme ein Taxi, um nach Hause zu fahren.“
„Immerhin etwas. Außerdem bist du schon sehr oft von einer Frau belogen worden. Darf ich dich an die Rothaarige erinnern, die gleichzeitig mit dir und Parker ausging, oder an die Brünette, die dir eine Schwangerschaft vorgetäuscht hat, um dich zur Heirat zu bringen? Und dann war da noch …“
Adam hob eine Hand. „Ich habe schon kapiert, Brandon. Der Unterschied besteht darin, dass ich mich in keine von denen verliebt hatte.“
Zufrieden lächelnd sah Brandon ihn an, und Adam unterdrückte einen Fluch.
„Dem Gesetz nach gilt, dass eine annullierte Ehe nie existiert hat“, erklärte Brandon. „Da hat Lauryn schon recht. Und damit eine Annullierung stattfindet, müssen schon triftige Gründe vorhanden sein. Darauf solltest du dich vielleicht konzentrieren.“
Überrascht sah Adam ihn an. „Du meinst, ihre Behauptung, von ihm betäubt worden zu sein, könnte wahr sein?“
„Ein fehlendes Einverständnis ist ein guter Grund für eine Annullierung, aber Lauryn hätte es irgendwie beweisen müssen. Lass Ace die Fakten für dich suchen. Er kann gleichzeitig die anderen Geschichten nachprüfen, die Lauryn die erzählt hat. Vielleicht wollte sie doch irgendwie an das Haus der Laurences kommen. Allerdings wäre sie wohl zuerst an die Nachlassverwalter herangetreten, wenn sie das interessiert hätte.“
Adam dachte über Brandons Worte nach. Es stimmte, das Haus war sehr viel mehr wert war als die Million, die Lauryn von ihm bekommen hätte. Und außerdem hatte er unbedingt heiraten wollen, sie nicht. Sagte sie doch die Wahrheit? Oder steckte sie mit Saunders unter einer Decke? Und machte es überhaupt einen Unterschied?
„Warum bist du heute
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