Ein verhängnisvolles Angebot
erster Mann.“
Das war wie ein Schlag in die Magengrube. „Ihr erster Mann? Lauryn war nicht verheiratet.“
Die Frau, um die es ging, setzte sich abrupt im Bett auf und sah ihn entsetzt an. Adams Magen zog sich nervös zusammen.
„Das sieht dieser Typ anders“, fuhr Parker fort. „Und noch schlimmer, er sagt, sie sei ein Flittchen, das mit dem Gesetz eine Rechnung offen hat. Du steckst tief in der Tinte, kleiner Bruder. Ich habe Brandon schon für dich angerufen. Frag am besten deine Frau, wer dieser Tommy Saunders ist und ob sie noch mit ihm verheiratet ist.“
Parker legte auf. Adam konnte sekundenlang nur regungslos dastehen und Lauryn anstarren. Ihr Gesicht war kreidebleich. „Wer ist Tommy Saunders?“
Sie schloss die Augen und schluckte mühsam. „Mein Exmann.“
„Du hast doch gesagt, du warst nie verheiratet.“
„War ich auch nicht. Im Prinzip.“ Sie hielt sich das Laken vor die Brust und erinnerte Adam daran, dass er ebenfalls nackt war.
Wut stieg in ihm auf. Unwirsch griff er nach seinem Bademantel und schlüpfte hinein. „Erklär mir dieses ‚Im Prinzip‘ bitte näher.“
„Als ich achtzehn war, bin ich mit Tommy nach Tijuana gefahren. Er wollte mich heiraten, aber ich habe ihn abgewiesen. Dann hat er mich unter Drogen gesetzt. Als ich aufgewacht bin, waren wir verheiratet. Als Nächstes verkündete er, dass er uns reich machen würde, wenn ich als Drogenkurier Kokain aus Mexiko schmuggeln würde. Ich bekam es mit der Angst zu tun und rief meinen Vater an. Daddy hat mich abgeholt und sich um die Annullierung gekümmert.“
„Also warst du verheiratet.“
„Nein. Eine Annullierung bedeutet, dass die Ehe aus allen Dokumenten gelöscht wird, als hätte es sie nie gegeben.“
„Aber es gab sie.“
„Ja, aber …“
„Du hast mich angelogen. Schon wieder.“ Ein ungewohnter Schmerz durchfuhr ihn.
„Adam, bitte. Ich dachte, dass meine Vergangenheit keine Rolle mehr spielt.“
„Parker hat mir eben erzählt, dass deine Vergangenheit gerade Schlagzeilen macht. Und ich hatte dir gesagt, dass ich eine konservative Frau brauche.“
„Und die hast du doch auch bekommen. Ich bin nicht mehr das wilde Mädchen von damals.“
„Nein, du bist die Frau, die ihren Mann hereinlegt, benutzt und anlügt. Wenn wir überhaupt rechtmäßig verheiratet sind. Sind wir es, Lauryn, oder nicht?“
Sie biss sich auf die Lippe. „Ich glaube schon.“
Ungeduldig fuhr er sie an: „Was zu Teufel soll das heißen?“
„Tommy behauptet, die Annullierung wäre abgelehnt worden. Aber ich bin sicher, dass er lügt. Ich habe ihm Geld gegeben, damit er …“
„Er hat dich erpresst? Wie viel?“
Sie seufzte leise. „Vierzigtausend. Wenn ich es nicht getan hätte, wäre er zur Presse gegangen. Doch dann wollte er mehr, und ich konnte es ihm nicht geben.“
Langsam stieg sie aus dem Bett. Der Anblick ihres nackten Körpers hatte dieselbe Wirkung wie immer auf Adam. Wie konnte er sie immer noch begehren, wenn er doch wusste, dass sie ihn von Grund auf angelogen hatte?
Sie schlüpfte in den Morgenmantel, den sie vor zwei Stunden über das Bettende geworfen hatte. „Meinem Vater entgingen nicht einmal die kleinsten Einzelheiten, nie. Wenn die Annullierung nicht geklappt hätte, hätte mein Vater die Scheidung vorangetrieben. Das Problem ist nur, dass die Papiere meines Vaters in Sacramento in einem Schließfach liegen und meine Mutter auf einer Kreuzfahrt ist. Sobald sie zurück ist, fliege ich nach Sacramento und kopiere die Unterlagen.“
„Das genügt“, sagte Adam leise.
„Bitte, Adam“, rief sie verzweifelt. „Ich liebe dich.“
Noch eine Lüge. Und diese traf ihn härter als alle anderen zusammengenommen. Weil er sie liebte. Er hatte sich in seine schöne, verlogene Frau verliebt.
Adam konnte ihren Anblick jetzt nicht ertragen. Mit langen Schritten stürmte er in den begehbaren Schrank, holte einen Koffer vom obersten Regal und begann, wahllos Kleidung hineinzuwerfen.
„Was machst du da?“, fragte Lauryn ihn mit erstickter Stimme.
„Ich ziehe zurück in meine Wohnung, weit weg von dir.“
„Glaube mir“, beschwor sie ihn, „ich werde es wiedergutmachen. Bitte gib mir eine Chance. Ich brauche nur etwas Zeit.“
„Du hast bei mir keine Chance mehr gut, Lauryn. Spar dir die Worte für den nächsten Dummkopf auf.“
Still beobachtete sie ihn, wie er sich anzog. Eine einsame Träne lief Lauryn über die Wange.
Als er fertig war, hielt er ihr barsch einen Kugelschreiber und
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