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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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aufrappelte und fürs Erste verzog. Dann stand Bailiwick stumm vor Fiona, die ihn anstarrte, die Fäuste in ihre unglaublichen Hüften gestützt. Ihre schwarzen Augen blitzten wütend, und sie holte tief Luft, um Bailiwick herunterzuputzen. Niemandem im Raum entging das, und bevor sie so richtig in Fahrt kam, erhoben Aidan und Colin sich, um die Küche zu verlassen.
    Nur Jack betrachtete die Szene mit kühler, analytischer Neugier. Er vermochte Fionas üppige Reize durchaus zu würdigen, doch sie berührten ihn nicht im Geringsten. Bei Laurel hingegen wurden seine Knie bereits schwach vor Verlangen, wenn er sie bloß sah – oder an die Bilder aus jener fernen Nacht dachte. Ihr Haar, das wie eine dunkle Wolke ihre elfenbeinfarbene Haut umfloss …
    So wie ihm mit Laurel erging es offenbar dem verliebten Bailiwick mit diesem koketten Mädchen, das sich soeben weiter in seinen Zorn steigerte. Jeder andere hätte spätestens in diesem Augenblick mit eingezogenem Schwanz Reißaus genommen, nicht so dieser riesige Lakai. Er stand einfach da und bot sich ihr offen als Ziel an. Erst als sie zwischen ihren Beschimpfungen eine kurze Pause einlegte, um Luft zu holen, setzte er zum Sprechen an. » Ich bin nicht wie Samuel « , sagte er und reichte ihr die Rose, bevor er sich umdrehte und mit hängenden Schultern davonging.
    Als er an Jack vorbeikam, warf er ihm einen gequälten Blick zu. » Diese Kerle wollen bloß das Eine. Sie wird das schon noch rauskriegen, wenn ich nicht nachgebe. « Dann verließ er die Küche, und jedem seiner Schritte war seine stoische Entschlossenheit anzumerken.
    Zu schade, dass er keinen Blick zurückwarf. Sonst hätte er gesehen, wie Fiona sich die Augen wischte und die Rose zärtlich an ihre Lippen hob. Vielleicht war sie ja doch nicht ganz blind.
    Ermutigt von Bailiwicks verzweifelter Entschlossenheit, stieg Jack die Treppe zum Dachboden hoch. Es war an der Zeit, sich nicht nur Laurel, sondern auch seiner Vergangenheit zu stellen. Und dem dunklen Geheimnis, das er tief in sich verbarg und mit dem das ganze Unglück erst angefangen hatte. Nicht nur seine Schuldgefühle und Albträume, auch sein unentschuldbares Verhalten Laurel gegenüber. Es war an der Zeit, dass er reinen Tisch machte. Wenigstens jetzt musste er sich ehrenhaft verhalten und mit der Wahrheit herausrücken. Das schuldete er sich selbst und Laurel ebenfalls. Gerade sie hatte Ehrlichkeit verdient und sollte wissen, was für ein Mann er wirklich war. Musste alles erfahren, schonungslos.
    Als er eintrat, saß sie an dem kleinen Tisch und glättete mit den Händen das Seidenpapier aus Lementeurs Kartons. Jack verstand nicht, warum, und fragte sie danach.
    Da schaute sie ihn mit einem derart frustrierten Gesichtsausdruck an, dass er unwillkürlich stehen blieb. » Ich « , sagte sie langsam und jedes Wort, jede Silbe betonend, » habe nichts anderes zu tun. «
    Sie trug das neue Kleid. Button hatte recht behalten: Die Farbe passte perfekt zu ihren Augen, und der Schnitt schmeichelte ihrer Figur. Dass das Mieder ziemlich knapp war, störte Jack kein bisschen. » Du siehst … « Wie sollte er seinen Eindruck beschreiben?
    Reizend. Umwerfend. Betörend.
    Seine Kehle wurde trocken, und in ihm blitzte der absolut unehrenhafte Gedanke auf, dass er sie für immer hier oben einsperren könnte, um mit ihr zu machen, was er wollte. Und was wollte er nicht alles mit ihr machen!
    Er sah, dass sie auf eine Fortsetzung seines Satzes wartete. Er räusperte sich. » Du siehst sehr sauber aus. «
    Ihre blauen Augen weiteten sich verwundert. » Vielen Dank, welch großartiges Kompliment. Wie nett von dir, das zu bemerken « , sagte sie und wandte sich wieder dem Papierglätten zu. Offenbar fand sie sogar diese monotone Tätigkeit interessanter als ein Gespräch mit ihm.
    Von sich selbst enttäuscht, drehte er sich abrupt um und lief unruhig im Zimmer auf und ab, um erneut stehen zu bleiben und ihr über die Schulter zu schauen. Lange und ausgiebig. Weil sie nämlich ihr langes Haar hochgesteckt hatte, glitt sein Blick ungehindert über ihren Hals und ihr Dekolleté.
    » Gefällt dir, was du siehst? «
    » Ja, sehr. « Er antwortete ehrlich – ihre Brüste waren voll und weich, runder als vor Jahren, weiblicher, reifer. Der Schatten zwischen ihnen erschien ihm wie die Pforte zum Himmelreich.
    Ich habe sie in meinen Händen gehalten, hatte sie im Mund …
    Dann hörte er den Widerhall seiner Antwort. » Ich meine, nein … «
    » Wie niederschmetternd

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