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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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seines Halstuchs fluchte oder wegen seiner problematischen Beziehung zu Laurel.
    » Verdammt « , sang Melody. » Verdammt! Umwerfend! « Um dann plötzlich umzuschwenken und ihren Vater völlig aus der Fassung zu bringen. » Du solltest Mama heiraten, Papa. Damit sie aus ihrem Turm herauskommt. «
    Der Raum schien sich um ihn zu drehen. Jack stützte die Hände auf die Frisierkommode und atmete tief durch. Widerstreitende Gefühle ergriffen von ihm Besitz. Nervosität, Aufregung und Erregung ebenso wie Sorge und Furcht – alles vermischte sich zu einem Wirbelsturm, der ihn in seinen Sog riss. Obwohl es genau das war, was er wollte.
    Ich liebe sie.
    Zugleich aber schob sich eine andere Stimme über diesen beglückenden Gedanken.
    Sie hasst mich.
    Er zog es vor, nicht auf Melodys Vorschlag einzugehen, widmete sich stattdessen angelegentlich seinem Halstuch. Fertig! Dann schlüpfte er in sein Dinner Jacket, drehte sich zu seiner Tochter um und stellte sich in Positur. » Wie findest du mich? «
    Sie klatschte in die Hände. » Umwerfend, Papa! Und Gordy Anne sagt auch, dass du umwerfend aussiehst. «
    Hoffentlich dachte die Dame auf dem Dachboden ebenso, schoss es ihm durch den Kopf.
    Laurel zündete eine neue Kerze an. Am Morgen hatten einige auf dem Frühstückstablett gelegen, sodass sie endlich die Stunden der Dunkelheit nutzen konnte. Sie las gerade ein Buch – eher ein gebundenes, noch nicht veröffentlichtes, handgeschriebenes Manuskript mit dem Titel Meiner Dame Schatten. Jack hatte ihr die Lektüre ans Herz gelegt.
    Es gibt da ein Buch, das ich dir leihen sollte …
    Laurel konnte die Seiten nicht schnell genug umblättern. Es war eine aufregende Geschichte über eine mutige und kluge Frau, die einem verrückten Wolf zu entkommen suchte, der ihre Fährte aufgenommen hatte und ihr nicht von den Fersen wich. Zwar gewann sie Liebe und Unterstützung eines noblen Lords, doch nicht einmal er konnte den Angriff des außer Kontrolle geratenen Wolfes verhindern. Die Heldin wurde in seine Höhle gezerrt und dort gefangen gehalten.
    Gerade las Laurel, wie das Untier sich ebenfalls das Kind des Lords schnappte … Ihr stockte der Atem, und sie schlug das Buch zu. Meiner Dame Schatten.
    Madeleine. Aidan. Der böse Mann.
    Melody.
    Sie blickte in die Ferne. Das hier war die Höhle des Wolfes. Deshalb hatte Melody gezögert, an jenem ersten Tag aus dem Lastenaufzug zu klettern, deshalb eine Bestätigung gebraucht, dass alles wieder in Ordnung sei, bevor sie die Nacht auf dem Dachboden verbrachte.
    Laurel starrte auf die gebundenen Seiten in ihrem Schoß. Sie würde es nicht ertragen, auch nur ein weiteres Wort zu lesen, dachte sie. Aber genauso wenig brachte sie es fertig, das Manuskript einfach zur Seite zu legen. Erneut schlug sie den Band auf und vertiefte sich in die Geschichte.
    Als Jack an ihre Tür klopfte, wäre sie vor Schreck fast tot umgefallen. » Herein « , rief sie atemlos.
    Laurel blickte zu ihm auf, die Augen weit aufgerissen. » Wimbledon hat gerade den Wolf erschossen. «
    Jack blieb stehen und starrte sie eine Weile an, bevor er seinen Blick von ihr losriss und zu ihrem Bett ging. » Im richtigen Leben heißt er Wibblyforce … oder vielmehr Wilberforce. « Er legte eine große Schachtel aufs Bett und wandte sich zur Tür. » Ich komme in einer halben Stunde zurück « , sagte er. » Ich … hoffe, es gefällt dir. «
    Erst als Jack die Kammer verlassen und die Tür hinter sich abgesperrt hatte, wurde Laurel bewusst, dass er Abendkleidung trug.
    In der er verdammt gut aussah.
    Obwohl die Schachtel nicht das berühmte L aufwies, erkannte sie an Form und Farbe, dass sie aus Lementeurs Salon stammte. Laurel zögerte keine Sekunde, sich das Geschenk anzusehen. Keine Frau würde das schaffen. Sie biss sich auf die Unterlippe und rannte durchs Zimmer.
    Erwartungsvoll hob sie den Deckel und empfand pure Glückseligkeit. Griff mit zitternden Fingern in die Schachtel – und ein Traum wurde wahr. Eines Tages, wenn sie diesem Meister seines Faches persönlich gegenüberstehen würde, wollte sie sein Gesicht mit Küssen bedecken!
    Es war ein Kleid. Aber diese Etikettierung kam ihr zu prosaisch vor – genauso gut könnte sie einen Schwan als Ente bezeichnen. Nein, es war ein Kunstwerk, dieses Gebilde aus himmelblauer Seide.
    Laurel zog sich nackt aus, um dann aufs Neue mit dem Ankleiden zu beginnen. Bereits die fein gewebten Strümpfe, die ihre Haut durchschimmern ließen, lösten Entzücken aus. Sie schloss die

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