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Ein verruchter Lord

Ein verruchter Lord

Titel: Ein verruchter Lord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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fürchtete.
    » Wie romantisch! Er hat sie immer geliebt! «
    Button folgte ihr mit kleinen tänzelnden Schritten, in der Hand eine Perlenkette. Während er ihr seine Geschichte erzählte, versuchte er sie ganz nebenbei für die Trauung herzurichten. Erst die Kette, dann vielleicht das Kleid …
    Er hob die Hände an ihren Nacken. » Nachdem ich ihm das Kleid gegeben hatte, das – wie ich wohl behaupten darf – eine meiner schönsten Kreationen war, sah er mich an und sagte … «
    Melody drehte sich zu ihm um, die Hände an die Wangen gepresst. » Meine Güte! Button! Ich bin der Elf! « Sie lachte laut. » Ich bin der Elf aus Onkel Colins Roman! «
    Der kleine Modeschöpfer seufzte lächelnd und ließ die Perlenkette hinter seinem Rücken verschwinden. » Ja, mein Liebling, Sie sind der Elf. Und mit dem Zauberkorb ist der Lastenaufzug gemeint, und der Troll, den der Elf mit einem Trick dazu bringt, ihn nach oben zu ziehen, ist … «
    » Evan « , kicherte Melody. » Oh, das muss ich ihm sagen. « Dann erinnerte sie sich wieder, warum Button da war und ihr seit Stunden Geschichten erzählte. Ihr Lachen erstarb, und ihr Gesicht wurde erneut aschfahl. Sie drehte sich zu ihrem Geschichtenerzähler um. » Ich werde es ihm nie sagen können. «
    Er lächelte beruhigend. » Und warum nicht? Er ist bereits unten. Zusammen mit allen anderen. «
    Melody setzte sich mit dramatischer Geste aufs Sofa, und ihre abenteuerlich teuren seidenen Unterröcke bauschten sich knisternd. Da saß sie – eine umwerfende Schönheit mit dichtem, dunklem Haar, in das Perlen und Satinbänder geflochten waren, und einem herzförmigen Gesicht, das schon lange alles kindlich Runde verloren hatte – und schaute den berühmtesten Couturier des Königreichs mit den traurigsten blauen Augen an, die er je gesehen hatte.
    » Ich kann es ihm nicht sagen, weil ich dieses Zimmer niemals verlassen werde. Nie. « Sie holte tief und zitternd Luft. » Button, ich kann das nicht. «
    Er hockte sich hin, um ihr ins Gesicht zu schauen, obwohl es kaum nötig war. Lementeur war klein, beinahe winzig und Melody für eine Frau sehr groß. » Mellie, mein Mäuschen, mein Liebling. Warum kannst du das nicht? «
    Sie schüttelte bloß den Kopf und wandte rasch den Blick ab. » Erzählen Sie einfach die Geschichte zu Ende, ja? Bitte, Button. «
    Er seufzte und setzte sich neben sie auf das Sofa. Sie schmiegte ihr trauriges, hübsches Gesicht an seinen Hals, und ihm fiel ein, dass er wegen dieses unendlichen Tränenstroms an seinem Hals vor der Trauung unbedingt seinen Rock wechseln sollte. Dann erzählte er weiter.
    » Seine Lordschaft kehrte also mit seinen Einkäufen in den Club zurück … «
    Draußen vor Lementeurs Laden gaben sich Colin und Aidan große Mühe, in der Menge nicht aufzufallen. Der eine las eine Zeitung, und der andere heuchelte großes Interesse an einer Schaufensterauslage voller Cremes und Duftwässerchen. » Glaubst du, Pru benutzt auch so viel Zeug? «
    Aidan blickte in das Schaufenster. » Nie im Leben. «
    Colin runzelte die Stirn und sah seinen Freund an. » Warum nicht? «
    » Weil Pru auch ohne das absolut umwerfend aussieht « , erklärte Aidan, während er gelangweilt die Zeitung umdrehte.
    » Das stimmt … Aber hallo, du redest hier über meine Frau! Woher willst du das eigentlich wissen? «
    » Weil du ständig darüber redest, du Trottel. «
    » Und was machst du, wenn Maddie durchs Zimmer geht? Verfolgst sie mit Blicken, als wolltest du sie auf der Stelle vernaschen. Man kann von Glück sagen, dass du nicht wie ein Rüde zu sabbern anfängst. Ekelerregend ist das. «
    So amüsant das Geplänkel zwischen den beiden ungleichen Freunden auch sein mochte – mehr interessierte sie, was Jack so lange in Lementeurs berühmtem Damensalon trieb.
    » Er ist jetzt seit über einer Stunde da drin. Normalerweise lässt er doch Pru und Maddie die Sachen für Mellie abholen. « Colin war sichtlich irritiert.
    Aidan blickte nicht von seiner Zeitung auf. » Vielleicht verspürt er den Wunsch, sie ein bisschen zu verwöhnen. «
    » Kann nicht behaupten, dass ich ihm das übelnehmen würde. Meinst du, wir sollten auf dem Weg zurück zum Club bei der Confiserie anhalten? «
    » Warum? «
    » Weil ich sie ebenfalls verwöhnen möchte – wer weiß, wie lange wir sie noch haben « , meinte Colin düster.
    Aidan sah ihn nicht an. » Ich habe heute Morgen bereits Süßigkeiten für sie bestellt « , gab er zu.
    » Ich hoffe sehr, dass alles gut wird.

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