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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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dazwischen fröhliches Kinderlachen.
    »Paula ist ganz begeistert«, sagte Hannah und lehnte sich mit der Schulter gegen die Leiter. »Jetzt wird sie mir bestimmt täglich in den Ohren liegen, wieder hierherzukommen.«
    »Sie ist jederzeit herzlich willkommen«, meinte Leon und lächelte. »Zumindest, solange sie noch in dem Alter ist, in dem Baumhäuser reine Abenteuerspielplätze sind.«
    Hannah blickte ihn einen Moment lang irritiert an, und er lachte. »Ab einem gewissen Alter dürfte der Reiz eines ruhigen, romantischen Plätzchens nicht mehr in den Süßigkeiten liegen, die man da oben heimlich in sich hineinstopfen kann.«
    »Ich vermute, Sie sprechen aus Erfahrung?«
    Leon schwieg einen langen Moment. »Nein, bisher nicht.«
    Er trat einen Schritt auf Hannah zu und stützte sich mit einer Hand neben ihrem Kopf ab. Forschend sah er sie an. »Wäre es Ihnen lieber, wenn es so wäre?«
    »Ich, äh ...« Hannah blickte unruhig links und rechts an ihm vorbei und überlegte, wie sie etwas Abstand zwischen ihn und sich bringen konnte, damit sich ihr Herzschlag wieder beruhigte. Doch sie rührte sich nicht von der Stelle.
    »Sie haben interessante Augen«, sagte er. »Blaugrau mit grünen Einsprengseln. Je nach Lichteinfall verändern sich die Farben.«
    Da ihr partout keine Antwort darauf einfallen wollte, schwieg Hannah. Er hob die freie Hand und spielte mit einer Haarsträhne, die sich aus dem lockeren Knoten an ihrem Hinterkopf gelöst hatte. »Ihr Haar gefällt mir übrigens ebenfalls.« Als sie noch immer nichts sagte, lächelte er. »Verzeihen Sie, aber entweder sind Sie gegen Komplimente immun, oder ich bin mehr aus der Übung, als ich befürchtet hatte.«
    »Ich ...« Hannah versuchte, sich zusammenzureißen. Das war ihr bisher noch nie passiert, aber wenn er ihr zu nahe kam, schien sich ein Teil ihres Gehirns abzuschalten. »Ich denke, Sie machen das ganz gut.« Sie rang sich ein Lächeln ab. »Wahrscheinlich bin ich es, der die Übung fehlt.«
    »Wollen Sie mir erzählen, Sie würden niemals Komplimente bekommen?« Leon sah sie halb amüsiert, halb neugierig an.
    Hannah blickte verlegen zu Boden. »Vermutlich schon, aber wahrscheinlich nehme ich sie meistens nicht wahr.«
    Er stieß einen erheiterten Laut aus. »Nun haben Sie meinem Ego wieder auf die Füße geholfen. Vielleicht könnten wir ja ...«
    Billa unterbrach ihn, indem sie einen kurzen Laut ausstieß. Im nächsten Moment klingelte Leons Handy.
    »Entschuldigen Sie.« Bedauernd zog er sein Handy aus der Jacke und trat damit einen Schritt zur Seite.
    »Wie? Wo? ... Könnt ihr das nicht alleine ...? Ja, ich weiß, dass du heute freihast. Ich übrigens auch ... Na gut, ich komme gleich.«
    Leon schaltete das Handy ab und machte ein zerknirschtes Gesicht. »Es sieht so aus, als gäbe es hinten am Waldsee ein Problem wegen eines Sturmschadens. Da muss ich leider nach dem Rechten schauen.«
    »Und Mario?«, fragte Hannah. Sie versuchte, sich die Enttäuschung über das abrupte Ende ihres Treffens nicht allzu deutlich anmerken zu lassen.
    »Ich bringe ihn bei meiner Schwägerin vorbei. Mein Bruder bewirtschaftet einen Bauernhof nicht weit von hier.« Er warf einen Blick hinauf zum Baumhaus. »Es tut mir leid, dass der Nachmittag so schnell enden muss. Ich hätte Sie gerne noch ...«
    »Vielleicht ein andermal«, unterbrach Hannah ihn rasch. 
    Wahrscheinlich war es sogar besser, wenn sie die Sache nicht überstürzten.
    »Ja, vielleicht ein andermal.« Er zwinkerte. »Wenn Sie mir Ihre Telefonnummer geben, rufe ich Sie an.«
    Hannah nickte und kramte in ihrer Jacke nach einem Stift, fand aber keinen. Leon hielt ihr zuvorkommend einen Block samt Kugelschreiber hin.
    Sie nahm beides, doch nachdem sie ihre Festnetznummer notiert hatte, hielt sie inne. »Auch wenn ich Ihrem Ego damit einen erneuten Tiefschlag versetze, aber für einen Mann, der angeblich, was das Flirten angeht, aus der Übung ist, haben Sie immer erstaunlich schnell etwas zum Schreiben bei der Hand.«
    Überrascht hob er die Brauen. Dann lachte er unsicher. »Das ist bloß eine alte Pfadfinder-Gewohnheit. Sie wissen schon: allzeit bereit.« Als sie den Kopf amüsiert auf die Seite legte, hob er beide Hände. »Schon gut, ich sage jetzt lieber nichts mehr, sonst rede ich mich noch um Kopf und Kragen.« Er blickte wieder zum Baumhaus hinauf und rief nach Mario und Paula.
    Die beiden machten ihrer Enttäuschung über das Ende ihres Spiels lautstark Luft, und erst, als Hannah ihrer Tochter

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