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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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zuletzt mit einem Mann zusammen?«
    Hannah schwieg.
    »Siehst du, das meine ich.« Silke setzte sich und goss sich Kaffee und Sahne in ihre Tasse. »Gab es nach Torsten überhaupt jemanden?«
    »Du weißt doch ganz genau, dass ich mit Angelo ...«
    »Ach was, der zählt doch nicht!« Silke winkte ab.
    »Ach nein?«
    »Das war ein Urlaubsflirt in Südtirol und dauerte gerade mal zwei Wochen.« Silke schüttelte den Kopf. »Die jetzt schon – warte mal – fast drei Jahre zurückliegen.« 
    »Ich bin eben wählerisch«, verteidigte sich Hannah.
    »Du bist schüchtern, blind und taub, was Männer angeht«, korrigierte Silke, diesmal jedoch mit wesentlich sanfterer Stimme. »Das war schon während unserer Schulzeit so. Wo du gingst und standest, hast du die Jungs in Verzweiflung am Wegesrand zurückgelassen. Mich wundert es geradezu, dass Torsten es geschafft hat, dich aus deinem Schneckenhaus – und in sein Bett – zu locken.«
    »Also erstens war es mein Bett«, Hannah nahm sich ein Stück Marmorkuchen und brach es in der Mitte durch, »denn er wohnte ja bei mir, und zweitens übertreibst du maßlos. Es ist ja nicht so, dass ich niemals etwas mit Männern hatte. Aber wenn, sollte es doch wohl auch der Richtige sein, oder nicht?«
    »Hm«, brummelte Silke. »Aber so wählerisch, wie du bist, grenzt es wirklich an ein Wunder, wenn ein Mann sich traut, sich dir zu nähern. Also los, erzähl endlich! Und lass ja keine Einzelheit aus.«
     

10. Kapitel
     
    Hannah schlüpfte in ihren Mantel, schlang sich einen dicken Wollschal um den Hals und ging dann, in einer Hand ihre Aktentasche, in der anderen Billas Leine, gutgelaunt zu ihrem Auto. Leon hatte am vergangenen Abend angerufen und sie für den nächsten Samstag erneut zu sich eingeladen. Und er hatte versprochen, diesmal keinerlei Störungen zuzulassen. Paula war vor Begeisterung, wieder mit Mario spielen zu dürfen, wie ein Derwisch durchs Haus gerannt, und es hatte Hannah einige Mühe gekostet, sie schließlich doch noch ins Bett zu bringen. Und dann hatte es noch länger gedauert, bis sie selbst eingeschlafen war,
    Sie schmunzelte über sich selbst. Silke hatte schon recht, ein wenig mehr Souveränität im Umgang mit Männern würde ihr nicht schaden. Andererseits hatte sie den Eindruck gewonnen, dass auch Leon nicht zu der Sorte Mann gehörte, die massenhaft Frauenbekanntschaften machte. Ihr kam es eher so vor, als wäre genau das Gegenteil der Fall, und es interessierte sie brennend zu erfahren, weshalb das so war. Das Kribbeln, das sie seit dem Telefonat immer wieder durchrieselte, war eine angenehme Dreingabe, von der sie hoffte, dass sie sich am Samstag nicht wieder zu einem Aussetzen ihrer allgemeinen Denkfunktionen ausweiten würde.
    Billa ließ sich anstandslos von ihr mit dem speziellen Hundegurt, den Silke ihr mitgebracht hatte, auf dem Rücksitz anschnallen. »Dann wollen wir mal los, nicht wahr, meine Süße?« Hannah streichelte Billa kurz über die Ohren, dann setzte sie sich hinters Lenkrad. »Wenn meine neuen Zeichnungen dem Kunden jetzt gefallen, bekomme ich vielleicht auch den Auftrag für seine Werkstatt. Wie findest du das?« Sie blickte in den Rückspiegel und hatte fast den Eindruck, als würde Billa ihr bestätigend zulächeln.
    Der Weg zu ihrem Kunden, einem Automechaniker, der sich und seiner Familie den Traum vom Haus mit angeschlossener eigener Werkstatt erfüllen wollte, führte sie aus der Stadt hinaus und auch an Leons Forsthaus vorbei. Knapp einen Kilometer weiter kam das Dorf bereits in Sicht. Sie hatte sich mit dem Kunden auf dessen Bauplatz verabredet und war froh, dass es trotz der dunklen Wolken, die nicht ein Fleckchen Himmel freiließen, keinen Regen zu geben schien. Nur ein böiger Wind blies herbstlich braune Blätter über die Straßen und Wege. 
    Sie schnallte Billa ab, ließ sie jedoch im Auto und nahm nur ihre Aktentasche mit zu dem Treffen. Als sie jedoch eine Stunde später wieder zu ihrem Wagen zurückkehrte, erwartete sie eine böse Überraschung. Die hintere Tür auf der Fahrerseite stand offen und Billa war verschwunden.
    »Das kann doch wohl nicht wahr sein. Billa!«, rief sie und blickte sich nach allen Richtungen um. Doch von der Hündin war weit und breit nichts zu sehen.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte eine besorgte Stimme hinter ihr.
    Hannah drehte sich um und sah sich ihrem Kunden gegenüber, der ebenfalls auf dem Weg zu seinem Wagen war, den er weiter unten an der Straße geparkt hatte.
    »Das kann

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