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Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten

Titel: Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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Gefallen tat. Denn auch wenn es offenbar ein Gästezimmer gab, war sie sich nicht sicher, ob sie es zu Gesicht bekommen würde.
Den Ausschlag gab schließlich Billa, die einen merkwürdigen Laut zwischen Winseln und Bellen ausstieß, einmal um Hannahs Beine strich und es sich dann mit einem Satz auf einem der Sessel bequem machte und demonstrativ die Augen schloss.
    »Da, Billa will auch hier schlafen«, rief Paula und zupfte an Hannahs Ärmel. »Ich will auch! Bitte, bitte!«
    Leon sagte nichts, sondern sah sie nur abwartend an. Schließlich seufzte sie und nickte ergeben. »Also gut, es scheint, als bliebe uns sowieso keine andere Wahl.«
    Die beiden Kinder brachen erneut in wildes Indianergeheul aus und rannten polternd die Treppe ins Obergeschoss hinauf. Leon schaute ihnen mit einem nachsichtigen Grinsen hinterher, dann blickte er Hannah wieder ins Gesicht.
    Einigermaßen verlegen sah sie zu Billa hinüber. »Tja, das war so eigentlich nicht geplant.«
    »Ach, und ich dachte, du hättest das schlechte Wetter absichtlich bestellt.« Leon lächelte. »Wir schauen mal besser, was die beiden da oben treiben, sonst sieht Marios Zimmer in Rekordzeit wie ein Schlachtfeld aus.«
    »Und es macht dir bestimmt nichts aus ...?« Sie folgte ihm nach oben und sah dabei zu, wie er die Tür zu einem kleinen Raum, wohl dem Gästezimmer, öffnete und eine Klappliege hervorholte, die er ins Kinderzimmer trug.
    »Auf dieser Liege habe ich immer geschlafen, wenn ich ...« 
    Er hielt inne. Wenn ich damit beschäftigt war, das Haus meiner Großeltern für Yvonne und mich herzurichten. Er schüttelte die Erinnerung ab. »Als ich noch kein Bett hier hatte«, schloss er und klappte die Liege auseinander.
    »Schlafe ich heute Nacht da drauf?«, wollte Paula wissen.
    »Jawohl, junge Dame, das ist Euer Lager für die Nacht.« Er verbeugte sich spielerisch vor ihr.
    Paula kicherte, und die Kinder sahen zu, wie Leon Bettwäsche, eine Decke und ein Kissen aus einem Schrank im Flur holte und die Liege mit geübten Händen in ein gemütliches Bett verwandelte. Da sie sich noch immer etwas unwohl fühlte, schnappte sich Hannah das Kissen und den Bezug, um wenigstens ihre Hände zu beschäftigen.
    Danach legte Leon noch einen von Marios Schlafanzügen heraus und zeigte Hannah das Badezimmer.
    Paula und Mario protestierten lautstark, als sie zu Bett geschickt wurden, und gaben erst Ruhe, nachdem Hannah versprochen hatte, ihnen noch etwas vorzulesen.
    Mario zog ein dickes Märchenbuch aus dem Regal neben seinem Bett und drückte es ihr in die Hand.
    Leon lächelte ihr zu. »Ich mache dann mal das Gästezimmer fertig.«
    Während Hannah den Kindern, die sich gemütlich in ihre Decken gekuschelt hatten, das Märchen von Aladin und der Wunderlampe vorlas, hörte sie Leon in Nebenzimmer rumoren und den Regen, der vom Wind gegen die Fensterscheiben gepeitscht wurde. Kurz darauf ging Leon am Kinderzimmer vorbei und zwinkerte ihr zu, dann hörte sie seine Schritte auf der Treppe.
    Plötzlich war sie froh, durch das Vorlesen noch eine Weile im Kinderzimmer bleiben zu können, und ließ sich noch zu einem zweiten Märchen überreden. Doch als sie die Geschichte beendet hatte, waren beide Kinder selig eingeschlummert, und sie hatte keine Ausrede mehr, hier oben zu bleiben.
    Wieder schimpfte sie mit sich selbst. Sie stellte sich schlimmer an als ein Teenager! Es wurde wirklich Zeit, dass sie aufhörte, Angst vor sich selbst zu haben.
    Sie straffte die Schultern und ging entschlossen die Treppe hinunter. Leon hatte eine Flasche Wein geöffnet und saß auf der Couch. Bis auf eine kleine Leselampe hatte er alle Lichter gelöscht, so dass das Feuer im Kamin einen romantischen Schein verströmte. Billa lag noch immer dekorativ zusammengerollt auf dem Sessel.
    Hannah blieb in der Wohnzimmertür stehen. »Es fehlt nur noch irgendeine schnulzige Musik, dann könnte ich meinen, ich wäre in einem Film gelandet«, sagte sie.
    Leon lachte. »Findest du? Ich kann gerne Musik anmachen, aber mit gefällt das Knacken des Feuers viel besser.« Er winkte sie zu sich. »Setz dich! Ich falle schon nicht über dich her.«
    Nun noch verlegener ließ Hannah sich neben ihm nieder und nahm das Glas, das er ihr hinhielt. Sie nippte daran und bemühte sich nach Kräften, sich zu entspannen. »Ein guter Wein«, meinte sie. »Geht der auch auf dein Konto des allzeit bereiten Pfadfinders, oder hattest du den nur zufällig im Haus?«
    Leon verzog gequält das Gesicht. »Ich hatte dich

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