Ein Weihnachtsengel auf vier Pfoten
doch gebeten, das zu vergessen! Jetzt glaubst du mir bestimmt nicht, wenn ich dir erzähle, dass ich diesen Wein tatsächlich nur zufällig hier habe. Ein Bekannter hat ihn mir vor einiger Zeit geschenkt, nachdem ich ihm geholfen hatte, sein Auto aus dem Graben zu ziehen.«
Hannah trank erneut einen Schluck und hoffte, der Alkohol würde ihr helfen, lockerer zu werden. »Nun, da ich das schlechte Wetter nicht bestellt habe, um uns hier einzuquartieren, und auch nicht glaube, dass du so einen guten Draht zum Wettergott hast, vermute ich, du sagst tatsächlich die Wahrheit.« Sie lächelte, erschrak jedoch leicht, als er ihr das Glas plötzlich wieder abnahm und auf den Couchtisch stellte.
»In diesem Punkt vielleicht.« Er strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und ließ seine Finger dann in ihren Nacken wandern. »Aber in einer anderen Sache habe ich nicht ganz die Wahrheit gesagt.« Er beugte sich ein wenig zu ihr vor und knabberte an ihren Lippen. »Im Augenblick hält mich nämlich nur meine gute Erziehung davon ab, nicht doch über dich herzufallen.« Er zog sie näher zu sich und küsste sie.
»Bist du sicher, dass wir das tun sollten?«, fragte Hannah ein wenig atemlos, als er ihre Lippen für einen Moment wieder freigab.
Er schüttelte den Kopf. »Nein, das bin ich nicht. Und du?«
»Ich auch nicht.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn erneut.
Sie bemerkten beide nicht, dass Billa sie seit einiger Zeit von ihrem Sessel aus beobachtete. Und ebenso wenig fiel ihnen auf, dass die Hündin nun mit einem Satz zu Boden sprang, ihnen noch einen langen Blick zuwarf und dann den Raum verließ. Nur ein leichter Luftzug wehte von der nur angelehnten Terrassentür her durch das Wohnzimmer bis in den Flur.
13. Kapitel
»Mama, Mama!« Paula blieb wie angewurzelt in der Tür zum Gästezimmer stehen und starrte auf das leere Bett. »Mama?«
»Hiiier! Hiiier, Paula!«, schrie Mario vergnügt, nachdem er die Tür zum Schlafzimmer seines Vaters aufgerissen hatte.
»O nein!« Hannah zog sich erschrocken und verlegen zugleich die Decke über den Kopf, während Mario bereits auf das Bett gesprungen war und an Leon herumzerrte. »Aufstehen, Papa, aufstehen!«
Nun kam auch Paula dazu und quetschte sich zwischen ihre Mutter und Leon. »Mama, warum schläfst du denn hier?«
Zögernd kam Hannah wieder unter der Decke hervor. »Ich... weil...«
»Weil es hier viel wärmer ist als im Gästezimmer«, kam Leon ihr lächelnd zu Hilfe. »Und es ist schöner, wenn man nicht allein schlafen muss, nicht wahr? Du hast doch auch gerne zusammen mit Mario in seinem Zimmer übernachtet.«
»Leon!« Hannah stieß ihn heftig in die Seite, doch Paula schien das Argument zu akzeptieren. Sie legte den Zeigefinger an die Nase und nickte dann. »Stimmt«, sagte sie. »Was gibt es zum Frühstück?«
»Wir haben Cornflakes mit Honig!«, rief Mario. »Und Milch und ...«
»Ja, ja, nicht so laut.« Leon hielt sich die Ohren zu. »Lasst uns erst mal aufstehen. Dann machen wir euch Frühstück.«
Paula und Mario krabbelten vom Bett und rannten kichernd die Treppe hinab.
»Guten Morgen.« Leon gab Hannah einen sanften Kuss. »Hast du gut geschlafen?«
Sie nickte. »Offenbar auch viel zu lange. Ich wollte eigentlich nicht...«
»Was? Dass Paula und Mario etwas merken?« Schmunzelnd zupfte Leon an einer Strähne ihres zerzausten Haars. »Jetzt können wir nur noch das Beste daraus machen. Kaffee?«
»Äh ... ja. Aber den gibt es nicht unter dieser Decke!« Sie wehrte seine Hand ab, die zu ihr hinübergewandert war und nun langsam ihren Arm hinabglitt.
»Schade.« Leon verzog enttäuscht die Mundwinkel. »Aber du hast leider recht.« Mit Schwung stand er auf, klaubte seine Kleider vom Boden zusammen und verschwand im Bad.
»Wo steckt eigentlich Billa?«, fragte Hannah nur wenig später in der Küche. Leon hatte die Kaffeemaschine angeschaltet und deckte den Tisch. Mitten in der Bewegung hielt er inne. »Ich habe sie heute Morgen noch nicht gesehen.«
Besorgt rief Hannah ihre Tochter zu sich. »Hast du Billa nach draußen gelassen?«
»Nee, die ist doch gar nicht hier.« Paula schüttelte den Kopf und setzte sich seelenruhig an den Küchentisch. »Sie ist bestimmt weggeflogen. Zum Himmel rauf und zu den anderen Engeln. Und nachher kommt sie zurück.«
»So ein Unsinn!« Streng blickte Hannah ihre Tochter an. »Wenn sie schon wieder ausgebüchst ist, müssen wir sie sofort suchen.«
Leon nickte und verließ
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