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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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gebrauchen«, stöhnt er und lächelt mir zu, während er erfolglos versucht, ein Gähnen zu unterdrücken, das er dann doch herauslässt, begleitet von ausgiebigem Strecken. Als er die Arme über den Kopf hebt, entblößt er einen kleinen Streifen seines blassen, aber erstaunlich straffen Bauchs, seinen Bauchnabel sowie einige Härchen, die sich an seiner braunen Gürtelschnalle vorbei nach unten ziehen. Er sieht zum Knuddeln aus, wie ein Fünfjähriger in Erwachsenenkleidung.
    »Warum bist du denn so müde?«, frage ich und knie mich neben ihn auf die Decke.
    Er reibt sich die Augen und schaut mich an. »Ich muss dir etwas gestehen.«
    »Du bist ein Gigolo und hast die ganze Woche über nachts gearbeitet?«, frage ich frech und beiße von meinem Marmeladenbrot ab.
    Er lacht. »Fast.«
    Beinahe wäre ich an meinem Bissen erstickt. »Was? Das sollte ein Scherz sein! Was davon? Das mit dem Gigolo?«
    »Nein, du Dummchen.« Spielerisch haut Sam mich gegen den Arm. »Das mit dem nachts arbeiten. Du weißt doch, dass ich eigentlich immer Fotograf werden wollte, oder? Seit ein paar Tagen arbeite ich bei einem echt coolen Typen als Assistent, der viel für Zeitschriften macht. Ich habe ihm bei einigen Nachtaufnahmengeholfen, und das war wirklich toll. Aber das bedeutet auch, dass ich nicht viel Schlaf bekomme.«
    »Das ist ja großartig, Sam!«, rufe ich, stelle den Stuten beiseite und schlinge die Arme um meinen Körper, um mich ein wenig zu wärmen; es ist ein bisschen zugig, wenn man hier so auf dem Boden im Warenlager sitzt. Sam beugt sich vor und zieht mir einen Zipfel der Decke über die Beine, und ich lächele ihm zum Dank zu. »Aber wieso hast du mir denn nicht erzählt, was du da ausheckst?«
    Verlegen zuckt er die Achseln, und die dicke cremefarbene Strickjacke, die er bis zum Hals zugemacht hat, kitzelt die lockigen Haare in seinem Genick. »Ich wusste ja auch vorher nichts davon. Es ging alles so schnell. Ich meine, ich habe gar nicht damit gerechnet, dass irgendwer mir tatsächlich eine Chance gibt. Schließlich habe ich überhaupt keine Ausbildung. Nur weil ich gerne mit meiner Kamera spiele, heißt das noch lange nicht, dass das für mich eine realistische Berufsmöglichkeit ist.«
    »Und was hat dich vom Gegenteil überzeugt?«
    »Du«, sagt er lächelnd und wärmt sich die Hände an seiner roten Tasse.
    »Was? Wie das?«
    »Als du befördert wurdest …«
    »Nicht befördert wurdest, meinst du«, unterbreche ich ihn.
    Sam schaut mich mitfühlend an. »Aber als du dachtest, du hast es endlich geschafft, da wurde mir klar, dass du hier bist, weil du auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitest. Du hängst an diesem Laden, und du möchtest in dieser Branche arbeiten, auch wenn du nicht ewig im Warenlager festsitzen willst. Das mag vielleicht nicht dein Traumjob sein, aber du bist wenigstens auf einem guten Weg. Wohingegen ich in der Firma meines Vaters als Botenjunge herumdümpele, weil … na ja, sagen wir mal so, du hast mir die Augen geöffnet und mir klargemacht, dass es langsam Zeit wird,mein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Vielleicht komme ich mit meiner Foto-Grille nicht weit, aber ich habe es zumindest versucht.«
    »Und wie kommt es, dass du jetzt für diesen Typen arbeitest?«, erkundige ich mich, neugierig geworden auf Sams heimliche Karriere.
    »Als du mir neulich erzählt hast, dass du bald nicht mehr da bist, habe ich einfach die Namen etlicher Fotografen rausgeschrieben, deren Arbeit ich bewundere, habe sie gegoogelt und dann einfach angerufen und gefragt, ob ich mich bei ihnen vorstellen darf. Und einen habe ich einfach genau zur richtigen Zeit erwischt; sein bisheriger Assistent ist gerade nach New York gezogen, und er meinte, ich solle einfach mal vorbeikommen, damit wir uns unverbindlich kennenlernen. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden, also hat er mir angeboten, ihn zu einigen Shootings zu begleiten. Seit drei Nächten arbeite ich jetzt schon mit ihm, und er hat mich gefragt, ob ich nächste Woche auch aushelfen kann. Bis jetzt ist damit noch kein Geld zu verdienen, also muss ich wohl noch eine ganze Weile für meinen Vater die Lieferungen ausfahren. Aber ich habe jetzt schon so viel gelernt, es ist einfach unglaublich! Ich bin mir jetzt ganz sicher, dass ich das machen möchte, und das alles habe ich dir zu verdanken!«
    Sam hat sich kerzengerade hingesetzt, und seine Augen strahlen. Ich wünschte, ich könnte mich mit ihm freuen. Aber irgendwie komme ich mir neben ihm jetzt umso mehr

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