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Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman

Titel: Ein Weihnachtswunder zum Verlieben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Harris
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wie ein Versager vor. Meine eingebildete Beförderung war für Sam der Anstoß, sein Leben zu ändern, während sich in meinem eigenen Leben rein gar nichts geändert hat. Ironie des Schicksals.
    »Was ist denn los?«, fragt er, und seine Miene verdüstert sich, als er mein langes Gesicht sieht. »Freust du dich denn gar nicht für mich?«
    »NATÜRLICH freue ich mich«, sage ich und rüffele michim Geiste, dass ich mir meine Gefühle anmerken lasse und so selbstsüchtig bin. »Ich finde es einfach toll, was du machst. Mich macht bloß der Gedanke ein bisschen traurig, dass irgendwann jemand anders morgens die Lieferungen bringt und ich dann immer noch hier bin und Kartons auspacke …«
    »Ach, ich bitte dich«, sagt er, legt den Arm um mich und drückt mich fest. »Das stimmt doch gar nicht! Bald wird irgendwer auf dein Talent aufmerksam. Dich ins Lager zu stecken ist die reinste Verschwendung. Ich habe deine Zeichnungen gesehen, weißt du …«, fügt er schüchtern hinzu.
    »Was?«, frage ich und schaue ihn schockiert an. »Wie das denn?«
    »Weil du zielst wie ein Mädchen«, sagt er lachend. Ich boxe ihn, und er jault auf. »Aber hauen tust du nicht so.« Er reibt sich den Arm, während ich weiter auf eine Erklärung warte. »Dauernd muss ich diese zerknüllten Blätter aufsammeln, damit ich meine Kisten absetzen kann. In letzter Zeit liegen die hier überall rum, und ich schäme mich nicht zu gestehen, ich habe ein paar davon auseinandergefaltet und mir deine wirklich umwerfenden Skizzen von Verkaufsräumen und Auslagen angeschaut.«
    Errötend wende ich den Blick ab, und er beugt sich nach vorne, bis er mit mir auf Augenhöhe ist, und dreht dann mein Gesicht zu sich herum.
    »Die sind toll, Evie. Du solltest sie unbedingt jemandem zeigen. Deine Ideen für die Weihnachtsdekoration der Schaufenster ist wirklich originell und ausgefallen.«
    Jetzt werde ich meinerseits ein bisschen verlegen. »Das ist doch alles bloß Gekritzel«, wiegele ich bescheiden ab, beiße in eines der köstlich krümeligen Gewürztörtchen und spüle den Bissen dann mit einem Schluck Kaffee herunter.
    »Tja, wenn das bloß Gekritzel ist, möchte ich zu gerne die fertigen Zeichnungen sehen«, meint er lachend. »Aber mal ehrlich, Evie, du scheinst es einfach draufzuhaben, den wahren Geist dieses alten Kaufhauses einzufangen. Die Skizze mit dem Schuhbaum hat mir besonders gut gefallen. In deinen Zeichnungen steckt mehr Leben, als dieser Laden je hatte.«
    »Na ja«, gestehe ich leise, »um ehrlich zu sein, habe ich in letzter Zeit einiges davon im Laden umgesetzt.«
    Sam schaut mich fragend an. »Erzähl mir mehr davon«, sagt er, verschränkt die Arme und lehnt sich auf dem Sofa zurück.
    Also erkläre ich ihm, wie ich zufällig mit angehört habe, als Rupert sagte, Hardy’s drohe die Schließung und er sehe sich gezwungen, vorher einige Mitarbeiter zu entlassen. Dann berichte ich, wie ich mich morgens heimlich hineingeschlichen und begonnen habe, das ganze Warenhaus Abteilung für Abteilung umzukrempeln.
    Sam pfeift anerkennend durch die Zähne. »Du steckst wirklich voller Überraschungen, weißt du das, Evie Taylor?«, meint er, und ich lache. »Und warum erzählst du Rupert nichts davon, was du hier anstellst?«
    »Der weiß nicht mal, wie ich heiße. Warum sollte er mir das abnehmen?«
    »Und warum nicht?«, fragt Sam achselzuckend. »Du wirst es nie erfahren, wenn du es nicht versuchst.«
    »Nicht jeder ist so mutig wie du«, sage ich und fege mir einige verirrte Krümel vom Schoß. »Und außerdem, wenn er wüsste, wer wirklich dafür verantwortlich ist, könnte er die jeweiligen Angestellten womöglich trotzdem entlassen. Ich brauche keine Aufmerksamkeit, und mir ist klar geworden, dass ich ein viel zu großer Angsthase bin, um irgendwas anderes zu machen als die Arbeit hier im Warenlager.« Ich höre auf, die Krümel wegzuschnippen, und schaue ihn an. »Wohingegen du dich traust, das zu tun, was du wirklich willst, und deinen Lebenstraum mit beiden Händen gepackt hast.«
    »Nein, noch nicht ganz«, meint Sam halblaut.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaue ich ihn an, aber er geht nicht weiter darauf ein. »Egal«, sage ich und versuche, das Gespräch wieder auf ihn zu bringen, »ich bin wirklich schwer beeindruckt, was du geschafft hast, Sam, ehrlich.« Ich halte inne, dann füge ich hinzu: »Ella ist sicher auch stolz auf dich.«
    »Ella?« Sam zuckt die Achseln und beißt in sein Gewürztörtchen. »Ja, wahrscheinlich.

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