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Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)

Titel: Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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Zaunpfosten mit ihm einzugraben.“
    „Was ist dann dein Problem?“
    „Ich weiß es nicht“, antwortete Phillip ein wenig zu schnell. Wally wartete. Er wusste, Phillip würde es erklären, wenn er so weit war. Doch er sagte nichts weiter.
    „Du brauchst es mir nicht zu sagen, aber frag dich doch einmal selbst, was fehlt. Was erwartest du, was willst du denn von einem Mann? Und wenn er dir das nicht geben kann, ist das dann im Großen und Ganzen wirklich wichtig?“
    „Es tut mir leid, dass ich dich damit belaste.“ Nervös schaukelte Phillip mit dem Stuhl.
    Wally ergriff die Hand seines Freundes. „Lass mir dir eines sagen. Als wir hier angekommen sind, hast du genauso schnell etwas mit Mario angefangen, wie ich mit Dakota zusammengekommen bin. Hast du dir von vorneherein gesagt, dass du nur deinen Spaß mit ihm haben willst? Oder hast du in Betracht gezogen, dass daraus vielleicht mehr werden könnte, wenn du es zulassen würdest?“ Wally wusste, dass er Phillip hier nicht wirklich weiterhelfen konnte. Bestenfalls konnte er Phillip etwas zum Nachdenken geben. Er bekam keine Antwort, was ihn nicht sonderlich überraschte. Wally schob seinen Stuhl zurück, ließ Phillip alleine und machte sich auf die Suche nach Dakota.
    Er hörte Dakotas Stimme noch bevor er ihn sah. Eine frische Brise wehte durch den Stall. „Wie geht es deinem Vater heute Morgen?“, fragte Wally, trat hinter Dakota und legte ihm die Hände um die Taille, nachdem Dakota den Heuballen fallen gelassen hatte..
    „Er hat nach dir gefragt. Du sollst noch einmal zu ihm hereinschauen, bevor du fährst.“ Dakotas Gesicht war von Besorgnis gezeichnet.
    „Natürlich. Du hast ihm doch gesagt, dass ich zurückkommen werde, oder?“
    Dakota drehte sich um. Er war bleich. „Das hab ich, allerdings geht es ihm nicht gut.“ Er schluckte. „Ich hab’ den Arzt angerufen. Der meinte, ich solle ihn ins Krankenhaus bringen.“ Frustriert schüttelte er den Kopf. „Manchmal ist der Mann ein Trottel. Er wohnt nur zwei Meilen weit weg. Ich habe so lange gebettelt, bis er sich bereit erklärt hat, heute Nachmittag vorbeizukommen. Dad schläft jetzt.“
    Wally wusste nicht, was er sagen sollte, konnte aber Dakotas Kummer spüren, als wäre es sein Eigener.
    „Ich wollte dich heute nach Jackson mitnehmen, aber ich glaube, ich bleibe lieber näher am Haus.“
    Wally drückte ihn fester an sich und lehnte seinen Kopf gegen Dakotas Rücken. „Mir ist es egal, wo wir sind, solange wir den Tag zusammen verbringen. Vielleicht könnten wir vor dem Mittagessen ausreiten. Dann kann ich packen, während der Arzt hier ist.“
    „Es tut mir leid.“ Dakota drehte sich mit sehr besorgtem Gesicht um. „Solche Anfälle hat Dad hin und wieder. Zwar gehen sie auch immer wieder vorbei, doch jeder schwächt ihn noch mehr, und hinterher wird er nicht wieder so wie davor. Und mir ist klar, dass er sich womöglich irgendwann überhaupt nicht mehr erholen wird.“ Dakota schluckte und Wally umarmte ihn fest. Er konnte nichts tun, außer ihn zu unterstützen. Irgendwas sagte ihm, dass Dakota bisher nicht viel bedingungslose Unterstützung erfahren hatte, außer vielleicht von seinem Vater. Wally dagegen wusste, dass seine Eltern ihn in jedem Fall unterstützen würden. Sie würden zwar nicht unbedingt glücklich sein, dass er in einen anderen Bundesstaat zog, aber sie würden sich daran gewöhnen. Vielleicht würden sie ja mal auf Urlaub nach Wyoming kommen.
    „Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen.“
    Dakota schniefte einmal und schien sich dann aus seiner trüben Stimmung zu ziehen „Warum satteln wir nicht die Pferde? Weißt du schon, wohin wir reiten können?“
    „Ich dachte, wir reiten an das Wasserloch. Es ist heiß, da wird uns das Wasser gut tun. “ Wally nahm an, dass ihm schon etwas einfallen würde, um Dakota von der Sorge um seinen Vater abzulenken, Jedenfalls für eine Weile.
    Sie sattelten ihre Pferde und ritten los. Als sie gerade vom Hof reiten wollten, sah Wally Phillip aus dem Haus kommen und hielt bei ihm an. „Willst du mitkommen?“ Er wollte zwar lieber mit Dakota alleine sein, aber er konnte es nicht ertragen, Phillip so niedergeschlagen zu sehen.
    „Nein.“ Phillip sah Dakota an. „Weißt du, wo Mario heute Morgen ist?“
    „Er arbeitete mit einem der Pferde auf der Koppel hinter dem Stall.“ Dakota zeigte in die Richtung. Ohne ein weiteres Wort ging Phillip dorthin. Wally hoffte, dass Phillip vorhatte, mit Mario zu reden, aber er

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