Ein weites Land – Miteinander (Geschichten aus der Ferne) (German Edition)
voraus, den ganzen Weg bis zur hintersten Ecke und blieb vor einer anscheinend brandneuen Tür stehen. „Es ist noch nicht ganz fertig, aber der Anfang ist schon mal gemacht.“ Dakota drehte den Knauf und stieß die Tür auf. „Das hier wird das Büro des neuen Herdenverwalters.“
Neugierig und verwirrt trat Wally ein. Der Geruch nach frischer Farbe war überwältigend. Der Raum hatte zwei kleine Fenster, eins zur Straße und eins zur Koppel. Mit den weißen Betonwände war alles frisch und sauber. „Hier kann er ja dann bestimmt wunderbar arbeiten, aber warum zeigst du mir das?“ Eigentlich hätte er lieber wissen wollen, warum Dakota ihn versetzt hatte, um ein Büro für jemand anderes herzurichten. Diese Frage hätte sich zwar zu sehr nach beleidigter Leberwurst angehört, aber er hätte sie trotzdem gerne gestellt. Nur zu gern.
„Na ja, ich hatte eigentlich darauf gehofft, dass du den Job übernehmen würdest.“
Wally hielt inne, drehte sich um und sah das zufriedene Lächeln auf Dakotas Gesicht.
„Letzte Nacht habe ich die Deckenplatten angebracht. Ich wollte, dass sie abnehmbar sind, so dass man sie für dich reinigen kann. Und ich dachte, wenn wir hier ein paar Schränke hinstellen …“, Dakota ging zur inneren Wand, „dann hättest du auch Platz für alles, was du als Tierarzt brauchst. Ich hab mir auch überlegt, dass man hier in die Wand einen Durchbruch für eine Tür machen könnte. Dann könnten wir noch einen extra Untersuchungsraum anbauen, mit einer Koppel für Patienten direkt davor.“
„Ich? Du willst, dass ich ...“ Wally brach ab, unfähig, noch etwas zu sagen, während er sich in dem Raum umsah.
„Ich dachte mir, dass die Verwaltung der Herde nur ein Teilzeitjob wäre und ich dich als Ranch-Tierarzt einstelle.“
„Dakota, aber ...“, begann Wally zu protestieren. Er war sich nicht sicher, ob Dakota sich hier gerade zu viele Freiheiten herausnahm oder der süßeste Mann der Welt war.
„Vor ein paar Tagen habe ich dich gefragt, ob du hier bleiben willst. Ich will dich nicht unter Druck setzen. Aber ich wollte dir zeigen, dass du hier einen wertvollen Beitrag leisten könntest. Dass du Teil des Lebens auf der Ranch sein könntest, und nicht nur ...“ Dakota brach ab und Wally trat näher. Er fragte sich, was Dakota sagen wollte. „Nicht nur die Person, in die ich mich verliebt habe.“
„Warte ...“, er trat noch einen Schritt näher, „du hast dich in mich verliebt? Wir kennen uns doch gerade mal seit einer Woche.“
„Ich war noch nie verliebt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich so anfühlt.“ Dakota lächelte strahlend. „Wenn du bei mir bist, fühlt sich alles richtig an.“
„Kota“, sagte Wally und schluckte hart. „Ich weiß nicht, was ich zu all dem hier sagen soll.“
„Ich weiß, das sieht so aus, als würde ich dich unter Druck setzen. So meine ich das aber gar nicht. Ich möchte nur, dass du weißt, dass du hier ein Leben mit mir haben kannst. Das heißt, wenn du willst.“ Erneut spürte Wally Dakotas Arme um sich. „Ich will, dass du darüber nachdenkst. Aber du solltest wissen, dass du hier einen Platz haben wirst, auf der Ranch und auch in meinem Herzen.“
Dakota nahm seine Hand, machte die Lichter aus und führte ihn durch den Stall zurück zur Veranda. Er setzte sich auf die Schaukel, zog Wally auf seinen Schoß und schaukelte sie beide langsam vor und zurück. „Es tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe, um zu sehen – mit der Hilfe von Phillip und meinem Vater – wie viel du viel zu verlieren hättest, wenn du dich entscheiden würdest, hierzubleiben. Und ich wollte einfach, dass du weißt, dass du damit auch etwas gewinnen kannst.“
Wally lehnte seinen Kopf gegen Dakotas Schulter und küsste die weiche Haut an seinem Hals. „Das wusste ich bereits.“ Er spürte, wie Dakota seinen Hals streckte. Dankbar nahm er diese Einladung an und saugte sanft an der Haut. „Ich schätze, durch die Leute im Restaurant bin ich ein bisschen ausgetickt.“
„Was da passiert ist, tut mir leid. Das war schlimm genug, dass sich da jeder unbehaglich gefühlt hätte.“
„Das braucht dir nicht leid zu tun. Es war nicht deine Schuld und nächstes Mal werden sie uns wahrscheinlich gar nicht mehr beachten.“ Wally rutschte ein wenig herum, machte es sich bequem und spürte Dakotas Erregung gegen seinen Hintern drücken.
„Das nächste Mal?“, stöhnte Dakota, während Wally sich weiter bewegte.
Dann hielt er still und sah
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