Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Vorhängen passen.“
Millicent dachte an all die Ausgaben, die allein durch den Laden anfielen. Es würde Wochen – vielleicht sogar Monate – dauern, bevor sie sich finanziell wieder erholen würden. „Das ist ein sehr netter Vorschlag, aber das geht erst einmal so.“
Die beiden kräftigen Brüder wechselten einen verlegenen Blick. „Wir könnten handeln. Zwei Junggesellen kochen nicht besonders gut.“
Ich auch nicht, dachte Millicent reumütig.
„Ein Abendessen heute Abend und am nächsten Samstag“, schlug Piet vor. „Das wäre doch ein guter Tausch für die Stangen, meinen Sie nicht auch?“
Plötzlich fiel Millicent eine Sache ein, die die Frau des Pastors gesagt hatte. Herr, öffnest du damit eine Tür, wie wir diesen Männern helfen können? „Abendessen am Samstag für einen ganzen Monat, wenn Sie versprechen, am Sonntag mit uns in die Kirche zu kommen. Wir sind neu hier, und ich weiß, dass Daniel sich freuen würde, in der Kirche neben Freunden zu sitzen.“
Die Brüder diskutierten in einer anderen Sprache – Millicent verstand nicht alles, was sie sagten, aber ihr Holländisch klang fast so wie Deutsch. Piet war nicht glücklich über den Vorschlag. Karl hingegen wollte ihn gerne annehmen.
„Ich sage Ihnen etwas: Sie wissen ja noch gar nicht, auf was sie sich einlassen. Lassen wir es also erst einmal bei dem Abendessen heute Abend. Wenn Sie dann geschmeckt haben, was wir Ihnen so vorsetzen können, dann reden wir noch einmal über den Vorschlag und finden bestimmt eine Lösung.“
„Ja“, stimmte Karl zu. „Das ist fair.“ Sie brachten das Gitter an und gingen.
Verzweifelt starrte Millicent auf den Herd. Liebe Güte, was habe ich nur getan? Ich habe Gäste zum Abendessen eingeladen, und ich kann gar nicht kochen! Die Worte, die Frank und Isabelle immer gesagt hatten, schossen ihr jetzt durch den Kopf: „Mach dir keine Sorgen um später, wenn du noch genug andere Dinge zu tun hast.“
Aber ich muss den Männern heute was zu essen vorsetzen. Nicht nur den van-der-Vort-Brüdern, sondern auch meinem Mann. Ich hätte ihm sagen sollen, dass ich nicht kochen kann, bevor er mich geheiratet hat.
Zuerst musste sie jedenfalls den Herd sauber machen und anfeuern, sonst konnte sie gar nichts kochen. Als sie aber eine der Kochplatten hochhob, sah sie, dass alles voller Asche und verkohltem Holz war. Sie stöhnte entmutigt.
„Illy aua?“
Sie sank auf die Knie und zog Arthur zu sich. „Nein, Mama geht es gut. Ich muss jetzt nur ein paar eklige Sachen aus dem Ofen holen. Später kochen wir dann leckere Sachen und essen sie. Such doch mal dein Pferdchen und reite ein bisschen, während ich den Herd putze.“
Mit vollem Einsatz säuberte Millie das Innere des Herdes und polierte das Äußere. In einer Ecke stand ein Eimer mit Kohlen, sodass sie den Herd anfeuern konnte, aber sie wusste immer noch nicht, was sie kochen sollte – oder wie.
Als Piet die Stangen für die Vorhänge brachte und sie anschraubte, schnupperte er. „Ich rieche gar nichts. Was essen wir denn heute Abend?“
„Lassen Sie sich überraschen! Jetzt muss ich Arthur erst mal in sein Bett bringen.“
Isabelle kam nach oben und legte ein Kleidungsstück über die Sofalehne. „Das muss ich alles mit der Hand nähen, deshalb dachte ich mir, ich komme nach oben. Ich habe gehört, dass du Daniel erzählt hast, dass wir für heute Abend Gäste haben.“ Sie trat dicht neben Millicent. „Wir sollten uns besser überlegen, was wir kochen.“
„Ich dachte an Schinken mit überbackenen Kartoffeln.“ Keiner konnte einen Schinken wirklich verpfuschen, und überbackene Kartoffeln war eines der wenigen Gerichte, die sie gut kochen konnte.
„Okay. Soll ich einen Nachtisch machen?“
„Würdest du das tun, oder musst du noch zu viel nähen?“
„Ich würde gerne kochen. Du kannst inzwischen den Tisch decken. Vielleicht könntest du die Blumen von unten holen und auf den Tisch stellen?“
Die Teller und das Besteck einfach ohne Tischdecke auf den Holztisch zu stellen, erschien ihr nicht richtig, aber Millicent konnte einfach keine Tischdecke finden. Schnell rannte sie nach unten, schnitt ein Stück weißen Stoffes ab und umsäumte es mit Isabelles Nähmaschine. Dann erinnerte sie sich an ein paar Stoffreste im Laden, suchte sie, schnitt sie zurecht und umsäumte auch sie als Servietten.
„Ich habe schon einmal die Kartoffeln in den Ofen geschoben. Wenn sie so weit sind, ist auch der Obstkuchen fertig zum
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