Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Lächeln erwiderte Millicent: „Später vielleicht. Wenn ich meine Aufgaben hier unten erfüllt habe.“
Isabelle kam mit einer neuen Packung Kekse auf sie zu. „Geh nur, Millie. Ich bleibe hier unten und kümmere mich um die Kunden.“
Sanft legte Daniel seine rechte Hand auf Millicents Rücken und schob sie in Richtung Treppe. Sein Puls überschlug sich fast. Rosen. Sie roch leicht nach Rosen. Er wusste nicht viel über Pflanzen, aber jeder wusste, dass Rosen die Blumen der Liebe waren. Ich befinde mich auf gefährlichem Gebiet. Statt sie als meine Frau zu sehen, sollte ich sie lieber Arthurs Mutter nennen. „Arthur, wir bringen Mama jetzt nach oben.“
„Illy.“ Arthur schaute ihn böse an. Dann plapperte er ein paar Worte, die keiner verstand.
Mitten auf der Treppe blieb Millicent stehen. „Arthur kennt mich noch nicht unter dem Namen ,Mama‘.“
„Das werden wir jetzt gleich ändern.“ Oben angekommen, sah Daniel seinen Sohn ernst und liebevoll an. „Arthur, das ist jetzt deine Mama.“
Arthur hielt immer noch die Ente an sich gepresst und sah seinen Vater fragend an.
Mit dem Zeigefinger tippte Millicent Daniel auf die Brust. „Papa.“
„Ja. Papa.“
Dann tippte sie Arthur auf die Brust und sagte: „Arthur.“
Er zappelte glücklich. „Doßer Junge!“
„Ja, Arthur ist schon ein großer Junge.“
Daniel wollte ihm unbedingt das Wort entlocken. Er legte Millicent seine freie Hand auf die Schulter. „Mama.“
Energisch schüttelte Arthur den Kopf und sagte: „Illy.“
„Papa sagt Millie zu ihr, für dich ist es aber die Mama.“
„So wie du früher ein Baby warst und jetzt unser großer Junge bist. Früher war ich Millie, dein Kindermädchen, und jetzt bin ich deine Mama.“
Nachdenklich schaute Arthur auf den Vogel in seinem Arm. Fest drückte er ihn an sich und sagte entschieden: „Meins!“
Lachend sagte Daniel: „Du musst die Mama schon mit Papa teilen. Wir gehören alle zusammen. Und das hier ist unser neues Zuhause. Wir haben sogar dein Bettchen schon aufgebaut.“
„Nein, nein. Nicht Nacht-nacht.“
Millicent lächelte ihn an. „Nein, du musst noch nicht schlafen. Daniel, ich bin so erleichtert, dass wir an der Treppe bald ein Gitter haben werden.“
„Die Brüder wollen es heute Nachmittag einbauen. Das Wohnzimmer ist ziemlich groß, wenn erst einmal die Umzugskisten und großen Kartons verschwunden sind. Ich bin vor ein paar Tagen darübergeklettert und habe hinter den Wandschirm geschaut. Der hintere Teil ist noch nicht bewohnbar. Aber ich habe vor, die Zimmer dort zu verputzen und zu streichen, dann haben wir noch mehr Zimmer.“
Ihre Wangen röteten sich, und sie senkte den Blick. „Ich denke, das ist eine gute Entscheidung.“
Denkt sie, dass die Dinge sich ändern werden? Dass wir doch noch eine richtige Ehe führen werden und Kinder bekommen? Er warf einen Blick ins Kinderzimmer, das sich Isabelle, Millicent und Arthur teilen würden. Selbst wenn wir keine gemeinsamen Kinder bekommen, brauchen wir doch bald neue Zimmer.
Die Türglocke läutete. „Ich lasse dich jetzt hier oben allein, damit du erst einmal in Ruhe ankommen kannst.“ Einen kurzen Moment lang stand er reglos da und kämpfte gegen den Drang, sie an sich zu drücken – sie vielleicht sogar zu küssen. In Momenten wie diesen, wenn sie Arthur sagten, dass Millie jetzt seine Mama war, fühlte sich alles so warm und wunderbar an – so richtig. Um eine Familie zu sein, musste man keine gemeinsamen Kinder haben. Trotzdem konnte Daniel sich nichts vormachen. Es wurde ihm immer bewusster, wie attraktiv und anziehend Millicent sein konnte. Jede Freiheit, die sie ihm erlauben würde, wäre eine große Versuchung.
* * *
Als die van-der-Vort-Brüder kamen, war Isabelle gerade mit dem Nähen der Vorhänge fertig. Sie trugen die Stoffberge für sie nach oben, da Daniel gerade einige Kunden im Laden hatte.
Bewundernd betrachtete Millicent das Gitter, das sie gemacht hatten. „Oh, das ist wirklich wunderschön! Sie haben bestimmt auch die Stützen für das Vordach gemacht. Die sehen genauso aus.“
„Ja, das stimmt.“ Piet war stolz, dass ihr das aufgefallen war.
„Piet –“, Karl klang erschüttert – „die Vorhänge! Schau mal, sie muss sie auf Besenstiele hängen.“
Nachdenklich kratzte sich Piet am Kopf. „Wir haben noch Eisenstäbe drüben in der Schmiede, die würden genau passen. Wenn Sie mir zwei Stunden geben, dann kann ich die Enden so verzieren, dass sie gut zu den
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