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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Hasen haben wollen. „Ja, das stimmt, Tibbs. Danke. Miss Fairweather, bitte kommen Sie herein. Tibbs, bringen Sie die Koffer ins Kinderzimmer.“
    Tibbs gehorchte und verschwand dann wieder. Miss Fairweather räusperte sich mit einem seltsamen Blick in ihren Augen. „Brauchen Sie Hilfe?“
    „Arthur wird jeden Moment unter dem Tisch hervorkommen.“ Daniels Augen starrten auf den Saum des Tischtuchs. Triumphierend hielt er Miss Fairweather den Stoffhasen hin, damit sie seine Taktik verstand. Sie würde sicher sofort sehen, wie geschickt er mit Arthurs Ungehorsam umgegangen war. Plötzlich schoss Arthur unter dem Tisch hervor, und Miss Fairweather fing ihn ab. In seinen Armen hing der Hase.
    Daniel weigerte sich, das Ding anzusehen, das er in der Hand hielt.
    „Ich ziehe ihm die Windel gleich wieder an.“ Miss Fairweather legte Arthur sanft auf dem Boden auf den Rücken, während sie sprach. Ihr schwarzes, wollenes Reisekleid wellte sich um sie herum, als sie dort kniete und ihre Hand nach der Windel ausstreckte, die Daniel immer noch in der Hand hielt. Fasziniert beobachtete er, wie diese Frau seinem Sohn die Windel, die er Arthur zuvor mehr schlecht als recht selbst angelegt hatte, schnell und geschickt wieder anzog. Arthur zappelte die ganze Zeit, aber das schien sie überhaupt nicht zu stören. „So, das hätten wir!“
    Arthur stand sofort auf, krallte sich mit den nackten Zehen in den dicken Teppich und wiegte sich hin und her. Glücklich drückte er den Hasen gegen seine Brust. „Mein Hase!“
    Konnte ein so kleines Kind schon schadenfroh sein? Daniel wusste es nicht. Außerdem wirkte Arthur eher fröhlich als schadenfroh. Es gibt so viel, das ich über meinen Sohn nicht weiß.
    Miss Fairweather erhob sich langsam. Daniel half ihr dabei. Doch sobald sie wieder stand, ließ er ihre Hand sofort los. Den Rest der Reise würde er sich von der Suite fernhalten. Für Diskretion brauchte man Distanz, und außerdem brauchte Arthur das Zimmer, um sich auszutoben.
    „Vielen Dank.“
    Daniel nickte, dann verließ er ohne ein weiteres Wort die Kabine.
    * * *
    Nachdem sich Millicent vergewissert hatte, dass die Kinderzimmertür ein Schloss besaß, schaute sie sich in der Kabine um. In den obersten Schubladen der handgeschnitzten Kommode im Kinderzimmer lagen Arthurs Sachen. Ein kurzer Blick in die anderen Schubladen sagte ihr, dass in der Kommode noch genug Platz für ihre eigene Unterwäsche war. Im Schrank hingen weitaus mehr Kleiderbügel, als sie brauchte, und auf ihrem Bett lag eine luxuriöse Federdecke mit einem Satinbezug.
    Millicent setzte Arthur auf das Bett. Dann zog sie ihre Reisejacke aus, damit die Puffärmel ihrer grau-weiß-gestreiften Bluse sich ausdehnen konnten und ihr mehr Bewegungsfreiheit gaben. „Ich muss meine Sachen auspacken. Wenn ich fertig bin, können wir spielen.“
    Arthur plapperte ununterbrochen und hopste auf ihrem Bett auf und ab. Als sie den Schrank zumachte, krähte er: „Hüffen, hüffen. Ich hüffe!“
    Millicent nahm den kleinen Jungen auf den Arm und schimpfte spielerisch: „Man hüpft nicht auf Betten. Frag deinen Hasen – er hüpft lieber auf dem Boden.“
    Während Arthur nun auf dem Boden hinter ihr herhüpfte, schaute sich Millicent im Wohnzimmer um. Ein paar Bücher standen zwischen zwei mit goldenen Lilien verzierten Buchstützen auf dem Tisch. Zwei Stühle, ein kleines Sofa und ein Tisch standen nett arrangiert in einer Ecke des Zimmers, sodass noch genügend Platz für Arthurs Bewegungsdrang blieb. Vom Wohnzimmer ging noch eine Tür ab, doch Millicent machte sie nicht auf.
    Es klopfte an der Tür und Mr Tibbs kam herein. „Abendessen, Miss Fairweather.“ Er stellte das Tablett auf den Wohnzimmertisch und hob die gewölbten silbernen Deckel hoch. Darunter waren zwei Teller. „Kalbfleisch, grüne Bohnen und Kartoffelgratin für Sie, Miss. Der Koch hat etwas Einfacheres für Mister Arthur zubereitet – geschnittenes Fleisch und Gemüse. Zum Nachtisch gibt es Pudding und Vanillesoße. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?“
    „Das ist köstlich. Vielen Dank, Mr Tibbs.“
    Nach dem Essen spielte Millie mit dem kleinen Jungen Kuckuck und ‚Da hast du einen Taler, geh auf den Markt‘. Als Mr Tibbs zurückkam, um das Tablett zu holen, bettelte Arthur. „Mehr!“
    „Hat der Junge noch Hunger?“ Unschlüssig schaute der Steward auf die Teller.
    „Aber nein! Er möchte nur weiterspielen. Das Essen war wirklich sehr gut.“ Dann fügte sie noch etwas leiser

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