Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
Überlegungen öffnete Daniel die Zimmertür. Doch seine Gedanken stoben auseinander und die Worte verließen ihn, als sein Blick auf Arthur und Miss Fairweather fiel.
Sein Sohn saß auf dem Schoß des Kindermädchens. Ein Lätzchen bedeckte ihn fast vollständig. Miss Fairweather hatte ihre Hände über Arthurs Händchen gefaltet wie ein kleines Dach und beugte sich zu ihm hinunter. „Wir werden jetzt Jesus um seinen Segen für das Frühstück bitten.“
Seine dunklen Locken passten gut zu der schwarz-braunen Bluse des Kindermädchens. „Esse guuut“, quietschte er.
„Ja, ja. Wir danken ihm für unser gutes Essen.“
Daniel lachte leise. „Das war das Gebet, Miss Fairweather. Jedenfalls ist es alles, was Arthur bisher zustande bringt. ‚Alle guten Gaben, alles, was wir haben, kommt, oh Gott, von dir, wir danken dir dafür. Amen.‘“
„’men!“ Arthur befreite seine Hände aus denen des Kindermädchens, beugte sich vor und griff nach einem Stück gebratenen Speck.
„Guten Morgen, Sir. Das war doch schon fast ein richtiges Gebet, nicht wahr?“
Mit ihrer Gelassenheit würden sie gut durch diese Woche kommen. Daniel fiel sofort auf, dass ihre Haare und ihr Kleid die gleiche Farbe hatten – ein wunderschönes Goldbraun. Kindermädchen trugen doch immer schwarz, oder nicht? Er war sich nicht mehr ganz sicher. Doch, ich bin mir ganz sicher! Außerdem kann ich als ihr Arbeitgeber ihr vorschreiben, was sie tragen soll.
„Miss Fairweather, wir konnten uns gestern gar nicht mehr über die Einzelheiten ihrer Aufgabe hier unterhalten.“ Er faltete die Hände hinter seinem Rücken und beobachtete, wie sie Butter auf Arthurs Toast strich und ihn dann in mundgerechte Stücke schnitt, die sie auf dem Teller aufreihte wie kleine Soldaten. Es erschien ihm plötzlich lächerlich, seine Erwartungen aufzuzählen. In der Zeit, die er sie mit seinem Sohn erlebt hatte, hatte sie schon gezeigt, dass sie erfahren und kreativ war.
Seine Vorlieben und Wünsche dagegen waren etwas anderes. Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, um ihr zu sagen, was sie tragen sollte. In diesem Kleid sah sie sanft und freundlich aus. Außerdem sehr attraktiv – alles Dinge, die er nicht brauchen konnte. Daniel hob sein Kinn. „Ich denke, es gibt keine Fragen bezüglich Ihrer Aufgabe – doch ich wünsche, dass Sie sich von jetzt an schwarz kleiden und eine Schürze tragen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass sie solche Kleidung besitzen?“
Sie fütterte Arthur mit einem Löffel voll Rührei und drückte ihm ein Stück Toast in die Hand, bevor er nach dem Löffel greifen konnte. „Das tue ich.“
„Dann tragen Sie bitte diese Arbeitskleidung.“ Da das geklärt war, fuhr er fort: „Ich möchte, dass Arthur bei seinem vollen Namen genannte wird – nicht Art oder Artie.“ Darauf hatte Henrietta immer bestanden, deshalb wollte er das in Erinnerung an sie beibehalten.
Miss Fairweather lächelte auf den Jungen herunter. „Arthur ist ein schöner Name für einen starken Jungen.“
Nun zur Bezahlung. „Die Reise dauert sechs Tage. Jetzt noch fünf. Ich habe beschlossen, Sie für eine volle Woche zu bezahlen. Der siebte Tag dieser Woche, den wir nicht mehr auf dem Schiff verbringen, ist damit Ihr freier Tag – bei sieben Dollar am Tag.“
Erstaunt sah sie ihn an. „Das ist sehr großzügig.“
„Mein Sohn ist es wert. Ich denke, das ist so weit alles.“
Sie legte den Löffel auf den Teller und nahm das Milchglas. Leise flüsterte sie Arthur zu: „Beide Hände.“
„Dann ist alles geklärt. Das Kinderzimmer und das Wohnzimmer sind groß genug, dass Arthur darin spielen kann. Mr Tibbs wird immer informiert sein, wo ich mich gerade aufhalte. Wenn mein Sohn mich braucht, schicken Sie einfach den Steward, um mich zu holen.“
„Ja, Sir. Frische Luft und ein regelmäßiger Spaziergang sind gut für die Gesundheit eines Kindes. Wenn Sie erlauben, würde ich Ihren Sohn später gerne warm anziehen und mit ihm auf Deck gehen.“
„Tun Sie das.“ Und ich werde es so einrichten, dass ich sie zufällig treffe. Dann kann ich noch etwas mehr Zeit mit meinem Sohn verbringen.
Am Nachmittag zur Teezeit hielt es Daniel nicht länger aus. Er wusste, dass Tibbs das Teetablett bald holen würde. Deshalb ging er zur Kabine, um sich nach seinem Sohn zu erkundigen.
„So ist es gut“, hörte er eine sanfte, beruhigende Frauenstimme aus dem Kinderzimmer.
„Hase.“ Arthurs Seufzer klang müde und zufrieden.
„Du machst jetzt einen schönen
Weitere Kostenlose Bücher