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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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und einen wachen Geist, damit ich das Beste für meinen Sohn tun kann.“
    Er hatte gerade sein Gebet beendet, als ein ohrenbetäubendes, kratzendes Geräusch das Schiff erzittern ließ. Es verstummte wieder, und Daniel wartete einen Moment und versuchte herauszufinden, woher das Geräusch gekommen war. Das Schiff schwankte durch ein Wellental und brauchte eine ganze Weile, um die Balance wiederzufinden. Daniel sprang auf die Füße. Das Schiff fuhr nicht mehr.

Kapitel 6
    Millicent hatte gerade das Licht ausgeblasen, als das schreckliche Geräusch zu hören war. Sofort sprang sie aus dem Bett, aber es dauerte ein paar Minuten, bevor sie bemerkte, dass sich die Opportunity anders anfühlte. Die gleitende Begegnung, die sonst das Schaukeln auf den Wellen begleitete, war verschwunden. Im Dunkeln suchte sie nach ihren Kleidern und zog sie an. Arthur merkte von der ganzen Aufregung nichts und schlief friedlich weiter.
    Peng! Die Eingangstür der Suite wurde aufgerissen.
    Millicent lief schnell zur Kinderzimmertür und rief: „Mr Clark?“
    Stille ... einen Augenblick lang. Dann hörte sie lautes Rufen im Flur.
    Mit klopfendem Herzen und zitternden Fingern brauchte sie sechs Streichhölzer, um die Lampe wieder anzuzünden. Bitte, Herr, beschütze uns. Sie fand nur eine Schwimmweste im Schrank.
    Schlaftrunken protestierte Arthur, als sie ihn aus dem Bett hob und in die unglaublich große, weiße Schwimmweste steckte. Er wand sich hin und her, und sein Kopf schob sich durch ein Armloch. Die Bänder der Weste waren alle mindestens einen Kilometer lang. Millicent wickelte sie um den Jungen und verknotete sie dann fest. Am Ende zog sie ihm noch, so gut es ging, eine Mütze über den Kopf. Mit fliegenden Fingern stopfte sie dann schnell ein paar Windeln, Decken und einige seiner Sachen in einen Kopfkissenbezug und nahm Arthur auf den Arm. Als sie endlich an der Zimmertür stand und mit drei Fingern versuchte, die Tür zu öffnen, betete sie: „Hilf uns, Herr. Hilf uns, Herr. Hilf uns, Herr ...“
    Der weiche Wohnzimmerteppich war nass und sank unter ihren Schuhen ein. Ihr Gebet wurde noch kürzer: „Herr, Herr, Herr!“
    Ein Schatten kam den Flur entlang, und kurz darauf stand eine große männliche Gestalt im Türrahmen der Suite.
    „Herr, Herr, Herr ...“
    „Miss Fairweather?“
    „Mr Clark! Hier! Hier ist Arthur.“ Mr Clark griff nach dem Bündel. „Nein, nicht den Kopfkissenbezug – Hier ist ihr Sohn.“
    „Miss Fairweather –“
    Seine ruhige Stimme beruhigte sie nicht im Geringsten. Dieser Mann verstand offensichtlich nicht, wie ernst die Lage war. „Sie halten ihn ja verkehrt herum!“ Sie ließ den Kopfkissenbezug fallen und drehte Arthur richtig herum, dann schob sie ihren Arbeitgeber zur Tür. „Schnell. Beeilen Sie sich doch.“
    Doch Mr Clark blieb einfach stehen. „Das Schiff sinkt nicht, Miss Fairweather.“
    „Sie müssen auf mich keine Rücksicht nehmen, Sir. Ich werde bestimmt nicht hysterisch. Sie sind der Einzige, den Arthur noch hat. Gehen Sie schon!“ Doch der sture Mann bewegte sich nicht von der Stelle.
    Arthur wimmerte leise in der übergroßen Weste, und Millicent widerstand dem Drang, das Gleiche zu tun.
    „Es ist nur ein Maschinenschaden – ein technischer Fehler.“ Mr Clark beugte sich zu Millicent vor und sagte langsam und deutlich: „Etwas im Maschinenraum ist kaputt. Sie sind schon dabei, den Fehler zu suchen und dann zu reparieren.“
    „Es muss mehr sein als das. Der Boden ist nass.“
    Vorsichtig klemmte sich Mr Clark seinen Sohn wie ein riesiges Baguette unter den Arm und ging an ihr vorbei ins Kinderzimmer. Wieder wimmerte Arthur – diesmal lauter. „Schschsch, mein Liebling“, sagte Mr Clark beruhigend. „Papa ist ja da.“ Er kam mit der Lampe in der Hand zurück. Dann untersuchte er den Boden und stellte fest: „Anscheinend ist nur die Karaffe mit Wasser umgefallen.“
    Ungläubig und unglaublich erleichtert lachte Millicent auf. „Allmächtiger, wir sind in Sicherheit!“
    „So leidenschaftlich, wie Sie seinen Namen angerufen haben, bin ich sicher, dass der Allmächtige Sie gehört hat.“ Er stellte die Lampe auf den Wohnzimmertisch und untersuchte dann das immer noch wimmernde Bündel in seinem Arm. „Was haben Sie denn mit meinem Sohn gemacht?“
    Arthurs Mütze hing ihm schief auf dem Kopf und war über ein Auge gerutscht. Sein Kopf steckte in einem Armloch der Rettungsweste, und jetzt kniff er auch noch das andere Auge zu und schrie aus

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