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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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auf das Bündel, das sie im Arm hatte. „Was ist denn das?“, fragte er.
    Millicent schaute an sich herunter. Oh du meine Güte. Der Saum ihrer Bluse hing schief, weil sie die Knöpfe falsch zugemacht hatte. Und als ob das noch nicht schlimm genug wäre, hatte sie ihren Rock auch noch links herum angezogen. Sie hoffte inständig, dass ihr Boss das in dem schwachen Licht nicht bemerken würde. Schnell hob sie den vollgestopften Kopfkissenbezug etwas hoch, um diese Mängel zu verdecken. Dann sagte sie: „In den Rettungsbooten gibt es bestimmt keine Windeln. Wo wir gerade davon sprechen, ich glaube, Arthur braucht eine trockene Windel.“
    Mr Clark nahm ihr den Kopfkissenbezug ab. Mit erhobenen Augenbrauen fragte er erstaunt: „Wie viele Windeln haben Sie denn eingepackt?“
    „Alle, die noch da waren. Es waren nicht sehr viele, da Mr Tibbs die anderen waschen wollte. Er braucht sieben oder acht Windeln am Tag. Arthur meine ich – nicht Mr Tibbs.“ Warum kann ich nicht einfach aufhören zu reden?
    „Tibbs!“, hörten sie einen Mann im Flur rufen. „Ich will wissen, was hier passiert ist!“
    Millicent nutzte diese Ablenkung und griff nach dem Kissenbezug. Mr Clarks Finger ließen den Bezug los, legten sich dabei aber für einen kurzen Moment um ihre. „Hören Sie auf zu zittern. Wir sind in Sicherheit.“
    Nachdem er die Kabine verlassen hatte, stand Millicent immer noch wie erstarrt. Er hatte sie beruhigt. Sie brauchte keine Angst zu haben ... warum zitterte sie dann noch?
    * * *
    Daniel trat auf das Deck und zog zum Schutz vor der Kälte der Nacht den Kragen hoch. Der Himmel war noch dunkel, nur am Horizont verriet ein kleiner, etwas hellerer Streifen, dass der Sonnenaufgang nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Kein Stern war mehr zu sehen. Der Ozean lag wie ein riesiger dunkler Schatten um das kleine Schiff herum. Die Wogen, die gestern noch freundliche kleine Wellen gewesen waren, schwappten jetzt mit ganzer Kraft gegen die Opportunity , als wollten sie mit ihr spielen.
    Riesige Taue und Beutel mit dicker, weißer Leinwand lagen überall auf dem Deck. Zwei ältere Männer standen neben dem Kapitän. Der eine schien mit ausladenden Gesten etwas zu erklären, während der andere ihn mit einem so starken Akzent anbrüllte, dass Daniel fast überhaupt nichts verstand. Doch er musste es auch gar nicht verstehen. Der Kapitän hatte offensichtlich angeordnet, die Segel zu setzen.
    Ein elegant gekleideter Passagier erschien auf dem Deck. Energisch ging er auf den Kapitän zu und stapfte dabei erst über ein gefaltetes Segel, dann auf ein anderes. „Ich mache Sie für all das hier verantwortlich!“
    Einer der älteren Männer fuhr herum. „Gehen Sie gefälligst mit Ihren Stiefeln von meinem Segel herunter, oder ich werde –“
    „Mr Fogarty.“ Der Kapitän stieß den Namen wie einen Kanonenschuss aus, und der Seemann war sofort still. Ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, wandte der Kapitän sich dann an den Passagier. „Mr Haxton, bis der Maschinenschaden repariert ist, werden wir die Reise mit aufgezogenen Segeln fortsetzen.“
    Haxton schnaufte wie ein Bulle. „Für mich ist Zeit Geld.“
    „Das ist wahr.“ Daniel ging ein paar Schritte auf den Mann zu. „Es ist gut, dass wir nicht einfach nur still im Wasser liegen. Kapitän, meine Hochachtung, dass Sie die Segel so schnell aufziehen.“ Er drehte sich um und schlug Haxton kameradschaftlich auf die Schulter. „Ich hatte noch keinen Kaffee heute Morgen. Wollen Sie mir Gesellschaft leisten und vielleicht eine Partie Schach spielen?“
    Daniel war so auf sein Schachspiel mit Haxton konzentriert, dass er vergaß, Arthur beim Aufwachen zu begrüßen. Am späten Vormittag saß er dann in einem Liegestuhl auf Deck und wartete auf seinen Sohn. Pünktlich betrat Miss Fairweather das Deck. Ihre Augen waren auf Arthur geheftet, damit ihm bei seinen noch etwas unbeholfenen Schritten auf dem manchmal etwas rutschigen Deck nichts zustieß. Außerdem schien er ihr gerade etwas zu erzählen.
    Als Millicent Arthur seinem Vater übergeben hatte, musterte Mr Haxton sie von oben bis unten. „Durch die Verspätung des Schiffs sind meine Frau, mein Dienstmädchen und unser Kindermädchen völlig außer sich. Ich hätte schon früher daran denken sollen, aber Ihr Kindermädchen könnte doch auch auf mein Kind aufpassen!“
    Daniels Nackenhaare stellten sich auf, so verärgert war er über diese unhöfliche Bemerkung. „Ich habe Miss Fairweather nur

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