Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
tun? Vielleicht braucht er jemanden, der ihm sagt, wie man sich kleinen Kindern gegenüber verhält. „Das hat wirklich gut geschmeckt. Vielen Dank, Arthur. Hier. Jetzt darfst du ein Stück essen.“
Während er mit dem Shortbread beschäftigt war, setzte Millicent ihn wieder ordentlich auf ihren Schoß. Ihre Hand stieß gegen ihre ausgebeulte Schürzentasche. Du liebe Güte. Wie viel habe ich da bloß hineingesteckt?
Ohne ihre Gedanken zu bemerken, tauchte Mr Clark den Federhalter in die Tinte. „Ich dachte, es wäre gut, immer eine große Auswahl an Nähartikeln vorrätig zu haben. Ich nehme an, dass Frauen diese Dinge nach Bedarf einkaufen.“
„Das stimmt.“
Mr Tibbs klopfte an den Türrahmen. „Ich bringe ein paar Windeln.“
Millicent wollte gerade aufstehen, da sagte der Steward schnell: „Sie brauchen sich nicht zu bemühen, Miss. Ich lege sie ins Kinderzimmer. Mr Clark, Sir, der Kapitän hat der Mannschaft angeordnet, die Passagiere davon zu unterrichten, dass die Reparaturen fast fertig sind. Er erwartet, dass die Maschinen gegen sieben Uhr wieder voll funktionstüchtig sind.“
„Sieben Uhr heute Abend oder morgen früh?“
„Heute Abend, Sir. Damit würden wir mit nur zwei Tagen Verspätung in New York einlaufen.“
Mit einem kurzen Nicken nahm Mr Clark diese Information zur Kenntnis.
Millicent schaute auf ihren Schützling und streckte die Hand aus. „Arthur, deine Windel ist nass.“ Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, bemerkte Millicent, dass nur drei Windeln und ein Hemdchen auf dem Bett lagen. Schnell wechselte sie die Windel und ging dann zurück ins Wohnzimmer, um mit Mr Tibbs zu sprechen, der gerade den Wohnzimmertisch aufräumte. Mr Clark war verschwunden.
„Miss Fairweather?“, begann er vorsichtig. „Wegen der Verspätung gibt es mehr Wäsche, als zu erwarten war. Ihr Vorschlag – dass ihre Schwester die Babysachen waschen könnte – ist von oben abgesegnet worden, solange sie auch die Babysachen der Haxtons wäscht.“
„Wunderbar. Meine Schwester ist unten ...“
Er wirkte erleichtert. „Ich erinnere mich. Ich passe ein paar Minuten auf den Jungen auf, dann können Sie sie holen gehen. Oh, und hier – es wäre doch schade, wenn das gute Essen einfach in den Müll wandert. Packen Sie die Kuchenstücke hier doch für sie ein und legen sie in Ihre Schürze.“
Millicent lächelte dankbar und fragte sich schuldbewusst, ob ihm ihre ausgebeulte Schürzentasche aufgefallen war.
* * *
„Komm, setz dich auf Papas Schoß.“ Das Holzgestänge des Liegestuhls auf Deck knarrte leise, als Daniel seinen Sohn auf seinen Schoß hob. Arthur zappelte einen Moment lang, doch dann legte er seinen Kopf an Daniels Schulter und drückte seinen Hasen fest an sich.
„Hier ist eine Decke, Sir.“ Sorgfältig deckte Miss Fairweather Arthur mit seiner Decke zu. Als sie damit fertig war, sah sie nach, ob Arthurs Mütze auch seine Ohren bedeckte.
„Mit der Decke und so nah bei mir wird ihm bestimmt nicht kalt werden. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“ Daniel griff nach der Mütze und zog sie seinem Sohn vom Kopf.
„Bitte, Sir – lassen Sie ihm die Mütze auf.“ Ein Anflug von Verzweiflung lag in Miss Fairweathers Stimme. „Sie haben sicher auch bemerkt, dass er einen leichten Schnupfen hat. Wenn wir seine Ohren warm halten, wird er vielleicht nicht richtig krank. Audrey – eines der Eberhardt Mädchen, auf die ich aufgepasst habe – bekam manchmal Ohrenentzündung, und das tut so schrecklich weh. Ich würde das Arthur gerne ersparen.“
Daniel zog seinen Sohn noch etwas höher an seine Brust und legte ihm die Mütze über das freie Ohr, sodass es ganz geschützt war.
„Ich bringe Ihnen meinen Sohn wieder, wenn die Maschinen laufen und er wieder ruhig ist.“
Miss Fairweather verstand den Hinweis und wandte sich zum Gehen. Mit vor der Schürze gefalteten Händen murmelte sie noch: „Ich bin im Kinderzimmer.“ Als sie über das Deck ging, leuchteten ihre braunen Haare im Licht der untergehenden Sonne wie flüssiges Gold. Der Wind, der über das Deck blies, verfing sich in ein paar losen Haarsträhnen und ließ sie um ihren Kopf tanzen, während ihr Rock und ihre Schürze flatterten, bis sie um die Ecke bog und verschwand.
Kurze Zeit später kam Mr Haxton mit seiner Frau am Arm aus derselben Richtung. Sie näherten sich Daniels Liegestuhl und setzten sich neben ihn. Mrs Haxton warf Daniel einen Blick zu und starrte dann auf seinen Sohn. „Wenn es mit
Weitere Kostenlose Bücher