Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)
einfach die Turnüre herausnehmen und den Bund deines Rocks so verändern, dass er hinten ganz modische Falten bekommt.“
Millicent lachte. „Es ist mir egal, wie die neueste Mode aussieht. Ich will einfach nicht über den Saum meines Kleides fallen, wenn ich hinter Arthur herrenne. Er ist ganz schön schnell.“
„Ich!“ Arthur nickte zustimmend, als Isabelle ihn aus dem Bettchen hob.
Millie lachte, trat einen Schritt zurück und beobachtete, wie ihre Schwester Arthur die Nase putzte und eine frische Windel holte. Sie wird einmal eine gute Mutter, Herr. Und Frank wäre bestimmt ein guter Vater. Bitte, Herr, schenk ihnen ein Kind!
* * *
Zufrieden ging Daniel am Abend ins Bett. Der Tag war außerordentlich gut für ihn verlaufen, auch wenn er das heute Morgen noch nicht erwartet hatte. Denn obwohl die Reise durch den erneuten Maschinenschaden sehr viel länger dauern würde als erwartet, hatte er doch in Frank Quinsby einen guten Partner für sein Geschäft gefunden. Mit seiner Hilfe konnte er die verlorene Zeit leicht wieder aufholen, und seinen Laden sehr viel schneller nach seinen Wünschen organisieren und ausstatten. Außerdem würde sein Geschäft von einer Schneiderin zweifellos profitieren.
Doch das Beste war, dass Arthur Miss Fairweather als sein Kindermädchen behalten konnte. Sie würde den Tag über auf Arthur aufpassen, und abends und nachts wäre er dann für seinen Sohn zuständig. Da sie aller Wahrscheinlichkeit nach mit ihrer Schwester und ihrem Schwager zusammenwohnen würde, würde keiner etwas an dieser Beziehung aussetzen können.
Daniel griff in seine Nachttischschublade und zerknüllte den Zettel mit der Liste, den er sich für seine Suche nach einem Kindermädchen gemacht hatte. Ein Kindermädchen mit leichtem Schlaf brauchte er jetzt nicht mehr, denn er hatte gefunden, nach was er gesucht hatte. Miss Fairweather war Christ, freundlich und ging liebevoll mit seinem Sohn um. Da war es doch nicht so wichtig, dass sie jung und unverheiratet war. Nun, vielleicht doch. Daniel schlug in sein Kissen. Er wollte nicht, dass jemand sie ihm vor der Nase wegschnappte.
Ich werde sie dazu bringen, sich für drei Jahre festzulegen. Ja, drei. Und ich werde ihr dafür einen attraktiven Zuschlag versprechen. Dann ist Arthur schon so alt, dass er bald in die Schule kommt. Wenn sie dann heiraten will ... Aber der Gedanke gefiel ihm nicht so recht. Er wollte nicht, dass ein dahergelaufener Bauer oder ein krummbeiniger Cowboy ihr schöne Augen machte und sie heiratete. Sie war viel zu gebildet und zart für die Schinderei auf einer Farm.
Ärgerlich über seine eigenen Gedanken drehte sich Daniel auf die andere Seite und suchte nach einem kühlen Fleck auf seinem Kopfkissen.
* * *
„Mr Clark! Mr Clark!“
Schlaftrunken rollte sich Daniel herum und war mit einem Schlag hellwach, als er merkte, dass ihre Stimme ihn geweckt hatte.
Die Tür seines Schlafzimmers bebte unter ihrem heftigen Klopfen. „Mr Clark! Bitte wachen Sie auf!“
„Ich komme.“ Er schlüpfte in seine Hose und zog sich das Hemd von gestern Abend über den Kopf. Als er die Tür öffnete, ließ ihm der Anblick von Miss Fairweathers Gesichtsausdruck die Haare zu Berge stehen. „Was ist denn –“
„Arthur ist krank.“
Kapitel 9
„Ich bin mir nicht ganz sicher, aber es sieht genauso aus wie damals, als die Eberhardt-Mädchen die Windpocken hatten. Audreys Ausschlag sah ähnlich aus.“ Miss Fairweather wusch Arthur mit einem lauwarmen Lappen das Gesicht und die Brust. Wie lange sie schon hier neben seinem kranken Sohn saß und sich um ihn kümmerte, konnte er nicht sagen. Miss Fairweather wirkte auf ihn nicht wie eine Person, die aus jeder Mücke einen Elefanten machte. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass es bereits sieben Uhr war.
„Auf diesem Schiff gibt es keinen Arzt.“ Daniel lief aufgeregt hin und her. „Die einzige andere Möglichkeit wäre –“ Er sprach das Wort nicht aus.
Abrupt hob sie den Kopf. „Nein. Das kann es nicht sein. Erinnern Sie sich noch, dass er immer wieder geniest hat und dass seine Nase lief? Fiona hatte genau dieselben Symptome am Tag, bevor sie die Windpocken bekam. Hat Arthur in den letzten Wochen mit jemandem gespielt, der danach krank geworden ist?“
„Nicht dass ich wüsste. Sein Kindermädchen hat sich um ihn gekümmert, während ich die letzten geschäftlichen Dinge geregelt habe.“ Er legte seinem Sohn die Hand auf die Stirn. „Er glüht ja!“
„Das ist bei Kindern immer so
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