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Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition)

Titel: Ein Wirbelwind namens Millie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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müssen. Diese Reise dauert länger, als wir geplant haben.“
    „Dann sind Sie also einverstanden. Ich werde heute ein paar meiner Sachen waschen. Wenn Sie nachher kommen, um die Frühstückstabletts zu holen, warum bringen Sie dann nicht einfach Ihre Wäsche mit?“
    „Millie, ich werde –“
    „Auf Arthur aufpassen.“ Millicent streute braunen Zucker auf ihren Haferbrei. „Arthur, soll ich dir auch ein bisschen leckeren Zucker auf deinen Brei streuen?“
    „Leller. Leller!“ Er schlug mit dem Löffel auf den Tisch.
    „Was passiert denn nun genau um halb zehn?“ Isabelle trank einen Schluck Kaffee.
    Millicent legte ihre Hand an Isabelles Wange. „Da haben wir eine Stunde allein. Du kannst dich in die Badewanne legen und ich helfe dir, deine Haare zu waschen.“
    In Isabelles Augen blitzte ein Hoffnungsschimmer auf, verschwand aber sofort wieder. „Wie soll das denn möglich sein?“
    „Pünktlich um halb zehn wird Mr Clark auf dem linken vorderen Deck sitzen. Du machst mit Arthur einen Spaziergang und bringst ihn zu seinem Vater. So machen wir es jeden Tag. Mr Clark bringt ihn dann ungefähr eine Stunde später zurück in die Suite. Dann ist es Zeit für Arthurs Nickerchen.“
    „Ist das nicht etwas ungewöhnlich?“
    Millicent nickte. „Ja, aber Mr Clark ist kein Mann wie die anderen. Er ist erfrischend anders.“
    „Er sieht sehr gut aus.“ Isabelle sah ihre Schwester forschend an.
    „Da hast du recht. Arthur ist ein wirklich hübscher Junge.“
    * * *
    „Mr Quinsby.“ Daniel schüttelte Miss Fairweathers Schwager freundlich die Hand. Der Mann sah ihn direkt an und hatte einen festen Griff. Und obwohl er dritter Klasse reiste, war er doch gewaschen und ordentlich rasiert. Gut. Bisher sah das sehr vielversprechend aus.
    „Mr Clark.“
    „Setzen Sie sich.“ Daniel setzte sich auf einen der Stühle in der Nähe des Bugs. „Jetzt, da die Segel gehisst sind, ist das hier ein geschütztes Plätzchen. Ein paar Meter weiter vorn spritzt einem das Salzwasser ins Gesicht. Aber dieser Platz ist außerordentlich angenehm.“
    „Da haben Sie recht.“ Mr Quinsby setzte sich auf den angebotenen Stuhl. Seine steife Haltung zeigte deutlich, dass er sich fehl am Platz vorkam.
    Daniel tat so, als würde er es nicht bemerken. Wenn sich die Dinge weiter so gut entwickelten, würde er den Mann anstellen. Und wenn die Dinge anders liefen, würde Miss Fairweathers Schwager wenigstens eine gute Mahlzeit bekommen haben und spüren, dass er mit Respekt behandelt worden war.
    „Ich habe mir erlaubt, das Mittagessen hier draußen servieren zu lassen.“ Als er das sagte, sah Daniel, wie Mr Quinsbys Kiefer fast unmerklich zuckte. Seine vielen geschäftlichen Transaktionen hatten seine Sinne für solche unsichtbaren Signale geschärft. Deshalb fügte er sofort hinzu: „Sozusagen ein Geschäftsessen für uns. Ich dachte, wir könnten uns vielleicht über Ihre Pläne unterhalten. Ihre Schwägerin hat von einem Laden gesprochen.“
    „Isabelle und Millie sind sehr begabte Näherinnen.“
    „Ich habe einige von Miss Fairweathers Zeichnungen gesehen. Außerdem stickt sie gerade ein wunderschönes Stück.“
    Mr Quinsby nickte. „Sie besticken Krägen und Ärmelbündchen, damit wir möglichst schnell Kleider verkaufen können.“
    „So kann man die Zeit gut nutzen. Haben Sie sich schon für einen Ort entschieden? Haben Sie schon Familie in den Staaten?“
    „Nein, keine Familie. Wir haben schon verschiedene Städte diskutiert. Aber die letzte Entscheidung ist noch nicht getroffen.“
    Frank Quinsbys direkter Blick und ehrliche Wortwahl machten ihn zu einem begehrten Geschäftspartner. Er war gleichzeitig direkt und diskret.
    Während ein Kellner zwei Teller mit großen Stücken Roastbeef, einer großen Portion Kartoffelbrei mit Soße und grünen Bohnen servierte, sagte Daniel beiläufig: „Ich habe einen Gemischtwarenladen in Texas gekauft. Momentan kümmert sich noch mein Cousin um das Geschäft. Wenn ich den Laden übernehme, wird er den Tierfutterladen leiten.“
    „Herzlichen Glückwunsch.“ Mr Quinsby senkte für einen Moment den Kopf. Als er wieder hochschaute, lächelte er. „Für Ihren Sohn wird es bestimmt gut sein, im Kreise seiner Familie aufzuwachsen.“
    Miss Fairweathers Schwager betete also vor dem Essen. Das war noch ein gutes Zeichen. Frank Quinsby wirkte auf Daniel wie ein Mann mit großer Würde, der keine Angst vor harter Arbeit hatte. Jedenfalls hatte er für das Tischgebet ein Gespräch

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