Ein wunderbarer Liebhaber
keinen Menschen.“
„So ungefähr.“ Sie stand auf und schüttelte ihre Jacke aus, bevor sie sie über den Bikini streifte.
„Die Ausrede wirst du nicht immer haben.“ Justin stand neben ihr und hinderte sie daran, die Knöpfe zu schließen.
„Nein“, stimmte Serena zu und befreite ihre Hände. „Aber jetzt habe ich sie.“
Es erforderte einiges an Geschicklichkeit, sich durch den dichten Verkehr von Charlotte Amalie zu schlängeln, und anschließend etwas Glück, einen freien Parkplatz zu finden. Auf den Straßen drängten sich Taxis, Menschen und kleine offene Busse mit ihrer fröhlichen Bemalung. Justin und Serena schwiegen, jeder in seine Gedanken vertieft.
Sie fragte sich, was während des kurzen, fast freundschaftlichen Kusses am Strand geschehen war. Vielleicht lag es daran, dass sie jetzt nicht mehr länger nur vermutete, ihn zu mögen, sondern wusste, dass sie es tat. Aber mit aller Vorsicht, fügte sie hinzu. Wenn es um Justin ging, war es in jeder Hinsicht riskant, nicht permanent auf der Hut zu sein. Und jetzt, wo sie sich endlich eingestehen konnte, dass sie ihn mochte und seine Gesellschaft genoss, war die Kreuzfahrt fast vorüber.
Und während des Rests würden ihre Pflichten im Casino sie so sehr in Anspruch nehmen, dass ihr kaum Zeit für eine Stunde mit ihm blieb, geschweige denn für einen Tag. Das Schiff blieb bis Miami auf See, was bedeutete, dass das Casino sechzehn Stunden am Tag geöffnet war.
Natürlich hatte sie noch immer die Möglichkeit, den Job zu akzeptieren, den er ihr angeboten hatte. Mit leicht gerun zelter Stirn sah Serena aus dem Fenster und auf einen Tisch, der auf dem Bürgersteig stand und mit Hüten aus Palmwedeln bedeckt war. Seit zwei Tagen hatte sie absichtlich nicht mehr an das Angebot gedacht, denn es war vernünftiger, erst etwas Distanz zwischen sich und Justin zu legen. Atlantic City wäre ein Abenteuer. Mit Justin zu arbeiten wäre ein Risiko. Vielleicht war beides dasselbe.
Justin fragte sich, warum ihre plötzliche Freundlichkeit ihn so erstaunte. Schließlich hatte er es genau darauf abgesehen. Er wollte sie, er hatte sie vom ersten Moment an gewollt. Und doch hatten die Tage des Streits, des Lachens, der Leidenschaft seinem ganz natürlichen Verlangen einen neuen Aspekt hinzugefügt.
Es fiel ihm nicht mehr so leicht wie früher, seine widerstreitenden Gefühle auf die Machenschaften ihres Vaters zurückzuführen. In Wirklichkeit hatte er in Serena seit Tagen nicht mehr die Tochter von Daniel MacGregor gesehen. Als er auf einen leeren Parkplatz fuhr, beschloss Justin, sie wieder so zu sehen… wenigstens für den Moment.
„Nun, möchtest du noch mehr Schlüsselanhänger einkaufen, die ‚Für Elise‘ spielen?“ fragte er und stellte den Motor ab. Obwohl er sich gerade vorgenommen hatte, so etwas nicht mehr zu tun, zog er Serena an sich, um ihre Lippen erneut zu schmecken.
„Ich wiederhole mich nie“, gab sie zurück, ließ sich jedoch von ihm küssen.
„Nur dieses eine Mal“, flüsterte er. „Mache eine Ausnahme, ja?“
Sie lachte leise und erhöhte den Druck ihrer Lippen, bis sie beide vergaßen, dass sie inmitten einer überfüllten Stadt in einem geparkten Wagen saßen. Heute Nacht, dachte sie, als ihre Finger auf der Reise zu seinem Haar über seine Wangen glitten. Es war höchste Zeit, mit der Verstellung aufzuhören und sich zu nehmen, was sie wollte.
„Serena.“ Halb war es ein Seufzen, halb ein Stöhnen, mit dem er sich von ihr löste.
„Ich weiß.“ Sie legte den Kopf an seine Schulter. „Offenbar sind wir dazu verurteilt, uns jedes Mal in der Öffentlichkeit zu befinden.“ Sie atmete hastig durch und sprang aus dem Wagen. „Da wir so lange am Strand waren, muss ich jetzt ganz diszipliniert einkaufen.“ Justin kam um den Wagen herum und nahm ihre Hand. Serena lächelte, sah die Straße entlang und zeigte auf ein Geschäft. „In dem musste ich die Souvenirs und den Scotch bekommen.“
Bevor sie ihr Ziel erreichten, ließ die glitzernde Auslage eines luxuriösen Juweliers sie stehen bleiben. Ihr langer Seufzer war teils Bewunderung, teils noch unerfüllte Leidenschaft. „Was bringt eine intelligente Frau bloß dazu, von einem Haufen glänzender Steine zu träumen?“
„Ist doch natürlich, oder nicht?“ Justin stellte sich neben sie und ließ den Blick über die funkelnden Diamanten und glitzernden Smaragde wandern. „Die meisten Frauen lieben Diamanten. Die meisten Männer auch.“
Serena drehte sich vom
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