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Ein wunderbarer Liebhaber

Ein wunderbarer Liebhaber

Titel: Ein wunderbarer Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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es an. Serena reagierte genauso, wie er es erwartet hatte. Die Berechenbarkeit verringerte die Anspannung, gegen die er kämpfte, seit sie den Strand verlassen hatten. „Ich kam mit einem geschäftlichen Vorschlag nach Hyannis Port“, begann Justin. „Wir pokerten ein wenig und haben seitdem hin und wieder geschäftlich miteinander zu tun. Du hast eine recht interessante Familie.“ Serena gab keinen Kommentar ab, aber ihre Finger verschränkten sich noch fester.
    „Ich habe sie in all den Jahren lieb gewonnen“, fuhr er fort. „Immer wenn ich zu Besuch war, schienst du in der Schule zu sein, aber ich habe einiges gehört… über Rena.
    Alan bewundert deinen Verstand, Caine deinen rechten Haken.“ Obwohl ihre Augen glühten, konnte Justin ein leises Lächeln nicht unterdrücken. „Dein Vater hätte fast ein Denkmal errichtet, als du das Smith College zwei Jahre früher als üblich absolviert hast.“
    Serena unterdrückte den Wunsch zu fluchen, den Wunsch zu schreien. Seit einem Jahrzehnt wusste dieser Mann über ihr Leben Bescheid, und sie hatte keine Ahnung gehabt. „Du wusstest es“, begann sie mit leiser, aber wütender Stimme. „Du wusstest die ganze Zeit, wer ich bin, und hast nichts gesagt. Du hast ein Spielchen mit mir getrieben, dabei hättest du mir nur…“
    „Augenblick.“ Als sie aufstehen wollte, packte er ihren Arm. „Ich wusste nicht, dass die Blackjack-Geberin namens Serena identisch ist mit Daniels Rena MacGregor, dem Stolz der Familie.“
    Sie errötete, sowohl vor Zorn als auch vor Verlegenheit. Die meiste Zeit ihres Lebens hatte sie die Prahlerei ihres Vaters amüsant gefunden und ihn dafür geliebt. Jetzt wirkte sie wie ein kalter, harter Schlag ins Gesicht. „Ich weiß nicht, was für ein Spiel du hier…“
    „Daniels Spiel“, unterbrach Justin sie. „Erst als du am Strand etwas davon gesagt hast, dass die MacGregors sich nicht herumkommandieren lassen, wurde mir klar, wer du bist und warum Daniel mich unbedingt zu dieser Reise überreden wollte.“
    Serena erinnerte sich noch an seine schockierte Miene und beruhigte sich etwas. „Er hat dir die Tickets geschickt und nichts davon gesagt, dass ich auf der Celebration arbeite?“
    „Was glaubst du?“ konterte Justin und streifte die Asche vom Zigarillo, ohne Serena aus den Augen zu lassen. „Als ich deinen vollen Namen herausbekam, ging mir auf, dass ich von einem Experten in diese Situation manövriert wor den war.“ Er grinste, fand alles plötzlich wieder lustig. „Ich muss zugeben, es hat mich kurz irritiert.“
    „Irritiert“, wiederholte Serena kein bisschen belustigt. Das kurze Telefonat mit ihrem Vater fiel ihr ein. Er hatte sie ausgehorcht, hatte wissen wollen, ob sein kleines Komplott schon Früchte trug. „Ich werde ihn umbringen“, sagte sie leise. Ihr zorniger Blick kehrte zu Justin zurück. „Sobald ich mit dir fertig bin.“ Sie gönnte sich eine Pause, weil sie am liebsten wieder geschrien hätte. „Du hättest es mir schon vor Tagen sagen können.“
    „Hätte ich“, erwiderte Justin. „Aber da ich mir deine Reaktion ungefähr so vorgestellt habe, wie sie war, habe ich mich dagegen entschieden.“
    „Du hast dich entschieden?“ stieß sie hervor. „Mein Vater hat entschieden. Oh, was für großartige Egomanen ihr Männer doch seid. Vielleicht ist dir nicht aufgegangen, dass ich auch noch auf dem Schachbrett stand.“ Der Zorn färbte ihr Gesicht rot. „Hast du gedacht, du bekommst mich ins Bett, damit du ihm deine Irritation zurückzahlen kannst?“
    „Du weißt, dass es nicht so war.“ Justins Ton war so sanft, dass Serena eine scharfe Erwiderung unterdrückte. „Aus irgendeinem Grund vergaß ich immer, wessen Tochter du bist, sobald ich dich berührte.“
    „Ich sage dir, was ich weiß“, sagte sie mit ebenso leiser und bedrohlicher Stimme. „Ihr beide verdient einander. Ihr seid beide arrogante, großspurige, tyrannische Idioten. Was gibt dir das Recht, dich so in mein Leben einzumischen?“
    „Dein Vater hat die Einmischung arrangiert“, sagte er ruhig. „Der Rest war rein persönlich. Wenn du den alten Teufel umbringen willst, so ist das deine Sache, aber schlag deine Krallen nicht in mich.“
    „Ich brauche deine Erlaubnis nicht, um ihn umzubringen! “ gab sie so laut zurück, dass einige Köpfe sich drehten.
    „Ich glaube, genau das habe ich gerade gesagt.“
    Sie sprang auf und suchte vergeblich nach etwas, womit sie ihn bewerfen konnte. Da es ihr körperlich unmöglich

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