Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
mir leid, dass ich zu spät komme. Muss ich mich eintragen oder so was?«
Es war Fenella, deren glänzendes, braunes Haar zu einem straffen Zopf im Nacken frisiert war, mit einem riesigen Ordner in der Hand.
»Zu spät?«, fragte ich. »Ich wusste nicht einmal, dass du kommst.«
»Nein?« Sie starrte mich an, dann warf sie Anthony einen strafenden Blick zu. »Aber Anthony und ich haben das bei der Party so besprochen. Anthony, erinnerst du dich nicht mehr?«
»Haben wir das?« Anthony nickte und warf mir einen hilflosen Blick zu. »Natürlich. Klar. Bei der Party. Stimmt.« Er schnitt eine Grimasse wie ein unartiger Schuljunge. »In diesem Fall sollten wir wohl in mein Büro gehen, was?«
»Tja, na gut«, meinte Fenella argwöhnisch.
»Ich … wir reden später, ja?«, sagte Max.
»Ja. Das ist wohl das Beste«, erwiderte ich vage. Fenella marschierte bereits in Anthonys Büro. Als ich den Raum betrat, saß sie an seinem Konferenztisch und sah mich erwartungsvoll an.
»Also«, begann sie ohne Umschweife, »worüber wolltest du mit mir reden?«
Ich lächelte schwach. »Ich? Oh, ich habe eigentlich nichts, was geklärt werden muss, also wir können gern über das reden, was du auf dem Herzen hast.«
»Oh, aber hier geht es nicht um mich«, erklärte Fenella mit Nachdruck. »Was auch immer du zu sagen hast, raus damit – wir können später keine Überraschungen gebrauchen. Wir haben einen engen Zeitplan, deshalb muss alles, was gesagt werden muss, jetzt auf den Tisch.«
Ihre Augen durchbohrten mich, und ich sah hilflos zu Anthony hinüber, der nur die Achseln zuckte und aussah, als müsste er sich ein Lachen verkneifen. »Klar.« Ich räusperte mich und durchforstete mein Gehirn nach etwas – irgendetwas –, worüber wir reden könnten. »Also. Dann …«
»Ja?« Fenella sah mich erwartungsvoll an, dann stand sie auf und trat an Anthonys Schreibtisch. »Es macht dir doch nichts aus, wenn ich mich ein bisschen umsehe, oder?«, fragte sie, ohne seine Antwort abzuwarten. »Das hilft, den Kunden richtig kennen zu lernen. Ich muss ein Gefühl dafür bekommen, was ihr sucht. Entschuldige, Jess, was hast du gerade gesagt?«
Wortlos sah ich zu, wie Fenella den Blick über den Schreibtisch schweifen ließ und wie sich ihre Augen beim Anblick der diversen Stapel weiteten. Zweifellos lag auf ihrem Schreibtisch kein einziger Papierstapel, dachte ich. Bestimmt gehörte sie zu den Menschen, die ihn jeden Abend brav leer räumten.
»Tja«, sagte ich zögerlich, »na ja, da ist so vieles. Du weißt schon, all die Hochzeitspläne… und so.«
»Auf Haussuche, was?«, sagte Fenella unvermittelt und griff nach dem Foto eines Hauses, das auf Anthonys Tisch lag. »Sieht nett aus. Der perfekte Landsitz.« Sie hielt das Foto in die Höhe, damit wir es beide sehen konnten – ein honigfarbenes, leicht baufälliges Gebäude vor dem Hintergrund eines strahlend blauen Himmels.
Eilig stand Anthony auf und trat neben sie. »Das? O ja. Ja, das ist nur etwas, was ich mir angesehen habe«, wiegelte er ab.
Ich horchte auf. »Du suchst ein Haus auf dem Land? Ich meine, suchen wir ein Haus? Ich dache, du hasst das Landleben.«
Er zuckte die Achseln und wurde rot. »Und du liebst es. Deshalb dachte ich, na ja, wieso sich nicht mal umsehen.«
»Wirklich?« Ungläubig sah ich ihn an, während mich Gewissensbisse überfielen. Aber ich konnte ihm wohl kaum erzählen, dass wir schon in wenigen Wochen stolze Besitzer eines Landhauses wären. »Lass mal sehen!« Ich streckte die Hand aus, aber Anthony war schneller.
»Sehen? Nein. Nein, erst wenn …« Eilig nahm er Fenella das Foto aus der Hand. »Es sollte eigentlich eine Überraschung sein«, fügte er hinzu und ließ das Foto in seiner Tasche verschwinden.
»Eine Überraschung?« Ich biss mir auf die Lippe. »Das ist so süß von dir. Und es kommt so … unerwartet.«
»Für dich würde ich doch alles tun«, konterte Anthony strahlend.
»Also gut«, sagte Fenella, kehrte an den Tisch zurück und griff nach ihrem Notizblock. »Hochzeitspläne. Du hast völlig recht, es gibt jede Menge zu besprechen. Sollen wir also gleich anfangen? Ich habe eine ellenlange Liste mit Dingen, die wir durchgehen sollten, und ihr bestimmt auch. Wollt ihr anfangen?«
»O nein, ich denke, du solltest den Anfang machen«, beharrte ich. »Und ich komme später zu den Punkten, die noch fehlen. Das heißt, falls es überhaupt welche gibt.«
Fenella nickte mit ernster Miene. »Gute Idee. Also, als Erstes
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