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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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ihr Werk begutachten konnte, doch ich hatte viel zu große Angst hineinzusehen, deshalb legte ich ihn gleich weg, nickte und zwang mich zu einem Lächeln.
    Sekunden später zerrte sie mich von der Liege, schrie: »Pedro! Ich fertig!«, und schickte mich nach oben, wo meine Haare gewaschen werden würden.
    »Ah«, rief Pedro, dessen Züge sich erhellten. »Ah, ja, schon besser, ja?«
    Ich starrte auf meine Knie und nickte. Es war so unglaublich peinlich. Ich fühlte mich wie eine gerupfte Weihnachtsgans.
    »Also, jetzt der Schnitt«, verkündete Pedro, nachdem er die Farbe ausgewaschen hatte, zückte seine Schere und schwenkte sie wie ein Matador sein rotes Tuch.
    »Also, jetzt der Schnitt«, wiederholte ich nervös. Kaum begann die Schere zu klappern, schloss ich die Augen und versuchte, nicht an die Strähnen zu denken, die ununterbrochen auf meinen Schoß und meine Hände fielen und mir in der Nase kleben blieben. Notfalls konnte ich mir immer noch einen Schal kaufen. Ich könnte anfangen, Hüte zu tragen. Ich könnte mir den Schädel rasieren und allen sagen, dass ich an einer stressbedingten Krankheit litt, bei der einem die Haare ausfielen.
    Als Nächstes spürte ich die Hitze eines Föhns auf der Kopfhaut und wie mein Haar zerzaust und gebauscht wurde.
    »Okay, jetzt musst du es dir ansehen.«
    Ich schlug die Augen auf, ganz langsam, und richtete den Blick auf Pedros Gesicht im Spiegel. »Toll«, sagte ich. »Ganz toll.«
    »Aber du hast ja nicht mal hingesehen«, erwiderte Pedro gekränkt.
    »Oh. Stimmt.« Ich wurde rot und zwang mich, mein eigenes Spiegelbild anzusehen, wappnete mich innerlich für den verblüffenden Anblick und setzte ein Lächeln auf, das wahrscheinlich nicht ganz bis zu meinen Augen reichte, aber ausreichen würde, mit einem Minimum an Brimborium aus diesem Laden zu kommen.
    Nur dass mein Anblick keine Verblüffung auslöste, sondern einen Schock.
    »O mein Gott!«
    Pedro starrte mich entsetzt an. »Gefällt es dir nicht?«
    Ich riss die Augen auf. »Ich sehe gar nicht mehr aus wie ich.« Ich sah noch einmal genauer hin. Ich sah aus wie diese Mädchen, die laut in ihr Handy plappernd auf der Kings Road flanierten. Vor mir saß eine Frau, die ich sonst nur mit Verachtung strafte – eines dieser Mädchen, die samstags im Straßencafé saßen und mit einer Horde Freundinnen zu Mittag aßen und über Jungs, Schuhe und unwichtiges Zeug faselten, das sowieso keiner brauchte. Mein Haar besaß einen wie von der Sonne geküssten Honigblondton und war in dichte, bauschige Stufen geschnitten, die mein etwas kantiges Kinn weicher wirken ließen. Meine Brauen waren auch nicht vollständig verschwunden, sondern nur schmaler und mit mehr Schwung, so dass meine Wangenknochen stärker hervortraten und meinem Gesicht einen leicht fragenden Ausdruck verliehen.
    »Es gefällt dir nicht«, wiederholte Pedro niedergeschlagen. »Das Komplettstyling gefällt dir nicht.«
    »Nein«, beteuerte ich schnell. »Ich meine … ich weiß nur nicht … es ist nur … Ich …« Ich räusperte mich. »Ich hätte nur nie gedacht, dass ich so aussehen könnte«, brachte ich schließlich heraus. »Es ist nur so anders, das ist alles.«
    »Gut anders?« In seinem Tonfall lag so große Hoffnung, dass ich es nicht über mich brachte, ihm zu sagen, wie schockiert ich war. Ich sah auf meine Hände hinunter, die von einer Schicht Haare bedeckt waren. Meinem Haar. Ich fühlte mich wie Samson. Und wie Aschenputtel. Ich war völlig durcheinander.
    » Gut anders«, bestätigte ich, wenn auch ein wenig unsicher. Pedro, der zu dem Entschluss gelangt war, dass nun doch alles in Ordnung war, strahlte.
    »Ja«, bestätigte er. »Anders ist gut. Alles ist gut.«
    »Gut? Sieht gut aus?« In diesem Moment trat Maria hinter ihn und starrte mein Spiegelbild an. »Ah, ja«, meinte sie wohlwollend. »Jetzt hübsches Mädchen, ja? Viel besser.«
    Ich nickte schwach, während ich noch immer versuchte, das Mädchen im Spiegel mit mir selbst in Einklang zu bringen.
    »Wow« sagte Helen, riss den Blick von ihrer Zeitschrift los und hob die Brauen. »Du bist echt Wahnsinn, Pedro«, murmelte sie und musterte mein Spiegelbild.
    »Und du auch, Maria«, fügte sie eilig hinzu, als sie Marias finsteren Blick bemerkte.
    Pedro legte mir die Hände auf die Schultern. »Manche Leute gehen zum Schönheitschirurgen«, sagte er traurig, »dabei bräuchten sie nur einen Haarschnitt.«
    »Und Brauen«, fügte Maria hinzu, »Augenbrauen sogar noch mehr als

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