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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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Haare.«
    Alle Anwesenden ließen diese Erkenntnis eine Weile auf sich wirken – keiner war bereit, ihr zu widersprechen –, dann zog Helen mich auf die Füße. »Okay, Zeit zu gehen. Wir müssen noch ein bisschen einkaufen.«
    »Einkaufen? Aber ich hasse einkaufen. Außerdem habe ich überhaupt kein Geld.«
    Helen verdrehte die Augen. »Sieh es als Investition«, sagte sie ungeduldig.
    Langsam stand ich auf und strich mir mit einer reflexartigen Geste das Haar hinter die Ohren. Doch es wollte einfach nicht dort bleiben. Es war glatt und glänzend, und der dichte Pony sprang sofort wieder zurück.
    »Ein Jessica-sicherer Haarschnitt«, bemerkte Helen lächelnd, als sie mich zur Tür hinausschob. »Ein kleines Wunder.«

Kapitel 6
    »Ich kann das nicht!«
    Am Morgen nach meinem Komplettstyling entpuppte sich das, was wie eine von Helens ausgeflippten Ideen ausgesehen hatte, als sehr real und sehr beängstigend.
    »Ich kann das auf keinen Fall. Aber so was von überhaupt nicht!«
    Ich schluckte nervös. Helen und ich standen vor ihrem Ganzkörperspiegel, während sie mit den letzten Handgriffen meines Make-ups beschäftigt war. Make-up! Ich hatte noch nie vorher bei der Arbeit Make-up getragen.
    Und damit nicht genug: Ich war seit anderthalb Stunden auf den Beinen und ließ mich von Helen in der Kunst unterweisen, wie man richtig flirtete (immer im gleichen Zimmer bleiben wie das zu beflirtende Objekt der Begierde), wie man lächelte, (die Lippen zuerst schürzen, bevor man den Mundwinkeln gestattet, sich zu heben, und nicht zu viel Zähne zeigen), wie man ein Kompliment annahm (verführerischer Augenaufschlag und »Danke« sagen, dann lächeln. Nicht die Brauen heben, als wolle man andeuten, dass derjenige, der das Kompliment macht, ein kompletter Vollidiot ist) und was man auf keinen Fall mit seinen Händen anstellen durfte (mit den Fingern auf dem Tisch trommeln, heftig gestikulieren). Und gerade war mir aufgegangen, dass das hier kein Spiel war, sondern knallharte Realität.
    »Es geht einfach nicht«, stöhnte ich und holte tief Luft. »Ehrlich, Helen. Und ich brauche das Geld auch nicht. Ich meine, Geld macht nicht unbedingt glücklich. Freundschaft und Liebe, das macht die Menschen glücklich, oder?«
    Helen lächelte und schlang die Arme um mich. »Jess, ich bin deine einzige Freundin. Vertrau mir, du brauchst das Geld.«
    Ich verzog das Gesicht, riss mich zusammen und konzentrierte mich wieder auf mein Spiegelbild. Meine Füße steckten in sieben Zentimeter hohen Hacken, meine Beine in hauchzarten Nylonstrümpfen, darüber trug ich einen knallengen Rock, der nicht einmal vorgab, bis zu den Knien zu reichen, dazu einen flauschigen Kaschmirpulli, und meine frisch geschnittene Mähne schimmerte, als wäre ich bei einem Shooting für eine Haarspray-Anzeige.
    Helen musterte mich. »Es gefällt dir also nicht?«
    Ich runzelte die Stirn. »Nein, ich sehe aus wie … wie …«
    »Wie jemand, zu dem sich tatsächlich ein Mann hingezogen fühlen könnte?«, ergänzte Helen mit funkelnden Augen. »Wie jemand, der sich erlaubt, sich von Zeit zu Zeit zu amüsieren?«
    Ich sah ihr in die Augen und errötete leicht. Eigentlich hatte ich »wie eine bescheuerte Schlampe« sagen wollen. »Okay, ich muss jetzt los«, sagte ich stattdessen, sah eilig zu Boden und fragte mich, wieso er nur so weit weg war.
    »Okay«, meinte Helen. »Und denk daran: Mund zu beim Lächeln und nicht hinter dem Computer abtauchen.«
    Ich hob eine Braue, worauf sie mir einen Klaps auf die Schulter verpasste. »Los, Jess, reiß dich zusammen. Du musst offen und freundlich sein.«
    »Alles klar«, sagte ich in der Annahme, dass Widerstand sowieso zwecklos war.
    »Dann beweise es auch. Hör auf, ständig an dir herumzufummeln und in den Spiegel zu sehen, als wärst du in eine Freakshow geraten«, befahl Helen.
    »Ich fummle nicht an mir herum«, widersprach ich trotzig.
    »Lass die Arme an den Seiten baumeln und steh gerade. Du bist Jessica Wild, ein heißes Babe. Also noch mal: Wer bist du?«
    Ich zuckte ungelenk die Achseln. »Ich bin Jessica Wild«, murmelte ich.
    Helen verdrehte die Augen. »Du bist Jessica Wild, ein heißes Babe, in das sich Anthony Milton Hals über Kopf verlieben wird«, blaffte sie. »Und jetzt sag es!«
    »Nein. Du hast dich bei den Haaren durchgesetzt, und ich trage Make-up. Aber ich werde nicht auch noch sagen, dass ich ein heißes Babe bin.«
    »Doch, wirst du. Wenn du es nicht laut aussprichst, wirst du es nicht glauben.

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