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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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Stuhl. »Stufen und ein langer Pony. So etwa …«
    Er hob mein Haar vorn an, so dass ein dichter Pony über meine Stirn fiel. »Gott, Jessica, das wird absolut sensationell. Okay, Pedro, sie lässt auch die Brauen und die Beine machen, aber wir müssen auch noch einkaufen gehen, also mach nicht zu lange.«
    Pedro grinste. »Alles klar. Setz dich einfach hin«, meinte er dann zu mir und zeigte auf einen Stuhl neben dem Waschbecken, »dann geht's gleich los.«
    Ich saß stocksteif da und umklammerte die Armlehnen. Blonde Stufen. Ich würde wie Lassie aussehen. Lächerlich. Wie eines dieser Flittchen, bei deren Anblick Oma immer den Kopf geschüttelt hatte. Frauen in Miniröcken, Frauen in Pastellrosa, Frauen mit zu viel Make-up. »Die enden eines Tages wie deine Mutter«, hatte sie stets düster gemurmelt. »Und du auch, wenn du nicht aufpasst. Wenn Männer solche Frauen sehen, sehen sie nur ein Beutestück, ein Opfer. Sie werden über dich hinwegtrampeln, du wirst schon sehen. Und dann machen sie sich aus dem Staub – so schnell kannst du gar nicht gucken.« Ich hatte dann mit ernster Miene genickt, fest entschlossen, mich niemals so erwischen zu lassen, mich niemals zum Opfer oder zum Beutestück degradieren zu lassen. Aber auch den Gedanken, meine Mutter könnte eines von beidem gewesen sein, verbot ich mir. Oma täuscht sich in ihr, sagte ich mir immer. Sie hat mich nicht im Stich lassen wollen. Und sie hat auch nicht bei einem Verkehrsunfall sterben wollen.
    Aber auch ohne meine Mutter als warnendes Beispiel war Oma Beweis genug. Nach vierzig Jahren Ehe, vierzig Jahren , wie sie immer wieder betonte, ließ mein Großvater sie wegen einer Frau sitzen, die halb so alt war wie sie. Er machte sich einfach aus dem Staub. Das war der Tag, an dem Oma aufhörte, Make-up zu tragen. An dem sie aufhörte zu lächeln – zumindest war ich mir in diesem Punkt ziemlich sicher. Auf all den Fotos mit Opa war eine völlig andere Frau zu sehen – eine glückliche, mit leuchtenden Augen. Aber seit er sie verlassen hatte, war ihre Miene stets finster. Um genau zu sein, verließ er Oma einen Monat, nachdem meine Mutter mich übers Wochenende bei ihr gelassen hatte. Einen Monat, nachdem meine Mutter in einen Wagen gestiegen, eine Straße hinuntergefahren und getötet worden war.
    Sie hätte ebenso gut nicht in diesen Wagen steigen können, sagte ich wieder und wieder zu Oma. Sie könnte noch leben, wenn sie zu Hause geblieben wäre.
    Oma teilte meine Meinung nicht. Meine Mutter hätte einen Minirock angehabt, sagte sie, als erkläre das alles. Eine Frau ihres Alters in einem Minirock – das schreie förmlich nach Ärger.
    Aber bevor ich Pedro Erklärungen über Strähnen und Miniröcke geben konnte, setzte sich der Stuhl bereits in Bewegung und rollte Richtung Waschbecken. Er packte mich beim Haar und begann, etwas einzumassieren – kein Shampoo, sondern etwas anderes, Öliges.
    Es war Öl, wie ich wenige Minuten später feststellte.
    »Für die Geschmeidigkeit«, hob Pedro hilfreicherweise hervor. »Bevor wir das Peroxid auftragen, ja?«
    »Peroxid?« Mehr bekam ich nicht heraus. Dann wurde ich aus dem Stuhl gezerrt, auf einen anderen gesetzt, bekam eine Vogue in die Hand gedrückt und die Anweisung, strikt geradeaus zu sehen, während Pedro sich meinem Haar widmete, ein paar Strähnen herauszog, sie mit einer weißen Pampe bestrich und in Alufolie verpackte, bevor er die Prozedur mit einer anderen Strähne wiederholte. Ich konzentrierte mich auf einen Artikel über das fortwährende Streben nach Exklusivität in der Modewelt und versuchte, nicht an meine brennende Kopfhaut zu denken.
    Kaum war mein Kopf mit Alupäckchen bedeckt, brachte man mich nach unten zu Maria, einer stämmigen Frau, die sich als Pedros Mutter entpuppte. Sie musterte mich streng von oben bis unten, befahl mir, mich auszuziehen und mich auf eine schmale Liege zu legen, wo sie sich über meine Beine hermachte. Sie bestrich meine Beine mit heißem Wachs und drückte einen Stoffstreifen darauf, den sie mit einem Ruck abriss. Es fühlte sich an, als sei die Hälfte meiner Haut gleich mit abgegangen. Es war grauenhaft, aber ich wollte nicht jammern, also biss ich die Zähne zusammen und schloss die Augen, als mir die Tränen kamen.
    Als Nächstes widmete Maria sich meinen Brauen, die sie mit einer solchen Willkür ausriss, dass ich unter Garantie am Ende wie eine Gestalt aus einem Horrorfilm aussehen würde. Anschließend reichte sie mir einen Spiegel, damit ich

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