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Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy

Titel: Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Townley
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Magen schlug einen Salto. »Wirklich?« Ich hob den Kopf und sah ihm einen Moment lang in die Augen.
    Er lächelte, und ich ertappte mich dabei, wie sich meine Mundwinkel ebenfalls hoben. »Die Druckvorlage, die du für Marcia gemacht hast«, sagte er. »Sie hat sie offenbar verloren, und wir haben heute einen Termin mit dem Kunden, deshalb brauchen wir dringend eine Kopie.«
    Ich starrte ihn einen Moment lang an, während die Worte langsam in mein Bewusstsein sickerten. Dann räusperte ich mich, als ich spürte, dass sich ein Kloß in meiner Kehle gebildet hatte. Das geschah mir recht. Gott, ich war solch eine Idiotin.
    »Hättest du mich nicht anrufen können?« Meine Stimme klang angespannt, angestrengt.
    Max runzelte die Stirn. »Das habe ich versucht«, sagte er. »Aber offenbar hast du dein Telefon ausgeschaltet.«
    »Stimmt. Klar.« Ich schluckte. »Die Druckvorlage also«, hörte ich mich sagen. »Ich … na ja, ich habe sie ihr per Mail geschickt. Also sollte sie sie trotz allem haben …«
    Max hob die Brauen. »Wenn Marcia sie die ganze Zeit im Computer hatte, hätte ich nicht den ganzen Weg herzukommen brauchen«, flüsterte er so laut, dass ich ihn über den Gesang hinweg hören konnte.
    »Stimmt«, bestätigte ich sinnigerweise. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. Stattdessen riss ich mich zusammen und rang mir ein Lächeln ab. »Tut mir leid, ich habe vergessen, dass wir ja von Marcia reden. Sie ist in meinem Ordner mit den gesendeten Nachrichten. Ich gebe dir mein Passwort, wenn du willst.«
    »Danke, Jess. Du bist klasse.«
    Ich notierte mein Passwort auf einem Zettel, den ich Max reichte. Er schob ihn in die Tasche, dann nahm er erneut das Gesangbuch und begann laut zu singen.
    »Er hat es also doch geschafft, sich loszueisen?« Mr Taylor beugte sich zu mir herüber, um mir ins Ohr flüstern zu können.
    Ich sah ihn unsicher an. »Äh, ja, sieht ganz so aus«, antwortete ich, ehe mir die Bedeutung seiner Worte aufging. »Aber er ist nicht … ich meine, das ist nicht …«, flüsterte ich hektisch, doch Mr Taylor hatte bereits in den Gesang eingestimmt und konnte mich nicht hören.
    Das Lied kam zum Ende, der Vikar sprach ein Gebet, dann hob er zu seiner Rede über Grace an. Mit jeder weiteren Minute vergaß ich, dass Max neben mir saß, vergaß Mr Taylor, das Testament und die Ringe. Grace, Anmut , sei der perfekte Name für sie gewesen, sinnierte der Vikar – sie sei eine Frau voller Anmut gewesen, aber auch, wie all jene, die sie gekannt hatten, nur allzu gut wussten, eine Frau voll Entschlusskraft und innerer Stärke. Er erzählte von ihr – Geschichten, die ich noch nie zuvor gehört hatte – und sprach über die vielen Jahre, in denen sie sich um die Blumen in dieser Kirche gekümmert hatte, jede Woche, ohne es auch nur ein Mal zu versäumen. Und dann, als der Begräbnismarsch erklang und Graces Sarg im hinteren Teil der Kirche erschien, traf es mich wie ein Keulenschlag. Sie war fort, endgültig, und sie würde nicht mehr zurückkommen. Mei ne liebe Freundin, meine süße Grace, würde mir nie wieder von den Freuden eines korallenroten Lippenstifts erzählen, würde nie wieder sagen, dass das Glück gleich hinter der nächsten Ecke warten könnte, würde nie wieder über meine albernen Geschichten lachen oder mir Rezepte zum Ausprobieren mitgeben. Sie war tot – nicht im Urlaub oder verreist, sondern tot. Und ich war ganz allein. Ich hatte zwar gewusst, dass das eines Tages auf mich zukäme, aber trotzdem traf es mich jetzt irgendwie unvorbereitet.
    Als ich die Hände um die Holzbank vor mir legte, spürte ich, wie mir Tränen in die Augen stiegen und über meine Wangen kullerten.
    »Alles in Ordnung?«
    Als ich mich umwandte, sah ich Max, der mich besorgt musterte.
    »Alles klar«, sagte ich. »Du solltest ins Büro zurückgehen. Du hast einen Termin.« Ich wollte sein Mitleid nicht, wollte nicht, dass er so tat, als läge ich ihm am Herzen.
    »Ich kann bleiben«, sagte er stirnrunzelnd. »Der Termin ist erst heute Nachmittag. Du willst doch nicht ganz allein bei dieser Beerdigung sein.«
    »Vielleicht doch«, widersprach ich schniefend. »Vielleicht bin ich gern allein.«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich.« Ich nickte, gerade als das Lied endete. Augenblicklich wandte sich Mr Taylor uns zu und streckte Max die Hand entgegen, der sie unsicher schüttelte.
    »Also sind Sie früher mit Ihrem Termin fertig geworden, ja?«, flüsterte er lächelnd.
    »Termin?«, fragte Max.
    »Jessica

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