Ein zauberhafter Liebesschwindel - The Importance of being Married / 01 The Wild Trilogy
für immer so liegen geblieben. »Gleich neben der Küche.«
Er stand auf und schnappte sich meinen Morgenrock, der an einem Haken an der Tür hing. Kichernd sah ich ihm zu. Anthony Milton. In meinem Morgenrock. Wer hätte das gedacht?
Ich ließ mich zurücksinken und schwelgte einen Moment lang genüsslich vor mich hin. Es hätte nicht besser laufen können. Und ich konnte nicht fassen, dass ich Anthony früher nicht attraktiv gefunden hatte. Dieser Mann war einfach hinreißend. Hinreißend und charmant. Hinreißend, charmant und witzig. Das Gegenteil von Max. So viel netter. So viel wunderbarer.
Ein Piepsen riss mich aus meinen Träumereien. Ich runzelte die Stirn. Es klang wie mein Handy. Eilig sprang ich aus dem Bett und schnappte meine Handtasche. Doch es stellte sich heraus, dass weder eine SMS noch ein Anruf eingegangen war. Kein rotes Blinken.
Seufzend verzog ich mich wieder ins Bett. Und dann hörte ich es wieder. Piep.
Argwöhnisch stand ich auf und folgte dem Geräusch. Vielleicht der Rauchmelder. Oder ein anderer Alarm. Ich lauschte. Piep . Es war nicht in meinem Zimmer, dessen war ich ziemlich sicher. Ich hüllte mich in ein Laken und ging hinaus auf den Flur. Piep . Es kam aus dem Flur. Langsam folgte ich dem Geräusch und knipste das Licht an.
Und dann sah ich es. Anthonys Handy. Es lag auf dem Tisch in der Diele, wo er es zuvor zurückgelassen hatte. Ich nahm es und wollte gerade in mein Zimmer zurückkehren, als mein Blick an etwas hängen blieb. Ein Name auf dem Display. MARCIA .
Ich runzelte die Stirn. Vielleicht ein geschäftlicher Notfall.
Ich konnte mir keinen anderen Grund vorstellen, weshalb Marcia Anthony mitten in der Nacht eine SMS schrieb.
Nicht dass ich nachsehen würde. Schließlich war es sein Telefon.
Eilig legte ich das Telefon auf den Tisch zurück. Wenn Anthony aus dem Bad zurückkam, würde ich ihm sagen, dass es gepiepst hatte. Es ging mich ja nichts an, wer ihm SMS schickte. Und ich war ganz bestimmt keine dieser erbärmlichen Frauen, die heimlich die SMS ihres Freundes lasen.
Abgesehen davon war Anthony noch nicht einmal mein Freund.
Oder doch?
Das Problem war nur, dass ich es unbedingt wissen wollte. Ich musste wissen, wieso Marcia Anthonys Handynummer hatte. Wieso meldete sie sich ausgerechnet jetzt bei ihm? Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so unbedingt wissen wollen – wissen müssen .
Bevor ich durchdrehte, rief ich mich zur Ordnung. Wahrscheinlich war es eine ganz andere Marcia. Eine Cousine vielleicht. Oder eine alte Freundin? Ein feiner Schweißfilm bedeckte mein Gesicht, als ich in die Küche ging und mich hinsetzte. Marcia. Es musste Marcia aus dem Büro sein. So viele Marcias gab es schließlich nicht auf der Welt.
Ich hörte, wie Anthony sich im Badezimmer räusperte. Und plötzlich, ohne mir einen Gedanken darüber zu gestatten, was ich hier tat, klappte ich das Telefon auf. Sofort flammte Marcias Nachricht auf. Ich versuchte, nicht hinzusehen, aber es war hoffnungslos. Ich musste es tun.
Und als ich die Nachricht las, wünschte ich beinahe, ich hätte es nicht getan.
Hi, Schatz. Wie läuft es? Ich kann es kaum erwarten, die schmutzigen Details zu hören. Kuss.
Ich starrte auf das Display. Schatz? Anthony war ihr Schatz? Und schmutzige Details ? Meinte sie mich damit?
Ich spürte einen Stich, und ehe ich es verhindern konnte, war mir das Telefon aus der Hand gefallen. Schmutzige Details . Natürlich. Das alles war ein Scherz. Ein Scherz auf meine Kosten.
»Jess? Ist alles okay?«
Ich hob den Kopf und sah Anthony mit fragender Miene vor mir stehen.
Ich wandte den Blick ab. Großmutter hatte mich vor den Männern gewarnt, und sie hatte recht gehabt. Wie konnte ich nur so dämlich gewesen sein?
»Dein Telefon«, sagte ich tonlos. »Es hat gepiepst. Ich …«
»Oh, mein Telefon. Danke.« Er bückte sich und hob es auf. Stirnrunzelnd las er die Nachricht. »Du … du hast das gelesen?«, fragte er vorsichtig.
Ich nickte. »Du solltest sie anrufen.« Ich spürte, wie ich erstarrte, wie sich mein Inneres verschloss wie eine Auster. Mir einzubilden, er hätte ernsthaft … ernsthaft geglaubt … Wie dumm. Wie erbärmlich. »Ich finde nur, du solltest vorher gehen.«
»Sie anrufen? Aber es ist doch mitten in der Nacht.«
»Ich bin sicher, dass ihr das nichts ausmacht.«
Anthony wurde blass. »Jess, es ist nicht so, wie du denkst.«
Ich zog die Knie zur Brust und schlang die Arme darum. »Was denke ich denn, Anthony?«
»Das weiß ich
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