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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Kom­mu­ni­ka­ti­onspult ne­ben sei­nem Schreib­tisch und drück­te auf ein paar Knöp­fe. Er setz­te sich hin und rief in das Mi­kro­phon: »La­de­meis­ter, hier spricht O’Ha­ra. Skin­ner, wo bist du?« Schwei­gen. Der Di­rek­tor wie­der­hol­te sei­nen Ruf ei­ni­ge Ma­le, dann lehn­te er sich zu­rück und schüt­tel­te den Kopf. »Was, zum Teu­fel, geht hier vor?« Er dreh­te sich, bis er Bil­ly Pratt se­hen konn­te. »Bil­ly, flitz los und such mir die­sen Nu­u­mi­ier … Lin­ta. Ich ver­lan­ge ein paar Ant­wor­ten, und ich will sie …«
    Die Blas­ka­pel­le hör­te auf zu spie­len, und das Ge­räusch vie­ler am Wa­gen vor­bei­ei­len­der Fü­ße ließ den Di­rek­tor auf­sprin­gen. En­ten­fuß öff­ne­te die Tür, stell­te einen Fuß auf die Stu­fe und kam rück­wärts in den Wa­gen zu­rück, ge­folgt von der stump­fen Mün­dung ei­nes nu­u­mi­ischen Schock­ge­wehrs. Als nächs­tes trat der Nu­u­mi­ier ein und nick­te O’Ha­ra zu. Es war Lin­ta. Goa­tha.
    Bil­ly Pratt trat einen Schritt auf den Nu­u­mi­ier zu, wur­de durch ei­ne un­sicht­ba­re Ge­walt zu­rück­ge­schleu­dert und sank der Län­ge nach be­wußt­los zu Bo­den.

 
31
     
    Ha­vu Da Mi­raac wälz­te sich auf sei­ner Schlaf­plan­ke her­um und hoff­te, sei­ne Leer­pha­se noch bis zum be­foh­le­nen Er­wa­chen aus­deh­nen zu kön­nen. Schließ­lich blieb er flach auf dem Rücken lie­gen und seufz­te. Zu vie­le Din­ge gin­gen ihm durch den Sinn. Er dreh­te den Kopf nach rechts, öff­ne­te die Au­gen und ver­such­te, das Zei­t­in­stru­ment auf dem Pult un­ter­halb der Front­sicht­bla­se zu er­ken­nen. Noch acht Stri­che bis zum Er­wa­chen. Ha­vu rich­te­te sich auf, kon­trol­lier­te al­le vier Sicht­bla­sen und über­dach­te die La­ge des Dor­fes. Nichts hat­te sich ge­än­dert, seit der jüngs­ten Lie­fe­rung von Men­schen vor zwan­zig Ta­ges­zy­klen. Am En­de der Dorf­stra­ße stand das große Se­gel­tuch­ge­bil­de, das die Ab­tei­lung mit­ge­bracht hat­te, schlaff und mit bun­ten Fah­nen auf der Spit­ze in der un­be­weg­ten Luft.
    Ha­vu streck­te sich, schwang die Bei­ne von sei­ner Schlaf­plan­ke und stand auf dem Deck. Die Plan­ke klapp­te au­to­ma­tisch an die un­te­re Wand. Mit ei­nem Schnip­pen sei­ner blau­en, vier­fing­ri­gen Hand lösch­te er das Dun­kel­feld über der Kap­sel und ließ Mys­ti­e­nyas selt­sa­mes Licht das In­ne­re des win­zi­gen Raum­es über­flu­ten. Er trat in die Mit­te des Raum­es, stell­te sich auf ei­ne ab­ge­senk­te Plat­te und ba­de­te ei­ni­ge Mi­nu­ten im Rei­ni­gungs­strahl. Dar­auf­hin hol­te er sich sei­ne Ta­ges­ra­ti­on aus der Ver­sor­gungs­de­po­nie un­ter dem Pult und setz­te sich hin, um die ers­te Mahl­zeit zu ver­spei­sen. Da­nach warf er das Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al in sei­nen Re­cy­cler, zog ei­ne sau­be­re Uni­form aus dem Klei­der­au­to­ma­ten und setz­te sich an das Pult, um die Ta­ges­wa­che zu be­gin­nen. Er prüf­te das Zei­t­in­stru­ment: Noch ein­ein­halb Stri­che.
    Der Bild­schirm des Nacht­de­tek­tors zeig­te die un­re­gel­mä­ßi­gen, schwa­chen Spu­ren ei­ni­ger der sel­te­nen Tie­re Mys­ti­e­nyas, die zwi­schen den Fel­sen und dem har­ten, strup­pi­gen Gras nach Nah­rung such­ten. Ha­vu schal­te­te un­ter Kopf­schüt­teln den Nacht­de­tek­tor und den Re­pul­sor aus, der die Kap­sel schütz­te, wäh­rend er schlief. Er frag­te sich, warum die Men­schen sich ent­schlos­sen hat­ten, sich auf die­sem ent­le­ge­nen Pla­ne­ten nie­der­zu­las­sen. Er schwang sei­nen Stuhl her­um und ließ sei­nen Blick über den öden Ho­ri­zont schwei­fen, bis er an dem rie­si­gen Zelt aus Se­gel­tuch hän­gen­blieb. Der Zel­t­auf­bau der Ab­tei­lung war das letz­te auf­re­gen­de Er­eig­nis im Dorf ge­we­sen. Wie­der spiel­te er mit dem Ge­dan­ken, sei­ne Kap­sel zu ver­las­sen, und wie­der ver­warf er die­se An­wand­lung als tö­richt. Das Zei­t­in­stru­ment piep­te, und Ha­vu brach­te es durch ei­ne Be­rüh­rung zum Schwei­gen. Er starr­te es an und über­leg­te, wie vie­le Zy­klen es durch­lau­fen hat­te, seit er in dem Dorf sta­tio­niert war. Bald wür­de er, der Rou­ti­ne fol­gend, »Wacht auf!

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