Ein Zirkus für die Sterne
worden, von den Siedlern wie auch von den Mitgliedern jenes Zirkusschiffes, das als Gegenstand eines anderen Goatha von dieser Kammer anerkannt worden ist.« Banu wandte sich dem Abgeordneten zu, der früher schon den Gesandten Sum und Karl Arnheim vertreten hatte. »Beiläufig bemerkt, Bruder, würde ich sagen, daß dieses Dokument auch das Goatha deines Mr. Arnheim in ein schlechtes Licht stellt.«
Des Kaisers Abgesandter schüttelte den Kopf, als die gesamte Kammer sich erhob und Erkennung verlangte.
»Haltet die Pferde, die Elefanten kommen!« Havu Da Miraac sprang an den Schockauslöser in seinem Turm, als die schrecklichsten Schreie aus seinem Verstärker durch die gesamte Wachtkapsel schrillten. Aus der Segeltuchkonstruktion am Ende der Dorfstraße bewegte sich eine Doppelreihe weißer Pferde, gefolgt von einigen dieser merkwürdigen Erd-Elefanten. Grotesk angemalte Menschen in Kostümen stolperten durcheinander, schlugen aufeinander ein und drückten auf riesige Hupen. Als nächstes kamen Wagen, denen tanzende Menschen folgten, die Bälle in die Luft warfen, riesige Schlangen schleppten oder auf den Händen liefen. Die Prozession bewegte sich auf den Turm zu.
»Menschen! Ihr alle! Halt! Bleibt sofort stehen!« Auf ein Signal eines der Menschen an der Spitze des Zuges stoppte die Parade, und alles wurde still. Die Siedler, die den Straßenrand säumten, jubelten.
»Ruhe! Seid ruhig, oder ich muß die Schocks auf euch richten!« Die Menschen beruhigten sich, und Havu holte tief Luft. Er warf einen Blick aufsein Netzkontrollfeld und sah Warnlichter bei den Lagertürmen aller Dörfer seines Sektors. Er sah zur Sichtblase hinaus, stellte fest, daß die lächelnden Menschen seinen Wachtturm nicht angriffen, und signalisierte der Netzkontrolle: »Hier Wachtposten Eins in Dorf Siebzehn …«
Der Lautsprecher knisterte einen Augenblick, dann antwortete eine unsichere Stimme auf den Ruf: »Wie ist dein Bericht, Siebzehn?«
»Ich … ich weiß nicht. Was ist los?«
»Wir verstehen es zu diesem Zeitpunkt nicht genau. In allen Lagern scheinen gewisse Feiern stattzufinden. Keiner der Posten, die bisher überprüft wurden, wird bedroht.«
Havu blickte über die Menschen auf der Straße. Sie waren fröhlich, beinahe ausgelassen. »Was soll ich machen?«
»Haben sie dich bedroht?«
»Nein, noch nicht.«
»Dann benutze deinen Verstand. Berichte alles, was ungewöhnlich ist. Ich muß mich um die anderen Anrufe kümmern.«
Havu schaltete aus. Der Mensch Billy Pratt kam aus einer Baracke und blieb vor dem Turm stehen.
»Havu?«
Havu sah den Menschen an und schaltete sein Anrufsystem ein. »Billy Pratt. Was bedeutet das?«
Der Rechtsverdreher rieb sich das Kinn, blickte sich nach dem wartenden Aufmarsch um und sah wieder am Turm hoch. Auf Pratts Gesicht lag ein Lächeln. »Geehrter, hast du von dem Dankesbrief an die Kammer des Imperiums gehört?«
»Ja – ich weiß, daß die unterschriebenen Blätter dieses Lager ohne mein Wissen verlassen haben, und das mißfällt mir.«
Der Mensch schien betroffen. »Wir hegten keine Absichten, dir zu mißfallen, Geehrter. Wir hatten nur den Wunsch, als ein einiges Volk unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen.«
Havu sah auf den wartenden Zug. »Wozu dient diese Parade, Billy Pratt?«
Der Mensch zuckte mit den Schultern. »Wir demonstrieren nur unsere Freude über unsere Lage, Geehrter.«
Havu betrachtete die Menschen entlang der Straße und in dem Aufmarsch. Sein Blick fiel wieder auf Billy Pratt. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, überlegte einen Moment und nickte. Sein Lachen hallte in der winzigen Einfriedung wider, während er unaufhörlich nickte. Als er sich beruhigt hatte,
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