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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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zwan­zig Ta­ge ver­strei­chen, bis wir H’dg­va er­rei­chen. Heu­te wer­den wir die Gren­ze zwi­schen dem Neun­ten und Zehn­ten Qua­dran­ten über­flie­gen – als al­ler­ers­te Ster­nen­trup­pe …
    Jon Nor­den, der Ers­te In­ge­nieur des Zir­kus­raum­schif­fes Ci­ty of Ba­ra­boo, saß ein­ge­sun­ken auf sei­ner Brücken­sta­ti­on und stu­dier­te die Ana­lo­gie­mes­ser der Bel­len­ger-Röh­ren des Schif­fes. Die Mas­se-Tran­cei­ver hat­ten sich lau­nisch ge­zeigt, seit die Trup­pe ih­re Dock­sta­ti­on auf Bad­ner ver­las­sen hat­te. Wenn die Röh­ren ak­ti­viert wa­ren, durch­maß die Ba­ra­boo Ent­fer­nun­gen mit mehr­fa­cher Licht­ge­schwin­dig­keit, ob­wohl sie sich theo­re­tisch nicht schnel­ler als mit zwei­hun­dert Stun­den­ki­lo­me­ter fort­be­weg­te. Oh­ne die Röh­ren – und Jon spür­te die­se dro­hen­de Mög­lich­keit in den Kno­chen – konn­te die Ba­ra­boo ein Ma­xi­mum von sechs­tau­send Ki­lo­me­ter/Se­kun­de un­ter Not-Im­puls­an­trieb be­wäl­ti­gen. Er woll­te lie­ber nicht über die un­ge­fähr tau­send Jahr­hun­der­te nach­den­ken, die es dau­ern wür­de, bis man bei die­ser Ge­schwin­dig­keit wie­der in die Zi­vi­li­sa­ti­on zu­rück­käme. Nur hat­ten sie kei­ne an­de­re Wahl, falls die Röh­ren nicht funk­tio­nie­ren soll­ten. Nicht ana­log funk­tio­nie­ren­de Bel­len­ger-Röh­ren wür­den bei Ge­brauch das Schiff ato­mi­sie­ren und von O’Ha­ra’s Grea­ter Shows nichts als Er­in­ne­run­gen und ei­ne Wol­ke aus sub­a­to­ma­ren Par­ti­keln üb­riglas­sen.
    Jon be­en­de­te sei­nen vier­ten Com­pu­ter-Test­lauf der Röh­ren, schürz­te die Lip­pen und ließ den Blick durch das lan­ge, nied­ri­ge Recht­eck der Schiffs­brücke glei­ten. In der Mit­te der Brücke stand ein klei­ner, ge­deck­ter Tisch. Vor dem Tisch be­rei­te­te Schiel­au­ge Mi­ke Iko­na, Quar­tier­meis­ter des Schif­fes, das Kris­tall und den Cham­pa­gner für die Fei­er der Grenz­über­que­rung vor. Auf der an­de­ren Tisch­sei­te, mehr zum vor­de­ren Teil des Raum­es hin, hat­te Kah­ler Wil­ly Coo­gan auf dem Sitz des Ers­ten Pi­lo­ten Platz ge­nom­men, wäh­rend ne­ben ihm der Di­rek­tor stand. John J. O’Ha­ra hat­te den Blick fest auf die Front-Sicht­lu­ken ge­rich­tet, als woll­te er die Gren­ze mit blo­ßen Au­gen su­chen.
    Jon wand­te sich wie­der sei­nen In­stru­men­ten zu, rieb sich das Kinn und zog ein nach­denk­li­ches Ge­sicht. Al­le In­di­ka­to­ren zeig­ten Grün. Al­les lief rei­bungs­los. Nicht die ge­rings­te Re­gu­lie­rung war in den letz­ten drei Stun­den nö­tig ge­we­sen; Jon rieb sich wei­ter das Kinn. Viel­leicht lief al­les zu rei­bungs­los. Er lang­te nach vorn und stell­te die Sprech­ver­bin­dung zum hin­te­ren Ma­schi­nen­raum her. »Ani­mal, bist du da?«
    »Ich bin hier, Pi­rat. Was willst du?«
    Jon lä­chel­te über sei­nen Spitz­na­men. Beim Zir­kus muß­te je­der einen be­son­de­ren Na­men ha­ben, ähn­lich wie Mönchs­an­wär­ter auf der Er­de einen neu­en Na­men be­ka­men, wenn sie in ein Klos­ter ein­tra­ten. Pi­rat Jon hat­te den sei­nen be­kom­men, als er sei­ne Kol­le­gen von Arn­heim & Boon Con­glo­me­ra­ted En­ter­pri­ses bei der Si­cher­stel­lung der Ci­ty of Ba­ra­boo für die Trup­pe an­ge­führt hat­te – man­che moch­ten es auch Dieb­stahl nen­nen. Jon trom­mel­te mit den Fin­gern auf die Arm­leh­ne sei­nes Dreh­stuh­les. »Ani­mal, schick ein paar Mann an die Röh­ren run­ter. Die Zu­gangs­lu­ken sol­len ge­öff­net und bei­de Röh­ren-Mon­tie­run­gen mi­kro­sko­pisch ge­nau un­ter­sucht wer­den.«
    »Ich kann hier un­ten nichts ent­de­cken. Hast du einen Tip?«
    Jon schüt­tel­te den Kopf. »Ich hab’s nur in den Kno­chen. Sag mir, was du fin­dest.«
    »Im Ma­schi­nen­raum gibt’s ei­ne große Par­ty zu Eh­ren der Grenz­über­que­rung. Mei­ne Jungs wol­len be­stimmt un­be­dingt hin­ge­hen.«
    »Dann laß dich wo­an­ders an­heu­ern.« Er lach­te in sich hin­ein. »Ich heb’ euch einen Schluck Spru­del­was­ser auf.«
    Als der Zwei­te In­ge­nieur sich ab­mel­de­te, dach­te Jon an die Mann­schaft von Mon­teu­ren, Tak­lern, Schwei­ßern, Me­cha­ni­kern und

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