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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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sich an. Sie fuhr in ihr gefüttertes Hemd, steckte die Füße in die Stiefel und schloß den Reißverschluß. Sie stopfte das Hemd fest und langte hinter die Tür, wo ihr Parka hing. Wenn die Sonne erst über dem Horizont stand, war es zu warm für den Mantel, doch bis dahin war er nötig. Sie versiegelte den Parka, stellte sich auf das Bett und öffnete weit das Fenster. Die Hände auf das Sims gestützt, schwang sie sich darüber hinweg und kam auf dem gefrorenen Boden zum Stehen. Sie griff nach oben und zog das Fenster zu. »Laß uns gehen.«
    Die beiden rannten an den Zaun und blieben dort stehen, um die Wagen zu betrachten. Aus der Nähe konnte man die Aufschriften lesen und auch die Bilder von Tigern, Löwen, Clowns, Fliegenden Menschen, Fahnen, Elefanten, Schlangen, Pferden und Reitern sehen. Unter den Bildern drehten sich die bunten Räder, und ihre stählernen Kanten knirschten über den Kies.
    »Ach, Tyli, sind sie nicht wunderbar?«
    Einer der Wagen fuhr neben den beiden auf, der Kutscher sah auf sie hinab und nickte. »Ihr Jungs wollt wohl auch die Show sehen? Wir werden noch vor Mittag auf unserem Platz in Kupferstadt sein.«
    Emile nickte: »Klar. Ich würde es um nichts auf der Welt versäumen!«
    Der Kutscher winkte mit der Hand. »Dann kommt mal hier rauf, wir brauchen immer ein paar Jungs, die uns dabei helfen, das Segeltuch für die Zelte auseinanderzulegen.«
    Emile zupfte Tyli am Ärmel. »Los, Tyli!«
    Tyli runzelte die Stirn. »Ich weiß nicht, Emile. Meine Tante und mein Onkel werden bald aufstehen. Ich muß meine Arbeit machen.«
    Der Kutscher brachte seinen Sechserzug zum Stehen und lächelte. »Ihr Jungs helft beim Aufbau, und der Zeltboß wird euch Freikarten für die Vorstellung geben.«
    Emile stampfte mit dem Fuß auf. »Los komm, Tyli!«
    Tyli blickte zurück auf das Haus, die Fenster waren noch dunkel. Sie drehte sich ihrem Freund zu. »Also los.«
    Das Paar kletterte über den Zaun, darauf an einem Rad hoch und auf den Kutschbock und zwängte sich neben den Mann mit dem schwarzen Hut, der die Zügel hielt. Er lachte, schüttelte den Kopf und trieb die Pferde mit einem Schnalzen wieder an. »Ihr Jungs werdet wohl eine Tracht Prügel kriegen, was?«
    »Vielleicht«, antwortete Tyli. »Und ich bin kein Junge.«
    Der Kutscher sah Tyli schräg an und zuckte mit den Schultern. »Erzähl Entenfuß bloß nicht, daß du ein Mädchen bist. Er will nur Jungs beim Zeltbau haben.«
    »Das ist dumm.«
    Der Kutscher nickte. »Bevor wir hierher nach Doldra kamen, waren wir auf Stavak.« Er lachte. »Es gibt weder Jungs noch Mädchen auf Stavak!« Der Kutscher schüttelte den Kopf. »Entenfuß ist in Ordnung, Kinder. Er hat nur noch zuviel von der Erde in den Knochen, das ist alles.«
    Tyli blickte über ihre Schulter zurück und fand die Kutschböcke der anderen Wagen packvoll mit Kindern, während die, die nicht mehr hinauf paßten, hinterherliefen. »Was ist mit dem letzten Wagen?«
    »Das ist die Dampfmusik. Der Boiler ist vorletzte Nacht in der Kälte geplatzt, daher können wir sie nicht spielen. Wenn es funktionieren würde, könntest du die Kinder von überall her angelaufen kommen sehen.« Der Kutscher sah mit hochgezogenen Augenbrauen nach hinten. »Sieht so aus, als ob wir auch ohne die Musik nicht so schlecht abschneiden.« Er fragte Tyli: »Meinst du, es lohnt sich? Ich meine, weglaufen und durchgeprügelt werden?«
    Tyli runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. »Weiß nicht. Ich hab’ noch nie einen Zirkus gesehen.«
    Der Kutscher blickte nach vorn über die Rücken der sechs Pferde und nickte. »Es lohnt sich.«
    Der Zeltboß rieb sich das Kinn und blickte auf das Mädchen hinab. »Solange der Vorrat reicht, nehmen wir nur Jungs.«
    Tyli schob die Unterlippe vor. »Wie viele von diesen Jungs soll ich verhauen, um zu beweisen, daß ich so gut bin wie die?«
    Entenfuß Tarzak hob den Kopf und brüllte vor Lachen. »Du bist ja ein ganz besonderes Herzblatt. Wie alt bist du denn, Kleine?«
    »Dreizehn. Und ich kann all das machen, was ich euch Kraftmeier bisher hab’ machen sehen.«
    Entenfuß zog die Brauen hoch, und sein Blick fiel auf den Traktor, der bei der Ankunft auf dem Platz defekt geworden war. Er zeigte darauf. »Kannst du eine Raupe fahren?«
    Tyli sah den HD-17 an, eine kleinere Maschine als die, die sie beinahe täglich auf der Farm ihres Onkels Chaine benutzte. »Nichts Besonderes.«
    »Gut, Herzblatt. Laß diese Raupe an und bring sie her.«
    Tyli verzog das

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