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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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Mr. Wellington, könnten Sie mir erklären, warum Sie mich hierher geschleppt haben?«
    Der Patch deutete mit der Hand auf O’Hara. »Zuerst möchte ich Ihnen John O’Hara vorstellen, Herr Premierminister, den Besitzer von O’Hara’s Greater Shows.«
    Nummer eins blickte an seiner Nase entlang auf O’Hara, brachte ein Zwei-Sekunden-Lächeln hervor, nickte und sprach: »Erfreut.« Er wandte sich wieder dem Patch zu: »Mr. Wellington, Sie sagten, es gäbe da etwas, worüber ich eine Entscheidung zu treffen hätte, und mein Anwalt scheint einer Meinung mit Ihnen zu sein. Könnten wir zur Sache kommen?«
    Der Patch nickte. »Gewiß. Wie Sie wissen, Herr Premierminister Frankle, hat dort, wo die Gesetze mehrdeutig sind und ihre Durchführung für ein Unternehmen oder eine Einzelperson beträchtliche Verluste nach sich zöge, die geschädigte Partei das Recht, einen gewählten Beamten dazu aufzufordern, die Verantwortung für diese Durchführung …«
    »Ja, ja. Haben Sie das Dokument?« Nummer eins nahm dem Patch das Blatt aus der Hand, überflog es und suchte in seiner Tasche nach einem Kugelschreiber. »Es scheint alles in Ordnung zu sein.«
    Patch rieb sich das Kinn. »Herr Premierminister, wie Sie natürlich wissen, erfordert eine Durchführung dieser Anordnung, daß wir unsere Tiere töten müssen.«
    Nummer eins überflog das Dokument erneut. »Ja, das scheint klar zu sein. Was soll das?«
    Der Patch überreichte Nummer eins eine Fotografie, und dann verteilte er noch mehr Fotografien an die anderen Beamten, die Reporter und an die Tochter von Nummer eins. »Sehen Sie, Herr Premierminister, so sieht es aus, wenn wir einen Elefanten umbringen müssen. Wir ketten seine Hinterbeine an eine Raupe – das ist ein Traktor –, legen eine Kette wie eine Schlinge um seinen Hals und befestigen sie dann an einem anderen Traktor. Die beiden Traktoren fahren in entgegengesetzte Richtungen, und das Tier wird erwürgt.«
    Nummer eins kräuselte die Lippe und schüttelte den Kopf. »Sehr unerfreulich …« Er hob den Kugelschreiber.
    »Papa, du willst doch nicht!«
    Finster blickte er den Patch an, dann wandte er sich dem kleinen Mädchen zu: »Schätzchen, Gesetz ist Gesetz, das mußt du verstehen, und es ist Papas Aufgabe, es einzuhalten.«
    Das kleine Mädchen sah auf das Foto mit dem gewürgten Elefanten, sah zu Lolita hoch, die zufrieden auf der Erdnußtüte herumkaute, die sie einem der Reporter gemaust hatte, und sah wieder seinen Vater an. »Du Ungeheuer « Sie holte aus, trat dem Premierminister mit einem Patent-Lederschuh ans Schienbein und rannte weinend aus dem Zelt. Niemandem war entgangen, daß die Reporter ungefähr fünfzig verschiedene Aufnahmen von dieser Szene geschossen hatten.
    Der Patch nickte Nummer eins zu. »Wenn Sie das Dokument eben unterschreiben wollen, Sir, können wir mit der Ermordung unserer Tiere anfangen.«
    Die Hand, die das Blatt hielt, sank Nummer eins seitlich hinab. »Mr. Wellington, ich muß schon sagen, daß dieser Trick sehr unfair von Ihnen ist. Überlegen Sie nur, was Sie meiner Tochter angetan haben!«
    Der Patch zuckte die Achseln. »Ich bin’s nicht, der den Mord an den Tieren befiehlt.« Er zeigte auf das Blatt Papier: »Wenn Sie jetzt unterschreiben …«
    Eine weitere offizielle Figur trat aus dem Hintergrund vor Nummer eins. »Sir, sehen Sie nicht, was er vorhat? Wir können nicht zulassen, daß er die Tiere über die Distriktgrenze bringt. Wir würden das Gesetz zur Zielscheibe des Spottes machen!«
    Noch ein Beamter trat hervor. »Sir, wir können sie nicht in die Reservate bringen. Wir versuchen, dort wilde Tiere in diesem Zustand zu erhalten. Ich meine, wie würde sich da ein Zirkuselefant mit seinen Kunststückchen ausnehmen? Ich kann das einfach nicht zulassen!«
    Nummer eins runzelte die Stirn, blickte auf das Blatt Papier und dann den ersten Beamten an. »Wie wär’s, wenn man eine Erlaubnis zum außerplanetarischen Transport erteilte?«
    Der erste Beamte schüttelte den Kopf. »Unmöglich. Es würde bedeuten, diese Tiere in eine gänzlich fremdartige Umgebung zu werfen. Sie müssen das verstehen, Sir.«
    Nummer eins sah zu den Reportern hinüber, betrachtete das Bild mit dem gewürgten Elefanten, rieb sich das Schienbein und studierte das Dokument. Er sah noch einmal auf die Reporter und richtete darauf seinen Blick auf den Beamten. »Es gibt eine Kleinigkeit, die Sie offenbar übersehen, Sir: Ich bin in mein Amt gewählt worden, während Sie berufen wurden.« Er

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