Ein Zirkus für die Sterne
wiederholen.«
Pony Red Miira sank neben den Elefanten ins Stroh. Sie durften die Tiere behalten und sie versorgen, aber nur während der Freizeit, und das war meistens die Zeit, die zum Essen und Schlafen gebraucht wurde. Pony zog eine Augenbraue hoch, als Billy Pratt neben dem Direktor das Tierzelt betrat. Streck Dirak und der Siedler Warner folgten. Pony drehte sich auf die Seite und schloß die Augen. Nach einem Tag voller Steineschleppen und Tierpflege stand Konversation bestimmt nicht auf seiner Wunschliste.
»Pony?«
Pony öffnete ein Auge, richtete es auf den Direktor und schloß es wieder. »Niemand hier, der so heißt.«
Der Stallmeister spürte, wie sein Hinterteil durch einen behenden Tritt stimuliert wurde. Er drehte sich mit geballten Fäusten um, stellte fest, daß es der Stiefel des Direktors war, und fragte böse: »Was, zum Teufel, denken Sie sich dabei?«
»Kann mir nicht leisten, daß du dein ganzes Leben verschläfst, Pony. Trommle deine Meute zusammen und mach die Truppe für die Parade fertig.«
»Pa … was? « Streck half Pony auf die Beine, während Billy und der Direktor an den Käfigen vorbei weitergingen. Sticks Arlo, der Chef der Artisten, kam ins Tierzelt gelaufen und gesellte sich zum Direktor und zu Billy. Pony sah den Boß des Vortrupps an. »Streck, kannst du mir sagen, was sich hier tut?«
Streck ließ den Stallmeister los und zuckte mit den Schultern. »Alles was ich weiß ist, daß wir in ungefähr zehn Tagen eine Parade abhalten und eine Vorstellung geben werden.«
Er grinste und schüttelte den Kopf. »Sie haben’s mir erklärt, aber ich weiß trotzdem nicht genau, was los ist.«
Pony Red runzelte die Stirn und warf einen finsteren Blick auf die Käfigwagen. »Parade, was?« Er drehte sich um, lief ein paar Schritte und pflanzte seinerseits einen Stiefel in die Kehrseite eines schlummernden Tierpflegers. »Steh auf, Wackelzahn, und bring die Wagen für die Parade in Ordnung. Sie sind dreckig!«
»Ha?« Wackelzahn gähnte und rieb sich das empfindliche Ende. »Was gibt’s, Pony?«
»Parade in Arbeit. Steh auf, ich erwarte, daß diese Käfige hier blinken. Wo steckt Waxy?«
Wackelzahn schüttelte den Kopf, um wach zu werden, und zeigte auf das entgegengesetzte Zeltende. »Waxy schläft da hinten bei den Pferden.«
»Geh hin und sag ihm, daß ich das ganze Geschirr gereinigt, repariert und poliert haben will.«
»Parade?«
»Du hast mich gehört!« Wackelzahn erhob sich aus dem Stroh und begab sich mit Höchstgeschwindigkeit ans andere Ende des Zeltes. Pony fragte Streck: »Wir werden fertig sein … bloß, wozu?«
Streck grinste. »Goatha?«
Rascher Sascha blickte auf von seinem Platz am Boden und fand, daß der Wunderbare Ozamund bedrückt schien: »Hast du Kummer, mein Freund?«
Wunderbar, gegen die Wand gelehnt, blickte zu Boden. »Rascher, ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich weiß es einfach nicht. Mr. John will, daß ich einen Weg finde, Zettel an alle Lager zu verteilen. Ich hab’ ihm gesagt, das ist unmöglich, und er sagt, aus dem Grund hat er einen Zauberkünstler gefragt.« Wunderbar schüttelte den Kopf.
Rascher schürzte die Lippen, runzelte die Stirn und lächelte. »Komm, komm, mein Freund.« Er stand auf und nahm auf dem Boden neben dem Zauberer Platz. »Kann denn der größte Zauberer des Universums zusammen mit des Universums größtem Entfesselungskünstler kein so simples Ding austüfteln wie das Austragen von Briefen?«
Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Wunderbar Rascher an. »Hast du eine Idee?«
Rascher zuckte mit den Schultern. »Diese Nuumiier, Ozzie, sind blutige Anfänger, wenn es darum geht, einen Zeitgenossen einzusperren. Erinnere mich bei Gelegenheit daran, dir meine Erfahrungen aus dem Hochsicherheitszentrum zu erzählen – das war wenigstens eine Herausforderung! Da konnte man sich noch ins Zeug legen.« Er schüttelte den Kopf. »Natürlich war der schwierigste Teil, erst mal in das Gefängnis reinzukommen; ich hatte meine liebe Not, in dieses Zentrum verlegt zu werden …«
»Hast du eine Idee?«
»Natürlich, natürlich.« Rascher Sascha seufzte. »Nur sind Zettel etwas so Kleines.« Seine Augen leuchteten plötzlich auf. »Wenn es allerdings darum ginge, die Elefanten rauszuschmuggeln …«
34
Auf dem Gemüsebeet oberhalb des Geisellagers richtete Linda Warner sich auf, streckte den Rücken und bemerkte dabei die Männer auf der Straße weiter unten. Sie kamen aus dem Abfall-Lager und zogen mit Stein
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