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Ein Zirkus für die Sterne

Ein Zirkus für die Sterne

Titel: Ein Zirkus für die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry B. Longyear
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nach dem Fetzen. Liebste Linda und Bobby, mir geht es gut, und ich hab’ euch beide lieb. Tu, was in deinen Kräften steht, um die Siedler zu bewegen, Eisenkinn Jills Anweisungen zu folgen. Meine ganze Liebe, Tom. Linda wankte bis zur nächsten Pritsche und ließ sich darauf nieder. Dann las sie den Brief noch einmal. Als sie fertig war, sah sie Jill an. Die alte Frau schüttelte den Kopf und rieb sich die behaarte Warze an der Nase. »Also, Kollegen, ich hab’ immer gesagt, Billy Pratt ist verrückt, und jetzt hab’ ich den Beweis.« Sie überflog die Nachricht. »So so, der Direktor ist auch verrückt.« Sie schaute auf und gab einem der Ballettmädchen ein Bündel Zettel. »Du, laß jeden im Lager das unterschreiben, vergiß keinen! Linda Warner wird jemanden finden, der dir bei den Siedlern hilft.« Sie sah Linda an, und Linda nickte zustimmend. Jill lächelte die übrigen Mädchen an. »Der Rest von euch hat eine leichte Aufgabe. Ihr alle müßt euch nur überlegen, wie wir eine Show ohne Tiere, ohne Material, ohne Kostüme und ohne Männer auf die Beine stellen.« Jill stand auf, kratzte sich unterm Kinn und sah auf Linda hinunter. »Wenn du jemanden gefunden hast, der Jane bei der Unterschriftensammlung hilft, dann mußt du mir bitte dieses Goatha-Dings erklären – schön langsam.«
    Auf dem Planeten, der dem Nuumiischen Imperium seinen Namen gegeben hatte, verneigte sich Zereb Ni Su, des Kaisers Abgesandter bei der Kammer des Imperiums, vor den versammelten Abgeordneten und nahm seinen Platz ein. Die Sondersitzung war durch eine Ein-Drittel-Delegation von Abgeordneten der Kammer einberufen worden, und das hieß, daß die jungen Radikalen wahrscheinlich einen weiteren Versuch unternehmen wollten, um der Monarchie eine neue Regierung aufzuzwingen. Als sich die Abgeordneten in die Bankreihen vor seinem Podium gesetzt hatten, lächelte Zereb vor sich hin. Er hatte lange Erfahrung darin, den Kaiser zu verteidigen.
    Unterhalb des Podiums des Abgesandten erhob sich der Präsident der Kammer und sah die Abgeordneten an. »Hiermit ist die Sitzung dieser Kammer eröffnet. Einen Antrag, auf Eröffnungsformalitäten zu verzichten, werde ich annehmen.« Der Präsident drehte sich um und lächelte Zereb an, der zurücknickte. Zereb hatte diese Forderung gestellt; die jungen Windmacher würden noch genug von seinem Tag beanspruchen.
    Einige gemurmelte Zustimmungen wurden hörbar, der Präsident rief zur Abstimmung auf, und der Antrag wurde ohne Gegenstimme angenommen. Ein Abgeordneter hinten im Saal stand auf. »Ich bitte um Erkennung.«
    Der Präsident verneigte sich. »Du bist erkannt, Abgeordneter Misu Czhe Banu.« Der Präsident setzte sich.
    Der Abgeordnete Banu warf einen prüfenden Blick über die Kammer und richtete dann das Wort an den Präsidenten. »Geehrter Präsident – Brüder Abgeordnete …« Er neigte den Kopf auf eine Seite. »Des öfteren habe ich mich vor dieser Versammlung erhoben, um des Kaisers Goatha gegen die Siedler von Mystienya in Frage zu stellen …«
    »Ich protestiere!« Ein anderer Abgeordneter sprang auf. »Des Kaisers Goatha ist gegen den Rat des Quadranten gerichtet, nicht gegen die Siedler von Mystienya.« Zereb nickte dem kaisertreuen Abgeordneten zu, der lächelte und zurücknickte.
    Der Abgeordnete Misu starrte den Präsidenten an. »Ich wünsche, daß der Präsident meinen Bruder Abgeordneten für seine Unhöflichkeit rügt.«
    Der Präsident nickte. »Du bist gerügt, Abgeordneter Vaag, weil du außer der Reihe gesprochen hast.« Vaag nickte und setzte sich wieder auf seinen Platz. »Du kannst fortfahren, Abgeordneter Banu.«
    Banu sah sich im Saal um. »Wir haben die – ziemlich lahme – Behauptung des kaiserlichen Abgesandten bei dieser Kammer gehört, daß der Benth des Rates des Quadranten dadurch gelöst werden kann, daß die Menschen auf Mystienya dem Jah unterworfen werden. Zereb Ni Su legt dar, daß der Benth eines Menschen der Benth aller Menschen ist – daß, wenn die Siedler dem Jah unterworfen werden, wir mit demselben Akt den Rat des Quadranten dem Jah unterwerfen.« Er ließ den Blick über die Anwesenden wandern und richtete ihn schließlich auf den Abgesandten. »Ich glaube, wir alle wissen, daß das eine dumme Ausrede ist.«
    Laute Gegenrufe stiegen aus den Bankreihen auf. Banu hob die Hände, und die Kammer beruhigte sich. »Nichtsdestoweniger hat es dieser Versammlung gefallen, diese Ausreden zu akzeptieren, weil das Goatha – wenn wir es bei diesem

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