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Eindeutig Liebe - Roman

Eindeutig Liebe - Roman

Titel: Eindeutig Liebe - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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Stimme.
    »Sienna, kann ich vorbeikommen?«
    Sienna
    Nick kam um acht Uhr abends und sah aus wie ein nasser Hund. Ein trauriger nasser Hund. Ein Whippet, um genau zu sein. Ich hatte immer gefunden, dass er ein bisschen aussah wie einer …
    »Ah, komm herein, Nick«, sagte mein Dad, der die Tür geöffnet hatte; zur Sicherheit hielt er sich am Geländer fest.
    Als ich ihm mitgeteilt hatte, dass Nick vorbeikommen würde, hatte er sofort einen Stapel Bücher über den Kongo zusammengesucht – das Thema, das ihn seit Neuestem beschäftigte. Dabei hatte ich ihn noch gewarnt, dass es sich möglicherweise nicht um diese Art von Besuch handeln würde. Das war mir sofort klar gewesen, als ich Nicks Stimme gehört hatte.
    Als die Tür sich öffnete, saß ich auf dem Sofa. Nick kam herein, und ich stand auf. Ich erschrak ein wenig darüber, wie nass er war. Das Wasser lief ihm das Gesicht hinunter, und sein Pony bestand aus zwei dolchartigen Stacheln, die ihm das Aussehen eines schmierigen Boygroup-Mitglieds verliehen.
    »Nick, was ist denn mit dir passiert? Warte, ich hole dir ein Handtuch!«, rief ich und eilte ins Bad.
    »Äh … ach, egal. Wir reden später darüber«, erwiderte er und setzte sich neben meinen Vater, der sofort damit begann, ihm seine Bücher zu zeigen. Ich warf Nick ein grelles rosarotes Handtuch zu und kehrte zu meinem Sessel zurück. Was immer er auch durchgemacht hatte, er ließ sich fast nichts anmerken, während er Dad zuhörte, der ihm erzählte, was er heute Neues erfahren hatte. Es war wirklich unglaublich, wie gut Nick mit ihm umgehen konnte.
    Ich setzte Tee auf und brachte ihnen eine Auswahl von Keksen auf einer unserer besten Servierplatten. Allein Nicks Anwesenheit sorgte dafür, dass ich ein ganz warmes Gefühl im Bauch hatte. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich setzte mich wieder in den Sessel und sah ihnen dabei zu, wie sie die Seiten umblätterten, auf Fotos zeigten und die Notizen durchgingen, die Dad sich gemacht hatte. Fast schien es, als wäre nichts anderes auf der Welt wichtig. Er hatte Karten gezeichnet, Tabellen angelegt und seine Gedankengänge mit Bleistift festgehalten. Es war unglaublich.
    Nach einer Weile, als Dad zum Kühlschrank ging, um Nick ein Bier zu holen, fing ich ihn kurz ab. »Nick, ist alles okay?«, fragte ich sanft.
    Er schaute zu mir hoch, und ich sah es an seinen Augen: Etwas wirklich Schlimmes war passiert. »Nein, eigentlich nicht«, gestand er, seufzte und rubbelte sich das Haar mit dem Handtuch trocken.
    Sein T-Shirt klebte an ihm, und ich konnte jede Bewegung seiner Muskeln beobachten.
    Hör auf, Sienna. Konzentrier dich!
    » Chloe hat mich heute Abend verlassen. Sie glaubt, dass ich sie betrüge.« Er blickte fast beschämt auf den Tisch. Dabei hatte er einen so schuldbewussten Gesichtsausdruck, dass ich einen Augenblick lang überlegte, ob er es tatsächlich getan hatte.
    Ich beugte mich näher an ihn heran. »Aber du hast sie … du weißt schon … Du hast sie nicht betrogen, oder?«
    Dad setzte sich wieder und beobachtete uns. Seine Augenlider wurden schwer und sanken wie Theatervorhänge.
    »Nein, natürlich nicht. Das ist doch lächerlich! Ich bin in den Laden gegangen und habe ein Paar Dinge fürs Abendessen eingekauft. Mein Handy hatte ich in der Küche liegen gelassen, und aus heiterem Himmel schickte Amelia mir eine SMS. Chloe hat sie offenbar einfach gelesen.« Er wirkte verärgert.
    »Ach du je. Was stand denn drin?«, fragte mein Dad. Er wirkte aufrichtig besorgt.
    Nick nahm sich einen leckeren Keks mit Schokoladensplittern und biss hinein. Dabei hinterließ er einen perfekten Zahnabdruck. »Nur, dass sie mich vermisst. Ich habe mich seit der Trennung nicht einmal bei ihr gemeldet, und das ist schon sehr lange her.«
    »Und was hat Chloe dazu gesagt?«, wollte ich wissen. Vielleicht war das Ganze nur einer ihrer albernen Streite. So etwas schien bei ihnen relativ häufig vorzukommen.
    »Sie hat behauptet, dass ich sie betrogen hätte – sie sagt, ich würde anderen Frauen hinterherglotzen und so etwas. Dann hat sie ihre Sachen gepackt und ist weggefahren.« Er verzog gequält das Gesicht.
    »Es tut mir leid, das zu hören«, meinte Dad, während Nick einen großen Schluck Bier nahm.
    »Und was wirst du jetzt tun?«, fragte ich. Plötzlich hatte ich Schmetterlinge im Bauch. Ich fragte mich, weshalb. Na ja, in Wahrheit wusste ich es natürlich. Obwohl ich es ihm gönnte, wenn er mit jemand anders glücklich war, hoffte ich insgeheim, dass

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