Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)
Du, Johannes und vielleicht noch meine Freundinnen. Wir ziehen los, gehen zu Ikea, haben Spaß, essen Köttbular und karren alles mit einem gemieteten Kleinlaster nach Hause. Dann schmeißen wir uns in die ältesten Klamotten und schleppen die Teile fluchend hier hoch und dann…“
„Und dann?“
„Dann bekommt ihr Jungs lauter Männerspielzeug, wie zum Beispiel einen Schraubenzieher, einen Hammer und einen Akkubohrer und wir Mädels bauen alles zusammen, während ihr versucht, die Aufbauanleitung zu verstehen. Hinterher gibt’s eine Riesenparty.“
„Komm schon, Lilith. Können wir nicht gleich zur Party übergehen und für das andere schicke ich dir ein paar meiner Mitarbeiter? Die darfst du dann auch nach Herzenslust herumkommandieren. Ich zahle ihnen einfach eine Erschwerniszulage.“
„Keine Chance! - Wie gesagt. Das ist allein Aufgabe der besten Freunde.“
„Ikea“, wiederholte er skeptisch.
„Ikea“, bekräftigte ich, hing mich an seinen Hals und küsste ihn auf die Nase. „Du hast das Gebäude sicher schon gesehen, es liegt an der Autobahn gleich hinter der Stadtgrenze. Du kannst es gar nicht verfehlen. Die Ausfahrt ist beschildert.“
Asmodeo seufzte tief. Resigniert ergab er sich seinem schlimmen Schicksal.
Ich küsste ihn erneut, diesmal auf den Mund. Er reagierte eher verhalten, bis ich ihm ins Ohr flüsterte: „Dort gibt es auch breite Betten.“
6
Meine Oma hatte auf der Kochinsel Wasser heiß gemacht und per Hand einen Kaffee aufgebrüht. Ein alter Hocker und zwei umgedrehte Getränkekästen dienten uns als Stühle. Als wir wieder unten waren, reichte sie uns zwei dampfende Becher und wir weihten unsere neue Küche ein. Etwas ängstlich wartete sie darauf, wie mir unser neues Haus und insbesondere mein neues kleines Paradies gefiel.
„Und?“, fragte sie betont beiläufig.
Ich gab mir den Anschein, nachdenken zu müssen, spitzte meine Lippen und wiegte bedächtig meinen Kopf hin und her. „Nun, wenn du meine ehrliche Antwort hören willst, muss ich sie dir geben, Gerti.“
Meine Oma beobachtete mich angespannt. Sie sah dermaßen besorgt aus, dass ich sie nicht noch länger auf die Folter spannen konnte. „Das Haus ist einfach spitze geworfen. Ich bin sprachlos“, strahlte ich sie an.
„Meint sie das ernst, Asmo?“
„Du weißt doch, Nanah. Lilith kann jede Menge, aber sie ist eine hundsmiserable Lügnerin.“
„Heißt das, es gefällt dir wirklich, Lilith?“
Ich stand auf und gab meiner Oma einen dicken Schmatz auf die Backe. „Toll hast du’s gemacht! Besser hätte es niemand hinbekommen.“
Jetzt strahlte meine Oma. „Da fällt mir aber ein riesiger Stein vom Herzen!“, gestand sie. „Ich habe gehofft, dass du das Haus magst. Bei jeder Veränderung habe ich mir immer überlegt, was du wohl dazu sagen würdest. Aber gleichzeitig hatte ich auch Sorgen, was aus mir werden sollte, wenn du trotz allem mit dem Ergebnis unzufrieden wärst und mich alleine lassen würdest.“
Ich grinste. „Keine Chance, Gerti! So schnell wirst du mich nicht los!“
In unserem Vorgarten ertönte ein lautes tiefes Bellen. Fast gleichzeitig klingelte es.
„Erwartet ihr noch jemanden?“ Meine Oma wandte sich zum Hauseingang.
„Wenn du uns schon frägst…“, erwiderte Asmodeo und hielt inne. Behutsam setzte er erneut an. „Wir haben noch einen Freund mitgebracht. Einen ganz besonderen Freund. …Magst du Hunde?“
Meine Oma blickte fragend von mir zu Asmodeo. „Hunde?“
„Ich habe mir einen Hund zugelegt. Er ist absolut wohlerzogen, stubenrein und kann auch alleine bleiben, ohne das Haus …ähm …umzudekorieren.“
„Das ist schön für dich, Asmo“, bemerkte meine Oma sichtlich reserviert.
„Nur leider“, Asmodeo machte erneut eine Pause und suchte nach den passenden Worten. Ich hatte ihn noch nie dermaßen herumdrucksen hören und hatte gravierende Probleme, ernst zu bleiben. Meine Gerti bringt selbst dem Teufel Respekt bei – dachte ich amüsiert.
„Nur leider fixiert sich diese besondere Hunderasse lediglich auf eine einzige Person“, fuhr Asmodeo fort.
„Interessant. Dann ist dir dein Hund sicherlich treu ergeben“, meinte Oma und taxierte Asmodeo.
Asmodeo sah auf seine Schuhe. „Zweifelsohne gehorcht er mir. Das ist nicht das Problem.“
„Ach, da gibt es ein Problem. Warum bin ich jetzt nicht überrascht?“, meinte meine Oma kurzangebunden und blickte Asmodeo streng in die Augen.
Das Gespräch der beiden nahm langsam die Form eines
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