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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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war mir mit einem Mal vollkommen egal, ob ich in die alte Bruchbude zurückkehrte, wie Asmodeo es gerade beschrieben hatte, oder aber in ein frisch saniertes Gebäude.
    Nichts hielt mich mehr. Ich rannte zu ihr und umarmte sie mit aller Kraft. Wir lachten und weinten gleichzeitig, während sie mich mein kleiner Findling nannte.
    Ich war froh, daheim zu sein.
    Nachdem wir uns etwas beruhigt hatten, packte sie meine Schultern, trat einen Schritt zurück und musterte mich eingehend. „Braun bist du geworden“, sagte sie. „Erwachsen siehst du aus. …Und dünn bist du. Hast du in letzter Zeit nicht regelmäßig gegessen?“
    „Sie hat viel trainiert, Nanah“, mischte sich Asmodeo mit seiner samtweichen Stimme ein.
    Gerti blickte auf. „Asmo. Danke, dass du sie mir in einem Stück zurückgebracht hast.“
    „Und? Habe ich nicht auch gut auf Asmodeo aufgepasst?“, erkundigte ich mich leicht empört.
    Meine Oma lächelte. „Er sieht aus, wie ein junger Gott, Lilith. Wie es scheint, habt ihr gut füreinander gesorgt.“ Meine Oma brach kurz ab, besann sich und fügte aufgeregt hinzu. „Aber was rede ich da! Kommt doch endlich herein und schaut euch das Haus an!“
    Sie packte mich und Asmodeo an den Händen und zog uns mit sich. Lachend folgten wir ihr.
    Das Untergeschoss war nahezu vollkommen entkernt. Das Wohnzimmer reichte jetzt bis zur Eingangstür und erschien viel großzügiger. Die Wand zur Küche war ebenfalls herausgebrochen und eine Kochinsel mit einer Esstheke stand an dem Platz, an dem sich früher unser Küchentisch befunden hatte. Alles glänzte und blitzte.
    Die Terrasse war verschwunden und war einem Wintergarten gewichen. Im dahinter liegenden Garten befand sich ein neuer Sitzplatz im Freien, der um einiges größer war, als der alte. Alles roch unbenutzt und unbewohnt. Nur wenige Möbel, die nicht zueinander passten, standen verloren herum.
    Die Treppe ins Dachgeschoss war eine gewagte Konstruktion aus Stahl und Marmorstufen. Etwas enttäuscht bemerkte ich, dass ich künftig wohl nicht mehr am Handlauf würde herunterrutschen können. Nicht, dass ich dafür nicht eigentlich zu alt war, aber in gewissen unbemerkten Momenten hatte ich es doch genossen, mich auf diese Weise hinuntergleiten zu lassen.
    Dort oben wartete mein neues Reich auf mich.
    „Willst du nicht hinaufgehen und dir deine Etage ansehen?“, fragte meine Oma mit glänzenden Augen.
    Ich konnte mich nur schwer dazu durchringen, ihrer Aufforderung nachzukommen. Doch Asmodeo nahm entschieden meine Hand. „Lilith hat es schon in Frankreich kaum erwarten können, ihr neues Zimmer endlich zu inspizieren. Sie hat schon tausend Pläne geschmiedet, wie sie es einrichten lassen wird. Es ging mir und Johannes teilweise ganz schön auf die Nerven“, log er überzeugend.
    Zügig schritten wir die Treppe empor und öffneten die Etagentür. Meine Oma wartete unten. Vor uns erstreckte sich eine lichtdurchflutete Einliegerwohnung. Zur Gartenseite mündete sie in einen kleinen Balkon, der in die Schräge eingebaut war.
    Asmodeo ging vor mir her und inspizierte das neue Bad. Es verfügte über eine Badewanne, eine in den Boden eingelassene Dusche und einen für meine Verhältnisse gigantischen Waschplatz.
    Ich stand in der Mitte des Wohnraumes, ließ meine Augen wandern, ließ das innere Bild meines früheren Reichs bewusst verblassen und…, und war zufrieden mit dem, was ich sah. Sehr zufrieden sogar.
    „Du brauchst Möbel“, stellte Asmodeo fest, der mich eingehend beobachtet hatte und jetzt erleichtert aufatmete. „Gleich morgen schicke ich dir meinen Innenarchitekten.“ Seine Augen leuchteten vor Tatendrang.
    „Ach bitte gerne“, meinte ich trocken. „Den bezahle ich dann mit den Goldtalern, die mir heute Nacht durchs Fenster regnen.“
    „Was regst du dich auf, das sind doch keine Summen, Lilith“, entgegnete Asmodeo abschätzig und blickte mich mit Unverständnis an.
    „In meiner Welt ist das viel Geld. Und in meiner Welt richtet man sich seine Wohnung selbst ein“
    „Aha.“ Asmodeo sah aus, als sei er auf einem fremden Stern gelandet.
    „Ja. Aha“, bekräftigte ich. „In meiner Welt gestaltet man die Ausstattung seiner Wohnung selbst und die besten Freunde helfen dabei. …Wenn sie denn beste Freunde sind.“
    „ Ich soll dir beim Einrichten deiner Wohnung helfen?“ Jetzt wirkte Asmodeo, als sei er in einer anderen Galaxie. Sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass er überhaupt nicht mehr wusste, wie ihm geschah.
    „Genau.

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