Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
Vom Netzwerk:
verließ.
    Der Cognac war vorzüglich. Bevor ich anfing, über die Zukunft von Johannes und mir zu brüten, nahm ich einen weiteren Schluck.
    Unsere Gläser waren leer. Johannes bestellte eine dritte Runde, und als sie eintraf, prosteten wir uns zu.
    Johannes hielt sein Glas gegen das Sonnenlicht und betrachtete die Farbe des Cognacs. „Dieser Cunningham hat uns nicht alles erzählt, was er weiß.“
    „Das ist ein typischer Geschäftsmann“, sagte ich. „Die erzählen dir nie die Wahrheit.“
    „Sein Auftrag war es, Le Maas-Heller aus der Sache mit Brunner herauszuhalten“, meinte Asmodeo. Seine Mimik verriet mir, dass er mit seiner Interpretation nicht hundertprozentig zufrieden zu sein schien.
    „Das sind jedenfalls keine Menschenfreunde, die wollen sich mit dem Geld, das sie deiner Oma als Entschädigung zahlen, nur von allen möglichen Vorwürfen freikaufen. Wenn ihr mich fragt, haben die mehr Dreck am Stecken, als sie zugeben“, sagte Johannes. Er schwenkte den Alkohol in seiner Hand, bevor er am Glas nippte.
    „Das denke ich auch. Menschenfreunde sehen tatsächlich anders aus“, erwiderte Asmodeo. Er machte auf mich einen skeptischen Eindruck, als würde er über die wahren Beweggründe nachdenken, die zu Cunninghams Besuch geführt hatten. „Was aber feststeht ist, dass der Firma die Sache zu heiß geworden ist. Einen Skandal mit einem verrückten Wissenschaftler können die nicht gebrauchen… – wer kann das schon. Ein wahnsinniger Professor als Projektleiter ist schlecht fürs Firmenimage. Die scheinen damit tatsächlich abschließen zu wollen.“
    „Die vielleicht schon. Aber die Studentenverbindung ist noch immer aktiv“, sagte ich leise.
    Johannes und Asmodeo blickten mich an.
    „Woher weißt du das?“, fragte Johannes.
    Ich zögerte mit einer Antwort, unsicher, wie Johannes meine Erklärung aufnehmen würde. Seit der Rückfahrt in Asmodeos Limousine, bei der Johannes schwer verletzt in meinen Armen lag, hatten wir beide über meine Andersartigkeit nicht mehr gesprochen.
    Als Johannes sah, dass ich krampfhaft nach Worten suchte, kam er mir zur Hilfe. „Ist es wie damals, als du gefühlt hast, dass deine Oma in Gefahr ist?“
    „So ähnlich, nur viel stärker und intensiver.“
    Johannes trank von seinem Cognac und blickte von mir zu Asmodeo. „Du hast auch solche Visionen.“
    „Ja“, sagte Asmodeo.
    Johannes nickte, als hätte Asmodeo nur das bestätigt, was er ohnehin bereits vermutet hatte. Offensichtlich stellten unsere besonderen Fähigkeiten überhaupt kein Problem für ihn dar, wie ich erleichtert feststellte. Er verschwendete keinen zweiten Gedanken daran.
    „Ihr wisst, was das bedeutet, oder?“, sagte er stattdessen. „Unser Aufenthaltsort ist bekannt. Wenn Cunningham uns hier findet, findet uns auch die Studentenverbindung, wenn sie das will. Das ist nur eine Frage der Zeit.“
    Asmodeo lehrte sein Glas, stellte es zurück auf den Tisch und drehte es gedankenverloren zwischen Zeigefinger und Daumen hin und her. „Daran habe ich auch schon gedacht.“
    Asmodeo hatte daran gedacht. Johannes machte gleich diese Schlussfolgerung, nur ich hatte das allzu Offensichtliche verdrängt. Doch seltsamerweise machte mir die Gefahr, in der wir uns eventuell befanden, keine Angst. Nein, sie machte mich wütend. „Diese Lumpen haben mich bereits aus meinem Heim vertrieben. Ich lasse mich jetzt nicht auch noch aus unserem Ferienhaus vertreiben.“
    „Davon kann keine Rede sein, Lilith“, sagte Asmodeo. „Aber wir müssen einfach vorsichtiger werden, noch besser aufpassen. Insofern hatte der Besuch von diesem Cunningham auch etwas Gutes. Wir sind gewarnt.“
    Johannes hatte seine Augen auf Mozart gerichtet, der ruhig, aber inzwischen hellwach unter unserem Tisch lag. „Vielleicht sollten wir uns jemanden anstellen. Jemanden, der uns hilft, uns abzusichern“, sagte er.
    „Wir sollen einen professionellen Leibwächter anheuern? Warum denn?“, fragte ich erstaunt. „Wir haben diese Typen doch heute ganz locker überwältigt.“
    „Aber ich bin in meinem Zustand keine große Hilfe für euch“, erklärte Johannes und hielt seinen Blick weiter auf den Hund gesenkt.
    „Das sah aber von meiner Position vollkommen anders aus!“ Asmodeo grinste breit und klopfte Johannes einmal auf die Schulter. „Wenn du nicht gewesen wärst, wäre uns die Situation nur so um die Ohren geflogen.“
    Johannes sah auf. Überraschung spielte auf seinem Gesicht.
    „Johannes, du mit dem Gewehr, das war

Weitere Kostenlose Bücher