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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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fielen. Es war Punkt 17:30 Uhr.
    Alles lief perfekt.
    Prüfend blickte er durch sein Zielfernrohr. Der Schlafsack war von den schweren Geschossen regelrecht zerfetzt. Einzelne Daunen segelten durch die Luft und vermischten sich mit den Schneeflocken.
    Was fehlte, war die Leiche. Der Schlafsack war leer.
    Der Jäger war vollkommen überrascht. Er hatte das Opfer nicht aus den Augen gelassen. Nur in dem winzigen Moment, als er sein Zielfernrohr umgestellt hatte, hatte er weggesehen. Aber das waren nur Sekunden gewesen. Und doch war das Opfer spurlos verschwunden.
    Im Dunkel der Nacht ertönte ein Schuss. Er wurde aus einem Gewehr abgefeuert. Einer seiner Leute schoss. Dann folgten drei weitere Schüsse. Sie waren nicht so laut, sondern dumpfer. Jemand feuerte mit einer Automatikpistole.
    Der Jäger horchte angestrengt. Der Wind heulte lauter als zuvor und trieb ihm den Schnee ins Gesicht. Wieder bellte die Automatik auf. Ein Gewehr antwortete und dann, nach einer Weile, krachte ein einzelner Schuss. Das war die fremde Automatik.
    Der Jäger wusste, was das bedeutete. Zwei seiner Leute waren tot. Ihr Zielobjekt hatte sie ausgeschaltet.
    Hastig sprach er in sein Headset, nur noch eine Stimme antwortete ihm. Sie schrie und dann meldete sich die Automatik. Alles, was zurückblieb, war das Rauschen in seinem Kopfhörer und das Heulen des Windes.
    Er sprang auf und rannte los. Er musste es bis zu seinem Schneemobil schaffen, bevor auch er Bekanntschaft mit der Automatik machte.
    Sein Gewehr nutzte ihm nichts. In der Dunkelheit war es  nur sperrig und behinderte ihn beim Rennen. Er warf es achtlos zur Seite, öffnete im Laufen seinen Schneeanzug, um seine eigene automatische Handfeuerwaffe aus dem Schulterholster zu holen.
    Der Mond war inzwischen aufgegangen, doch der Himmel war bewölkt, so dass der Schnee wie ein graues Leichentuch erschien. Er konnte so gut wie nichts erkennen. Nahezu blind stolperte er an großen Steinen vorbei, einen Hügel hinauf - auf der anderen Seite warteten die Schneemobile.
    Er hatte es beinahe geschafft.
    Für einen kurzen Augenblick sah er eine dunkel gekleidete Gestalt vor sich. Ihr Kopf hatte eine seltsame Form, eckig und übergroß. Das Opfer trug ein Nachtsichtgerät.
    Vor dem Jäger blitzte es auf. Dreimal hintereinander. Die schweren Geschosse schlugen in ihn ein. Sie rissen ihn um die eigene Achse und warfen ihn zu Boden.
    Als der Jäger im Schnee lag, war er noch nicht tot. Er spürte, wie ihm sein warmes Blut über die Brust lief und im eisigen Schnee versickerte. Er fühlte keinerlei Schmerz, bis sich die Zielperson über ihn beugte.
    Und dann begriff er.
    Er und sein Team waren von Anfang an die Zielobjekte gewesen und ihr vermeintliches Opfer der eigentliche Jäger.
     
    11
     
    Der Hubschrauber kreiste nicht lange über der vereinbarten Gegend, dann hatte der Pilot die brennenden Signalfackeln entdeckt. Er drosselte den Motor und flog in einer sanften Kurve auf die roten Flammen zu. Dort verweilte er wenige Meter über dem Boden stehend in der Luft. Schnee wirbelte auf, wirbelte um den Helikopter herum.
    Im Scheinwerferlicht konnte der Pilot einen großen, schlanken Mann in dunkler Thermokleidung erkennen. Der Mann hob die linke Hand und streckte vier Finger empor. Das war das verabredete Zeichen. Der Hubschrauber landete.
    Der Copilot öffnete die Seitentür. Der dunkel gekleidete Mann schritt durch das Schneegestöber hindurch und kletterte behände in die Kabine. Er hatte nichts bei sich außer einer Art alubeschichteter Isoliertasche.
    Sofort nachdem die Tür verschlossen war, hob der Pilot ab und, brauste hinauf ins Dunkel der Nacht.
    Keiner sprach ein Wort, lediglich das rhythmische Schlagen der Rotorblätter durchbrach die Stille. Der Mann mit dem dunklen Anorak saß entspannt in seinem Sitz. Er hatte die Augen geschlossen.
    Nach einer guten Stunde Flug kamen die Lichter einer Stadt in Sicht. Bald darauf erstreckte sich unter ihnen die Landebahn des Flughafens. Der Pilot setzte den Helikopter auf dem Boden auf und stellte den Motor ab.
    Der dunkel gekleidete Fahrgast öffnete selbst seine Tür und verließ den Hubschrauber, ohne ein Wort zu sagen. Er ging quer über das Rollfeld auf einen Privatjet zu, an dem eine Gangway bereitstand.
    Als er seinen Fuß auf die erste Stufe setzte, wurde der Einstieg geöffnet. Eine bildhübsche junge Frau trat heraus. Das künstliche Licht der Scheinwerfer ließ ihr hüftlanges Haar seidig glänzen. Der Mann drückte ihr einen flüchtigen

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