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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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unmöglich“, beschwerte ich mich. „Ihr habt nur eure Geschäfte im Kopf.“
    „Schöne Frau, irgendwo muss das Geld herkommen. Du und Mozart, ihr kommt uns ganz schön teuer“, zog mich Johannes auf. Sein Jungenlächeln war fast wie früher. Er wusste genau, dass ich ihm nicht böse sein konnte, wenn er mich auf diese Weise ansah.
    „Ich wäre auch mit einem einfacheren Essen zufrieden gewesen“, maulte ich etwas lahm. „Von mir aus hättet ihr nicht die halbe Insel aufkaufen müssen“
    „Korrekt“, bestätigte Asmodeo kauend. „Aber uns war heute nicht nach Hamburgern.“
    „Ihr seid die reinsten Snobs“, ergab ich mich meinem schlimmen Schicksal, indem ich eine vor mir liegende Hummerschere aufbrach – die Mozartkugeln hatten mir neuen Hunger gemacht.
     
    14
     
    Johannes verzog sich zum Arbeiten in sein Zimmer und Asmodeo hielt eine spontane Videokonferenz mit seinen Direktoren auf unserer Terrasse ab.
    Mozart und ich waren völlig überflüssig.
    Ich platzierte mich im Wohnzimmer und telefonierte zunächst einmal mit meiner Oma. Sie begrüßte mich euphorisch. Unser Haus war fertig renoviert, sie war restlos begeistert. Besonders der Wintergarten hatte es ihr angetan. Das neue Parkett im Wohnzimmer, die moderne Zentralheizung und ein Kaminofen ließen sie vor Freude schier ausflippen. Die Elektrik war ebenfalls komplett ausgetauscht worden, wir würden künftig keine Probleme mehr mit überlasteten Leitungen bekommen.
    Ich ließ mir alles genauestens schildern und heuchelte ihr vor, dass ich es kaum erwarten konnte, in unser modernisiertes Heim einzuziehen. In Wirklichkeit war mir der Gedanke nicht hundertprozentig geheuer, dass unser Haus anders sein würde, als ich es in Erinnerung hatte. Ich hatte Zweifel, ob ich mich dort wirklich wohlfühlen würde, und befürchtete, mein altes vertrautes Reich zu vermissen.
    Aber Gertis gute Laune war ansteckend. Ich beschloss, dem Neubau eine Chance zu geben und versprach, bald nach Hause zu kommen und sie beim Kauf neuer Möbel zu unterstützen.
    Anschließend sah ich meine Mails durch. Katharina hatte geschrieben und Vanessa hatte ebenfalls gemailt - mehrmals. Und mit jeder ihrer Mails hatte sie mir ein Foto ihres an dem Tag gerade aktuellen Freundes mitgeschickt. Vanessas Kerle sahen allesamt recht schnuckelig aus und hatten zusammen sicherlich den IQ von Mozart. Vanessa legte eben auf andere Qualitäten Wert.
    Und auch Ute hatte sich gemeldet - einmal aus Hawaii kurz vor dem Rückflug und dann von zuhause aus. Sie schwärmte von ihrem Leon, schwebte im siebten Himmel und konnte es nicht abwarten, mir von ihrem tollen Urlaub zu erzählen.
    Ich schickte ihr ein Smiley zurück.
    Damit hatte ich meine wichtige Korrespondenz beendet. Ich las zum Abschluss den Wetterbericht und mein Tageshoroskop - für eine Videokonferenz a la Asmodeo fehlten mir die Gesprächspartner, ich hätte mich bestenfalls mit mir selbst im Spiegel unterhalten können.
    Jetzt hatte ich aber endgültig genug von dieser Tristesse. Ich würde mich nicht mehr länger hinhalten lassen. Entschlossen stand ich auf, holte die Pokerkarten, eine der Champagnerflaschen, die Zigarren von Johannes und stellte alles auf ein Tablett. Ich trug es auf die Terrasse, wo Asmodeo und Johannes inzwischen mit leicht irrem Blick und wirren Haaren kilometerlange Listen verglichen. Sie waren vollkommen in ihre Recherchen vertieft, so dass sie mich nicht kommen hörten. Erst als ich das Tablett geräuschvoll mitten auf die Blätter stellte, oder besser gesagt, es circa eine Handbreit über der Tischplatte einfach fallen ließ, schreckten sie auf.
    „Feierabend“, kündigte ich an und lächelte zuckersüß.
    Johannes blickte sich zerstreut um, als müsste er sich erst erinnern, wo er sich gerade befand. „Wir sind aber bei Weitem nicht fertig“, erklärte er.
    „Ich schon!“, sagte ich. Zur Verdeutlichung nahm ich einen Gartenstuhl, den ich zwischen Johannes und Asmodeo zwängte. Ich setzte mich und lehnte mich mit meinen Ellenbogen malerisch auf den Blätterhaufen.
    Johannes blies seine Backen auf und zerwühlte seine Haare, bis sie ihm in alle Richtungen standen. „Du hast Recht. Wir kommen ohnehin nicht weiter. Irgendetwas passt ganz und gar nicht. Wir prüfen die Aufstellungen morgen erneut, vielleicht telefoniere ich auch mit meinem Bruder Clement.“
    „Bestimmt wird es für diese Ungereimtheiten eine logische Erklärung geben. Wir finden sie lediglich im Moment nicht“, Asmodeo streckte sich

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