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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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schließlich.
    Clement mache eine ermunternde Handbewegung.
    „Wir haben wirklich große Fortschritte gemacht, aber bislang ist es uns nicht gelungen, die Kraftfelder länger als eine tausendstel Sekunde aufrechtzuerhalten. Das ist noch zu kurz. Wir benötigen mindestens eine, besser zwei Sekunden, sonst zerfallen die Remanenten, bevor wir sie stabilisieren können.“
    „Wann glauben Sie, dass Sie soweit sind und die Remanenten isolieren können?“
    Dr. Müller wiegte abwägend mit seinem Kopf hin und her. „Das ist schwer vorherzusagen. Wir müssen Lernprozesse durchlaufen und Lernprozesse sind eo ipso nicht vorhersehbar, nicht planbar und schon gar nicht zeitlich einzugrenzen.“
    „Das klingt – um bei ihren Worten von eben zu bleiben -  eo ipso nach Bullshit . Wir sind hier nicht in einer Vorlesung. Wir reden hier Business . Also, wann sind Sie soweit?“
    Der Projektleiter fuhr sich mit der Hand über den Kopf und kratzte sich nervös am Nacken. „Wir brauchen sicher noch drei Monate. Wenn sich unvorhersehbare Schwierigkeiten ergeben, kann es fünf Monate dauern, bis wir Ergebnisse erzielen. Spätestens in einem halben Jahr haben wir aber den Durchbruch geschafft.“
    „Sie haben vier Wochen.“ Clement streckte seine Beine aus und machte es sich auf seinem Stuhl bequem, während er Dr. Müller aus halb gesenkten Lidern hindurch musterte.
    Dieser schüttelte umgehend den Kopf. „Das ist absolut unrealistisch. Das ist nicht zu schaffen.“
    Clement öffnete sein Jackett, zog einen verchromten Füller aus der Innentasche und schraubte betont langsam die Kappe ab. Er begann, mit seinem Füller auf der Tischplatte herumzumalen. Die Feder kratzte quietschend über den Lack. „In Ordnung. Was müssen wir ändern? Müssen wir den Projektleiter auswechseln, müssen wir mehr Wissenschaftler einstellen? Müssen wir zusätzliche, noch teurere Geräte anschaffen? Brauchen Sie noch mehr Diamanten für die Laser? - Sagen Sie mir, Herr Dr. Müller, was geschehen muss, damit die Sache in vier Wochen über die Bühne geht. Ich brauche keine Erklärungen, warum Sie versagen, sondern Lösungsvorschläge.“
    „Nun“, Dr. Müller rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. „Wir haben die besten Geräte und Diamanten die es gibt. Eine zusätzliche Einstellung von Wissenschaftlern würde die Qualität der Tests, die vonnöten sind, nicht erhöhen. Und was den Projektleiter betrifft wissen Sie ganz genau, dass ich der führende Experte auf diesem Gebiet bin. Es gibt hier niemanden, der mir das Wasser reichen kann.“
    „Dann haben Sie die allerbesten Rahmenbedingungen für Ihre Arbeit. Setzen Sie Ihr Humanvermögen richtig ein. Im Klartext: Motivieren Sie Ihre Leute mehr, versprechen Sie großzügige Erfolgsprämien und Sie werden erstaunt sein, zu was die Angestellten plötzlich fähig sind.“
    Das Gesicht des Projektleiters wurde starr, seine Backenmuskeln traten unter seiner schlaffen Gesichtshaut deutlich hervor. „Das habe ich alles schon längst gemacht. Mehr ist nicht drin. Das Personal arbeitet seit Monaten weit oberhalb der Leistungsgrenze, an sieben Tagen in der Woche, für mindestens zwölf Stunden täglich.“
    Clement gab dem Füller, mit dem er spielte, einen kleinen Schubs. Der Stift drehte sich auf der glatten Tischplatte um seine eigene Achse, bis er zitternd zur Ruhe kam.
    „Da steckt doch etwas anderes dahinter. Was ist es, was Ihre Arbeit bremst?“
    „Wie gesagt, die Mitarbeiter können nicht mehr. Sie sind fertig. Wir haben in letzter Zeit gehäuft …Vorfälle.“
    „Vorfälle?“
    Dr. Müller biss sich auf seine Unterlippe. „Es kommt immer häufiger zu stressbedingten Übersprungsreaktionen.“
    „Erklären Sie mir das genauer.“
    „Ich habe zu diesem Problem einen Ordner angelegt. Ich denke, es wird für Sie leichter nachvollziehbar, wenn wir die Unterlagen gemeinsam durchgehen. Sie zeigen Ihnen die chronologische Entwicklung dieser Ereignisse sowie deren drastischen Anstieg.“
    „Fein. Dann lassen Sie mal sehen.“
    Eine Sirene ertönte. Sie heulte kurz auf, ließ in der Intensität nach, um sich gleich darauf wieder zu steigern. In dem Gang vor dem Vortragsraum hörte man Menschen rennen, rufen und schreien. Bald mischte sich ein Martinshorn dazu, dem weitere folgten.
    „Was ist denn das für ein Zirkus!“ Clement wirkte ungehalten. „Ist das jetzt vielleicht einer dieser… Vorfälle, von denen Sie mir berichten wollen?“
    Dr. Müller war halb aufgesprungen. Mit seinen

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