Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)
hatte seinen schweren Kopf auf meine Oberschenkel gelegt. Er konnte es allem Anschein nach kaum mehr erwarten, denn er sabberte mich voll.
Schließlich wurde es stiller. Ich hörte, wie sich die Lieferanten wortreich von Asmodeo und Johannes verabschiedeten. Dann verlor sich das Geräusch ihres Wagens in der Ferne.
„Du kannst kommen und staunen“, rief Johannes von innen.
Als ich mich nicht sofort bewegte, winselte Mozart und stupste mich mit seiner weichen Schnauze an.
Ich ließ mir Zeit und schlenderte betont lässig hinein. Dort traf mich fast der Schlag.
Quer durch den Raum war ein gigantisches Buffet aufgebaut. Über den Klapptischen lagen Brokatdecken und darauf standen derartig viele Servierplatten, dass ich sie auf Anhieb nicht zählen konnte. Es gab Austern und Muscheln, ich sah Langusten und Hummer, Krebse sowie jede Menge Krabben - daneben Meeresfische, gegrillte Rindersteaks, Rosmarin-Hühnchen, kleine Pastetchen und Paella. Verschiedene Salate warteten in Schüsseln auf uns. Cremetörtchen, Petit fours und Desserts waren auf Eiswürfeln angerichtet, ebenso wie Obst und Melonen. Selbst die von mir heißgeliebten Mozartkugeln hatten Johannes und Asmodeo nicht vergessen. Eine große Schachtel prangte auf ihrem eigenen Eisbett.
„Wow“, sagte ich mit großen Augen. „was für eine vollkommen dekadente Anhäufung von absolut wunderbaren Speisen ! Und wo sind die Gäste?“
Johannes strahlte. „Stell dir vor, wir haben hundert Einladungen verschickt, aber alle haben abgesagt.“
„Was für Idioten“, antwortete ich, schnappte mir einen Teller und begann, mich an den Leckereien ausgiebigst zu bedienen.
Asmodeo und Johannes warfen sich einen amüsierten Blick zu und dann stürzten auch sie sich aufs Buffet.
Das Schwimmen hatte uns regelrecht ausgehungert. Unser Appetit war grenzenlos und der Champagner schmeckte noch besser als gewöhnlich.
Ich sah mir eine der Flaschen näher an.
„Zur Feier des Tages, dass ich wieder laufen kann“, erklärte Johannes als er meinen Blick deutete.
„Will ich wissen, was eine Flasche kostet?“
„Nein, willst du nicht“, meinten Johannes und Asmodeo wie aus der Pistole geschossen.
Mozart lag unter dem Tisch und vertilgte einen gigantischen Kalbsknochen, der mitgeliefert worden war. Auf dem Buffet lagen drei weitere für ihn bereit.
Ich holte mir zweimal Nachschlag und damit waren meine Kapazitäten restlos erschöpft. Verstohlen öffnete ich den Knopf meiner Jeans und drapierte das T-Shirt darüber, bevor ich mir eine Mozartkugel griff – zum Abrunden des Mahls, versteht sich.
„Morgen werde ich bis zum Festland joggen“, stellte ich nuschelnd fest, nachdem es mir die große Praline zumindest halbwegs erlaubte, zu sprechen.
Johannes und Asmodeo ignorierten mich und kämpften weiter mit ihren Steaks. Ich schob mir eine weitere meiner Kugeln in den Mund und gab dem Hund, der mich flehentlich anblickte, auch eine. Er zerbiss sie nicht, sondern schluckte sie einfach hinunter. Diesen Trick beherrschte ich noch nicht.
Ich blickte ratlos auf die riesige Tafel, die unberührt wirkte. „Was machen wir mit den Resten ?“
„Die stellen wir in den Kühlschrank und essen sie morgen - oder heute Abend, wenn wir Hunger kriegen“, meinte Johannes. Er hatte viel nachzuholen.
„Und in der Zwischenzeit? Der Abend ist noch jung. Wie wollen wir ihn verbringen?“ Obwohl ich bis oben hin voll war, war ich unternehmungslustig. Ich wollte Spaß.
„Es tut mir leid, aber ich muss unbedingt mit meiner Firma Kontakt aufnehmen“, sagte Asmodeo entschuldigend.
Und Johannes setzte noch einen drauf: „Ähm, genau. Und ich werde die Unterlagen für den Jahresbericht unseres Konzerns durchgehen müssen, denn ich komme einfach nicht hinter die Ungereimtheiten, die mir aufgefallen sind. Das kann dauern.“
Ich war ehrlich entrüstet. „Das glaubt ihr doch nicht im Ernst, dass ihr jetzt anfangt zu arbeiten. Was für eine Art von Feier soll denn das werden?“
„Manche Sachen lassen sich nicht aufschieben“, bedauerte Johannes.
„Wenn du möchtest, kann ich dir dabei helfen. Ich habe doch etwas mehr Routine mit diesen elenden Zahlenkolonnen. Vielleicht geht es dann schneller, was meinst du?“, bot sich Asmodeo an. „Ich muss im Prinzip nur ein paar Telefonate erledigen, dann könnten wir uns gemeinsam über deine Papiere hermachen.“
„Das wäre wirklich toll“, sagte Johannes und biss genussvoll in einen gegrillten Hähnchenschlegel.
„Ihr seid
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