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Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition)

Titel: Eine andere Art von Ewigkeit: Lilith-Saga: 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxann Hill
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hauchte ihm lediglich an die Seite seines Halsansatzes.
    „Oh“, raunte Johannes. „Das kann nur Susanne sein. Keine haucht wie du, mein Schatz“ Seine Stimme klang kratzig. Sie war noch tiefer als gewöhnlich. Sie machte mich halb wahnsinnig.
    „Elender Schuft, du“, flüsterte ich, griff in seine Haare, zog seinen Kopf mit einem Ruck nach hinten und küsste ihn auf den Mund. Ich spürte, wie sich seine Lippen öffneten. Kurz ließ ich seinen Kuss zu, bevor ich seinen Kopf beinahe grob nach vorne schubste und ihm antwortete: „Susanne hat heute keine Lust. Und Renate hat frei.“
    Johannes erhob sich, kam zu mir, legte seine Arme um mich und wir küssten uns, wie wir es früher getan hatten.
    Mir war, als wäre plötzlich kein Boden mehr unter meinen Füßen, als würde ich gemeinsam mit Johannes in einem Vakuum schweben. Die Verzweiflung der letzten Wochen wusch ein letztes Mal durch mich hindurch, gefolgt von einem derartig heftigen Begehren, dass ich ihm gar nicht nahe genug kommen, dass ich mich gar nicht eng genug an ihn pressen konnte, um Erlösung zu finden.
    Johannes zog mich in Richtung des Ledersofas, seine Augen glühten sich in meine, brannten sich in jede Faser meines Körpers. Und ich ließ mich mitnehmen.
    Seine Umarmung wurde heftiger, fordernder. Sie zeigte mir, wie sehr er unser Zusammensein in den letzten Wochen vermisst hatte.
    Die letzten Wochen – es gab einen Grund, warum ich hier war…
    Während eine Seite von mir förmlich danach schrie, ihm nachzugeben, seinem ungeduldigen und ungezügelten Drängen zu folgen, mahnte mich mein letztes Fünkchen Verstand, aufzuhören, solange ich dazu in der Lage war.
    Ich zwang mich, stehen zu bleiben, und schob Johannes sanft von mir weg.
    Johannes stutzte. Seine Augen blickten verwundert zu mir herunter.
    „Dafür“, ich deutete auf das Sofa, während ich mich bemühte, meine Atmung unter Kontrolle zu bringen, „bin ich nicht zu dir gekommen.“
    Johannes versuchte, mich erneut an sich heranzuziehen. „Das ist mein Traum“, murmelte er. „Da kann ich bestimmen, was wir tun.“
    Er machte einen Schritt auf mich zu, doch ich streckte meinen Arm aus, berührte ihn zart an seinem Oberkörper und strich ihm über seinen festen Brustkorb. „Das ist unser Traum, Johannes. Ich bin nicht nur eine Vorstellung aus deiner Phantasie, ich bin wirklich anwesend und träume mit dir.“
    Johannes hatte mit gesenktem Kopf meine Hand betrachtet und als ich geendet hatte blickte er auf. Seine Miene drückte aus, dass er nicht verstand. „Was du sagst, ergibt keinen Sinn“
    Ich verzog meinen Mund zu einem kleinen Lächeln. „Erinnerst du dich nicht mehr daran, dass ich dir vor dem Schlafengehen angekündigt habe, dass dich deine Träume überraschen werden?“
    Johannes neigte seinen Kopf leicht zur Seite. Verhaltene Neugierde sprach aus seiner Haltung. Er schwieg, bis ich fortfuhr.
    „Vertraust du mir?“, fragte ich ihn.
    „Ich vertraue dir mein Leben an, Lilith“, antwortete er mit einer Ernsthaftigkeit, die keinen Raum für Zweifel ließ.
    Ich ergriff seine Hand, verschränkte unsere Finger ineinander und führte ihn wortlos hinaus auf den Freisitz, der sich vor der großen Fensterfront seines Kaminzimmers befand. Es war Nacht, die Lichter der Stadt funkelten um die Wette mit den zahllosen Sternen. Nur bei genauem Hinsehen war vage zu erahnen, wo die Grenze zwischen Himmel und Erde lag.
     
    17
     
    Der Nebel wartete bereits. Er erhob sich, glitt auf uns zu, wir wurden eingehüllt und mitgenommen.
    Johannes veränderte den Griff seiner Hand nicht, er zeigte keinerlei Skepsis, keinerlei Zögern oder Furcht. Ruhig schritt er neben mir her und gab mir die erforderliche Zuversicht, um uns in die korrekte Richtung zu leiten.
    Die geringe Entfernung, die wir zurücklegten, war schnell überwunden. Wir standen in der Halle unseres Sportzentrums, in der wir immer Taekwondo geübt hatten. Hier hatte ich Johannes zum ersten Mal gesehen. Hier waren wir uns zum ersten Mal begegnet. Hier hatten wir uns unsterblich ineinander verliebt.
    Zögernd blickte sich Johannes um. Eine Art von Traurigkeit und Wehmut erfüllte ihn, trotzdem spürte ich deutlich, dass er sich an diesem Ort wohlfühlte.
    „Was soll das bedeuten?“, fragte er, bevor er verwundert an mir und anschließend an sich herunterblickte. Wir trugen unsere weißen Kampfanzüge, unsere Toboks.
    „Beim Abendessen meintest du, dass du fit werden willst. Dass du dafür nicht viel Zeit hast – und voila,

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