Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eine angesehene Familie

Eine angesehene Familie

Titel: Eine angesehene Familie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
wieder zu Ende!«
    »Was wollen Sie von mir?« Sie warf die Pappschale weg und wischte die Hände an den Jeans ab. »Ich weiß nicht, was das ist … Aber obwohl Sie tausendmal besser aussehen als dieser Witzbold Bollwitz, gehe ich mit Ihnen doch nicht ins Bett! Um keinen Preis!«
    »Steig ein und halt den Mund, Monika!« sagte Makaroff, nun fast suggestiv. »Wir fahren zu mir und sprechen uns aus.«
    »Wenn das alles ist … Von mir aus!« Sie erhob sich, versteckte die Hände im Parka, nachdem sie die Umhängetasche um die Schulter geworfen hatte, und blickte hinüber zu dem Wagen. »Neuer Schlitten?«
    »Nein.«
    »Wieviel haben Sie eigentlich?«
    »Neun.«
    »Alles solche Brummer?«
    »Ein Rolls Royce ist auch dabei. Der steht allerdings in der Schweiz.« Makaroff faßte Monika unter und führte sie zum Auto. Sie ging etwas schwankend und unsicher, als müsse sie jeden Schritt ertasten. Als sie neben ihm auf dem Lederpolster saß und Makaroff den Motor anließ, zog sie die Knie an und hockte auf dem Sitz wie zusammengeklappt.
    »In welche Wohnung geht's denn jetzt?«
    »In gar keine. Wir fahren in mein Haus.«
    »Klotzig, was?« Sie lachte abgehackt. »Große Halle, riesiger Kamin, viel Glas, Holz und Marmor. Hat nicht zufällig auch Eduard Barrenberg gebaut?«
    »Bestimmt nicht.« Makaroff fuhr an und fädelte sich in den starken Vormittagsverkehr ein. »Es ist ein altes Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert.«
    »So mit Säulen vor Eingang und Terrasse?«
    »Genau. Du wirst dich bei mir wohl fühlen.«
    »Was heißt das?« Sie starrte ihn entgeistert an. »Ich sehe mir den Palast an und haue dann wieder ab! Ich will nicht dort wohnen! Wenn Sie sich das gedacht haben … Anhalten! Sofort anhalten! Makaroff, ich mache Terror! Halten Sie an! Ich springe aus dem fahrenden Wagen!«
    »Auch dann wird die Polizei kommen, Monika.«
    »Sie sind ein hundsgemeiner Kerl! Sie haben mich überlistet. Jetzt weiß ich, was los ist! Sie wollen mich zu meinem Vater zurückbringen!«
    »Das auf keinen Fall. Außerdem kenne ich Ihren Vater gar nicht.«
    »Sie werden sich wundern!« Monika gab den Widerstand vorerst auf. Sie blickte auf die Straße, sah, daß es nach Enkheim hinausging, und wunderte sich, daß sie allmählich ihren Widerwillen gegen Makaroff verlor und eher neugierig auf das Kommende wurde. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte sie, als sie am Enkheimer Wald entlangfuhren.
    »Und der wäre?«
    »Ich werde bei Ihnen wohnen. Aber Sie lassen mich in Ruhe!«
    »Akzeptiert, Monika.«
    Sie sah ihn mißtrauisch an. Eine so schnelle Zusage hatte sie nicht erwartet.
    »Da ziehen Sie doch wieder einen schmutzigen Trick aus dem Ärmel!« sagte sie mißtrauisch.
    »Keinen Trick. Ehrenwort!«
    »Was muß ich tun, um H 4 zu bekommen?«
    »Nichts.«
    »Das glaube ich nicht. Die Männer sind alle gleich.«
    »Wo warst du heute Nacht?« fragte Makaroff.
    »Das geht Sie nichts an!«
    »Einverstanden. Aber es war das letztemal. Damit das nicht wieder vorkommt, nehme ich dich zu mir.«
    »Für wie lange?«
    »Bis ich verheiratet bin.«
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. »Sie wollen heiraten?«
    »Ja.«
    »Und dazu brauchen Sie mich?«
    »Im übertragenen Sinne – ja.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Das ist im Augenblick auch nicht nötig.« Sie fuhren jetzt in die Parklandschaft ein, in den Teil des Waldes nahe dem Hünengrab, in dem verstreut die Millionenvillen lagen. »Du wirst dich wohl fühlen bei mir«, sagte Makaroff. »Du gehörst nicht in den Kreis um Bibi.«
    »Beleidigen Sie Bibi nicht!« Sie blickte ernst geradeaus und erkannte schon von weitem Makaroffs Haus an den Säulen. »Sie haben ja keine Ahnung, was H aus einem Menschen machen kann! Sie nicht!«
    Makaroff schwieg. Er drückte auf einen Knopf am Armaturenbrett, das schwere Tor öffnete sich, der Wagen glitt die Auffahrt hinauf. Hier war die Umwelt weit weg, nicht existent. Hier herrschte die Ruhe und die Schönheit eines abgeschlossenen Paradieses.
    »Du lieber Himmel!« sagte Monika und stieg aus, als Makaroff hielt. »So viel verdient man als Kunstagent?! Sie sind wohl an jedem Ton, den ein Sänger von sich gibt, beteiligt?«
    »So ist es«, sagte Makaroff, faßte Monika wieder unter und stieg mit ihr die von Säulen eingerahmte Eingangstreppe hinauf. »Ich lebe von Beteiligungen. Willkommen in meinem kleinen Sanssouci!«
    Barrenberg hatte es Maria gesagt.
    Gegen Mittag war sie zurückgekommen von Ljuba Rolle, die ihr die halbe Nacht von ihrer verkorksten

Weitere Kostenlose Bücher